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Wechselt Daniel Deusser zu den Belgiern?

Er zählt zu den erfolgreichsten Springreitern der Welt und ist dennoch nicht im deutschen Kader. Nun hat Daniel Deußer sich beim Weltcup-Turnier in Bordeaux zu einem möglichen Nationenwechsel geäußert.

Eigentlich wollen beide Seiten nur das eine: dass Daniel Deußer wieder in den deutschen Kader kommt. Eigentlich.

Bordeaux/FRA – Daniel Deußer ist Fünfter der Weltrangliste, gewann zuletzt in Bordeaux das Weltcup-Springen und baute im Ranking seine Führung aus. Auf dem Turnier sprach der gebürtige Hesse, der seit langem in Belgien lebt, beim belgischen Stall Stephex Stables arbeitet und mit der Belgierin Carolin Wauters verheiratet ist, auch über einen möglichen Nationenwechsel nach Belgien. Das berichtet das Online-Portal spring-reiter.de. Am liebsten würde er allerdings wieder für das deutsche Team starten, ist dort weiter zu lesen.

Das ist auch der Wissensstand von Otto Becker, Bundestrainer der deutschen Springreiter. „Ich will nicht ins Detail gehen, aber ich kann sagen, dass wir uns in den letzten Wochen in guten Gesprächen angenähert haben“, sagt Becker auf Nachfrage von Reiter Revue International. „Ich hoffe, wir schaffen es, dass der letzte Knoten platzt und wir zu einer Lösung kommen. Für mich ist Daniel – wie auch Christian Ahlmann – ein absoluter Teamplayer und ich würde mich nur freuen, wenn er wieder im deutschen Kader wäre.“ Unter Druck setze ihn die Aussage Deußers im Übrigen nicht. „Für mich zählt, dass wir im Gespräch bleiben.“

Daniel Deußers letzter großer Einsatz für Deutschland war 2016 bei den Olympischen Spielen, wo das Team um Otto Becker Bronze gewann. In den vergangenen zwei Jahren war Deußer jedoch nicht im Kader, weil er – wie Christian Ahlmann – die Athletenvereinbarung nicht unterschreiben möchte. Reiter Revue-Redakteurin Sabine Gregg sprach beim Weltcup-Finale in Paris 2018 mit ihm unter anderem auch über diese Vereinbarung. „Diese steht zwischen uns“, sagte Daniel Deußer damals. „Jeder Anwalt rät davon ab, weil ich im Falle des Falles allein in der Schuld stehe. In unserem Stall arbeiten 40 Angestellte, die ich nicht alle ständig im Blick habe. Sollte jemand mir etwas Böses wollen, kann er das tun. Auch Tierärzte können am Ende machen, was sie wollen. Und dafür soll ich verantwortlich sein? So bin ich vor zwölf Jahren im Stall Tops reingefallen. … Es geht nicht darum, dass ich nicht getestet werden will. Im internationalen Turniersport gelten für mich die gleichen Regeln wie für alle Reiter im Championatskader.“

In Bordeaux habe Daniel Deußer betont, dass er auf einen positiven Abschluss mit der deutschen FN hoffe. „Ich möchte wieder mit dem Team zusammenkommen. Ich fühle mich zu Deutschland gehörig. Aber wenn das nicht klappt, ja, dann werde ich für Belgien starten. Das würde für mich Sinn machen.”