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Weltcup-Finale Springen: Peder Fredricson lässt die Arena beben

Was für ein zweites Final-Springen in Göteborg! Die Schweden waren außer Rand und Band, dank des Sieges ihres Landsmanns Peder Fredricson. Von den deutschen Reitern schaffte es nur einer ins Stechen, der Älteste.

Victory! Peder Fredricson und Catch Me Not brachten heute die vollen Tribünen zum Beben.

Göteborg/SWE – Wie soll das erst am Sonntag werden, wenn das dritte und alles entscheidende Springen im Weltcup-Finale stattfindet? Enger könnte es im Ranking aktuell nicht sein. Die Hütte war voll heute, viel mehr das Scandinavium in Göteborg. Und die Zuschauer erlebten einen wahren Thriller. Das zweite Weltcup-Springen sollte bereits im Umlauf ein enttäuschendes Ende nehmen für einige Reiter, die gestern noch ganz vorne mitmischten. Wie der Sieger der ersten Prüfung, Steve Guerdat, der mit Alamo nach einem Hindernisfehler nur 13. wurde. Die gestern so starken Belgier Olivier Philippaerts und Francois Jr Mathy patzten ebenfalls an je einem Hindernis, Pieter Devos schied sogar aus.

Hoffen auf die dritte Chance

Bei den deutschen Reitern lief es ebenfalls alles andere als planmäßig: Christian Ahlmanns zehn Jahre alter Clintrexo Z hatte nicht wie gestern den Zug nach vorne, kassierte zwölf Strafpunkte. Für Bundestrainer Otto Becker spielt die noch wenige Erfahrung des Pferdes eine Rolle: „Der ist das erste Mal auf so einem Championat, gestern im Zeitspringen hat Christian viel riskiert. Da muss man sich als Reiter rantasten und gucken, wie das Pferd darauf reagiert. Das sind neue Erfahrungen, die die Reiter mit ihren Pferden sammeln.“ Im Ranking wirft das heutige Ergebnis Ahlmann weit zurück auf Platz 15. Daniel Deußer und Tobago Z ließen am Einsprung der Zweifachen eine Planke fliegen. Schade. „Ich haben vielleicht in der Ecke zum Doppelsteil einen Galoppsprung zu viel geritten und bin dadurch zu dicht gekommen. Ansonsten war das Gefühl wieder gut“, analysierte Deußer. Im Gesamtranking liegt er derzeit auf Platz zehn. „Ich habe eine reelle Chance und die Motivation, am Sonntag noch was abzukriegen und weiter nach vorne zu kommen.“ Dass das in Tobago drinsteckt, hat er hinreichend bewiesen.

„Super happy“ war Ludger Beerbaum nach seinem Umlauf, heute mit dem elfjährigen Cornado NRW-Lancer II-Wallach Cool Feeling. Das sei eine seiner besten Runden mit ihm gewesen, wenngleich er am gelben Oxer Glück gehabt habe. Glück gehört dazu. Im Stechen half allerdings auch Glück nicht viel, denn den ersten Sprung stieß der Wallach deutlicher runter, den Rest des Parcours meisterte erwiederum perfekt. Platz acht in der Springprüfung, im Ranking klettert der 56-jährige Reiter aus Riesenbeck auf Rang 13 hoch.

Deutlich aufwärts ging es dafür – sehr zur Freude aller Schweden in der Arena – für den Schweden Peder Fredricson. Der setzte heute wie Beerbaum auf sein zweites Pferd Catch Me Not S, ein 13 Jahre alter Cardento-Ramiro’s Son-Nachkomme. Und der machte heute seinem Namen alle Ehre. Fehlerfrei im Stechen mit einer Zeit von 37,94 Sekunden. Haarscharf entkam er damit dem Spanier Eduardo Alvarez Aznar auf Rokfeller de Pleville Bois Margot (0/37,97), der jetzt das Gesamtklassement anführt. Vergangenes Jahr in Paris verpasste er übrigens knapp das Podium, „nein, das habe ich nicht vergessen“, sagte er in der Pressekonferenz mit einem Augenzwinkern. Er wird am Sonntag nichts unversucht lassen, heißt das.

Auf Platz drei landete ein deutscher Reiter, der allerdings für Österreich startet: Max Kühner. Mit Chardonnay, seinem eigenen zwölfjährigen Schimmelhengst von Clarimo-Corrado I, blieb auch er mit weißer Weste in 39,44 Sekunden – im Ranking liegt er gleichauf mit Daniel Deußer auf Rang zehn.

Am Sonntag startet um 14 Uhr der erste, um 16 Uhr der zweite Umlauf des dritten Weltcup-Springens. Nach heute wissen wir, alles ist möglich.

Das Ergebnis des zweiten Weltcup-Springens

Das Ranking nach dem zweiten von drei Springprüfungen