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Sport

Warendorf/Marbach: Viele Sieger beim Preis der Besten

Während in Warendorf die Junioren und Jungen Reiter im Viereck und Parcours um die Titel kämpften, wurden zeitgleich in Marbach der beste Buschnachwuchs ermittelt. Wer bei den Nachwuchssportlern gesiegt hat, lesen Sie hier.

Warendorf – Die besten deutschen Nachwuchsreiter trafen sich an diesem Wochenende in Warendorf zum Leistungsvergleich und zur ersten Sichtung für die Europameisterschaften des Jahres. Der "Preis der Besten" in Warendorf ist eines der bedeutendsten Nachwuchsturniere in Deutschland. Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltung bereits 1973, zunächst in der Dressur für die Jungen Reiter. Über 20 Jahre lang, bis 1994, war der "Preis der Besten" zu Gast beim Dortmunder Hallenturnier. 1985 zogen die Springreiter mit einer vergleichbaren Prüfung nach. Zwei Jahre lang trafen sich die Junioren und Jungen Reiter zunächst in Münster-Handorf, bevor sie 1987 Warendorf als festen Standort wählten. In Marbach wurden die Busch-Cracks ermittelt. Lesen Sie hier über die Platzierten der einzelnen Disziplinen.


Preis der Besten Springen: Reiter aus Weser-Ems dominieren im Parcours


Warendorf –  Beim Preis der Besten, der an diesem Wochenende in Warendorf ausgetragen wird, waren im Parcours die Reiter aus dem Pferdesportverband Weser-Ems in den Wertungsprüfungen kaum zu schlagen. Gleich zwei Siege gingen an die Familie Tebbel aus Emsbüren. In der Ponykonkurrenz setzte sich Vorjahressiegerin Justine Tebbel (13) mit der 15-jährigen Patty in der ersten Wertungsprüfung an die Spitze. Bei den Junioren legte Bruder Maurice (18) mit der westfälischen Stute Lava Levista einen guten Grundstein dafür, zum dritten Mal in Folge Preis-der-Besten Sieger zu werden.

Im Ponyspringen folgten auf Justin Tebbel vier weitere Reiterinnen aus Weser-Ems: Platz zwei belegte die 15-jährige Viktoria Bokern (Lohne) mit Collin vor Julia Schacht (Osnabrück) mit Tiara, Kathrin Stolmeijer (Emsbüren) mit Mac Easy und Fabienne Graefe (Salzbergen) mit Bartez. 37 Ponyreiterinnen und Ponyreiter gingen an den Start, neun von ihnen absolvierten die erste Wertung für den Preis der Besten 2012 fehlerfrei.
Bei den Junioren kam der Sieger des Bundesnachwuchschampionats 2011, Niklas Krieg aus Villingen-Schwenningen/Baden-Württemberg mit seiner Erfolgsstute Panama hinter Tebbel auf Platz zwei. Dritter wurde Guido Klatte jun. (Klein Roscharden/Weser-Ems) mit dem Oldenburger Hengst Armitage vor Schwester Victoria mit dem Oldenburger Caliano. 54 Teilnehmer gingen an den Start, von ihnen absolvierten 13 in dieser ersten Wertungsprüfung eine Nullrunde.
Die erste Wertungsprüfung der Jungen Reiter gewann der Heidelberger Laurenz Buhl mit dem Holsteiner Calicio. An zweiter Stelle platzierte in seinem ersten Jahr als Junger Reiter der Harsumer Friso Bormann mit dem Hannoveraner A crazy spirit, auf Platz drei kamen Jana Wargers (Emsdetten/Westfalen) und der Westfale Coolio in Ziel. Insgesamt waren 15 der 48 Teilnehmer fehlerfrei geblieben.


Preis der Besten Dressur: Siege für Schürmann, Niemann und Rothenberger
Dressurschärpen gehen nach Weser-Ems, Baden-Württemberg und Hessen


Warendorf – Die Favoriten und Sieger der ersten Wertungsprüfungen beim Preis der Besten Dressur in Warendorf setzten sich auch in den drei Finalprüfungen der Altersklasse Pony, Junioren und Junge Reiter durch. Mit starken Auftritten, die alle die 70-Prozentmarke überschritten, sicherten sich Charlott-Maria Schürmann (Gehrde) mit Burlington bei den Jungen Reitern, Vivien Niemann (Mannheim) mit Cipollini bei den Junioren und Semmieke Rothenberger (Bad Homburg) mit Deinhard B die Siegerschärpen.

An Charlott-Maria Schürmann aus Weser-Ems führte im Finale der Jungen Reiter Dressur kein Weg vorbei. Sie gewann mit dem Hannoveraner Hengst Burlington von Breitling-Rohdiamant (9) beide Prüfungen mit jeweils 74,632 Prozent und 73,895. „Das war ein hohes Level von Charlott-Maria heute. Nach Burlingtons langer Verletzungspause im Vorjahr hat sie jetzt wieder voll angegriffen. Der Hengst bringt eine hohe Qualität in den Grundgangarten und eine gute Lektionssicherheit mit“, freute sich der Bundestrainer der Junioren und Jungen Reiter, Hans-Heinrich Meyer zu Strohen (Hoya). Mit ihrem zweiten Pferd, der Preis-der-Zukunft-Siegerin Donna Jackson, ritt Charlott-Maria Schürmann zweimal auf Rang drei. Da aber nur ein Pferd pro Reiter im Finale gewertet wird, ging die Bronzemedaille an die Rheinländerin Louisa Lüttgen (Kerpen) mit der Diamond-Hit-Tochter Diamantenbörse OLD. „Louisa hat die Stute heute sehr fein, aber noch deutlicher im Ausdruck geritten. In diesem Ritt war Pep und Risiko.“ Silber sicherte sich in der FEI-Einzelaufgabe Klasse S* die Triple-Europameisterin aus Hessen, Sanneke Rothenberger, mit der 13-jährigen Wolke Sieben v. Wolkenstein II. „Die Stute beherrscht besonders die schweren Lektionen gut. Sehr sicher waren heute die Pirouetten.“  Auf Rang vier und fünf kamen zwei junge Damen aus dem Rheinland: Juliette Piotrowski (Kaarst) mit Flick-Flack v. Fidermark I und Tara Schneider (Düsseldorf) mit dem Westfalen Little Diamond v. Laurentianer. Über die Qualität im Starterfeld der Jungen Reiter äußerte sich Meyer zu Strohen: „Ich bin wirklich sehr zufrieden. Das war insgesamt einfach noch besser dieses Jahr als bei den Junioren. Nun richten wir den Blick auf Wiesbaden und schauen, ob diese Leistungen Bestand haben.“
Die Siegerschärpe bei den Junioren im Viereck ging an die amtierende Europameisterin der Junioren, Vivien Niemann aus Baden-Württemberg mit dem Hannoveraner Cipollini v. Compliment (10). Sie gewann die erste Wertungsprüfung und wurde im Finale, der FEI-Einzelaufgabe Klasse M** Zweite mit 71,053 Prozent. „Vivien ist zwei sehr sichere Prüfungen geritten. Durch ihre Erfolge auf den Europameisterschaften in der vergangenen Saison konnte sie jetzt davon profitieren. Aber es ist sicher noch Reserve vorhanden“, bilanzierte Meyer zu Strohen. Im Finale an die Spitze setzte sich Maxi Kira von Platen (Wietze) aus Hannover mit Flamenco-Girl v. Fielmann-Weltmeyer (9). Am Vortag belegte das Paar den dritten Rang „Maxi ist erst eine ruhige Runde geritten und hat im Finale einen noch deutlich aktiveren Auftritt mit besserem Ausdruck. Hier gefiel vor allem die Durchlässigkeit der Stute in den Übergängen. Das war den Richtern 71,684 Prozent wert.“ Bronze ging an Vizeeuropameisterin  2011, Pia-Katharina Voigtländer aus Berlin mit dem elfjährigen Oldenburger Lord Sinclair-Sohn Laetitian R. Sie ritt am Samstag auf Rang zwei und wurde im Finale Vierte (69,158 Prozent). „Dieses Paar ist sehr gut durch die Winterarbeit gekommen, aber hier noch nicht volles Risiko gegangen.“ Mit zweimal Platz vier in beiden Wertungsprüfungen sprang dieser Rang auch in der Gesamtwertung für die Westfälin Bianca Nowag (Ostbevern) auf dem Democraat-Finalist-Sohn Dauerbrenner (10) heraus. Fünfte wurde die Vorjahres-Zweite im Preis der Besten, Leonie Richter (Bad Essen) aus Weser-Ems mit der Rohdiamant-Donnerhall Tochter Romanowa (11). „Am ersten Tag haben wir bei den Junioren noch sehr vorsichtiges Reiten gesehen. Es gab viele Fehler aufgrund der Anspannung. Im Finale waren die Ritte sicherer und mutiger. Vorne haben wir eine gute Leistungsdichte“, fasste Meyer zu Strohen seine Eindrücke zusammen.
Die zwölfjährige Mannschafts-Europameisterin Semmieke Rothenberger (Bad Homburg) hatte den Sieg beim Preis der Besten im Ponydressurviereck ganz fest Visier. Für dieses Vorhaben hatte die Hessin gleich zwei Spitzenponys gesattelt. Mit dem „Professor“ Deinhard B von Dornik (13) gelangen ihr zwei Ritte über 73 Prozent, mit denen sie das Feld in beiden Wertungsprüfungen der Klasse L** anführte. Auf Rang vier ritt sie mit der FS-Don`t Worry-Tochter Golden Girl (10), wurde aber in der Gesamtwertung mit dem besseren Pony rangiert. „Semmieke ist erstaunlich routiniert auf verschiedenen Ponys. Im letzten Jahr auf der Euro holte sie Mannschafts-Gold mit Domino Dancing. Hier hat sie ihre beiden anderen Ponys ganz weit nach vorn geritten“, freute sich die Bundestrainerin der Ponydresssurreiter, Cornelia Endres (Dülmen-Buldern). Rang zwei bis fünf sicherten sich die rheinischen Ponyreiter. Anna-Christina Abbelen (15) aus Kempen holte im Vergleich zu ersten Wertungsprüfung (Rang 5, 68,889 Prozent) mit dem achtjährigen Dornik`s Donovan im Finale mächtig auf und kam mit 73,33 Prozent sehr dicht an Semmiekes Finalergebnis (73,740 Prozent) heran. „Anna-Christina hat hier eine konstante Leistung gezeigt. Bereits in Saumur hat sie ihre gute Form mit drei Siegen unterstrichen. Das ist eine gute Ausgangsposition“, so Cornelia Endres. Lena Charlotte Walterscheidt (Mönchengladbach), ebenfalls Mannschafts-Europameisterin im Vorjahr, holte mit Don Davidoff v. Don Joshi (9) Bronze (Rang drei und Rang fünf). „Lena reitet jetzt bereits das dritte Jahr international erfolgreich. Sie besticht vor allem durch ihr feines Reiten. Leider hat sich Lenas zweites Pferd Equestricons Lord Champion nach seiner gestrigen tollen Leistung auf Platz zwei heute einmal erschrocken.“ Vierter der Gesamtwertung wurde Luca Michels (Heimbach) mit Dein Freund v. Dornik B (10) vor Paulina Holzknecht (Solingen) mit Carrie WE. „Dieses Jahr können wir mit Blickrichtung auf die Pony-Europameisterschaften sicher nicht so aus dem Vollen schöpfen wie im Vorjahr. Es gibt eben nicht unbegrenzt Paare, die beständig über 70 Prozent reiten. Aber ich habe sehr viele hoffnungsvolle Paare mit viel Grundqualität für nächstes Jahr gesehen. Die jungen Talente müssen einfach noch Erfahrungen auf nationalem und internationalem Parkett sammeln. Deswegen möchte ich  ein größeres Kontingent mit auf die kommenden Sichtungen mitnehmen“, fasste Cornelia Endres zusammen.

Preis der Besten Pony-Vielseitigkeit: Leoni Leuwer gewinnt CCIP* Marbach
Hanna-Lea Kehrer und Flora Reemtsma auf den Plätzen zwei und drei


Marbach –  Deutschlands „beste“ Ponyvielseitigkeitsreiterin heißt Leoni Leuwer . Die 14-jährige Rheinländerin gewann in Marbach nicht nur die internationale Ponyprüfung (CCIP*), sondern zugleich auch den „Preis der Besten“ in ihrer Sparte und Altersklasse.
„Das war eine solide Leistung“, lobte Bundestrainer Fritz Lutter (Warendorf). Leoni Leuwer und ihre elfjährige Ponystute Camissa Nera v. Caprimond beendeten die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis von 43,7 Minuspunkten. „Die beiden haben sich über den Winter deutlich verbessert. Im vergangenen Jahr war das manchmal noch etwas unkontrolliert. Hier in Marbach zeigten sie eine richtig gute Dressur und der Geländeritt war vom Feinsten“, so Lutter. Auf dem zweiten Platz landete Hanna-Lea Kehrer aus Reutlingen mit dem mittlerweile 18-jährigen Cyrano, mit dem Julia Krajewski bereits 2001 Doppel-Gold bei den EM in Spanien gewann. Der Fuchswallach erwies sich in Marbach als putzmunter. Er beendete die Prüfung ebenfalls mit seinem Dressurergebnis von 47,0 Minuspunkten und rückte damit vom 14. auf den zweiten Platz im CCIP* vor. Eine goldene Schleife gab es für diese Leistung obendrein: die des baden-württembergischen Landesmeisters in der Pony-Vielseitigkeit.
Dritte in der Preis-der-Besten-Wertung wurde Flora Reemtsma (Groß Wahlstorf) mit Pamira LK. Ihr Endstand von 52,4 Minuspunkten bedeutete im internationalen Starterfeld allerdings Platz neun. Neben Pamira LK hatte Flora Reemtsma noch ein weiteres Eisen im Feuer, Ex-Europameisterin Dorina. Mit ihr gewann sie zunächst die Dressur, verzichtete nach zwei Verweigerungen im Gelände jedoch darauf, das Pony am Sonntagmorgen im Springen vorzustellen. An ihrer Stelle rückte nach dem Geländeritt die Dressur-Zweite Rebecca-Juana Gerken (Rümpel) mit Chagall an die Spitze vor, fiel aber im Springen mit 25 Strafpunkten weit zurück. „Das Springen in dem großen Marbacher Stadion ist sehr anspruchsvoll. Das hat echten Championatscharakter“, sagte Fritz Lutter.
Das bekamen auch Sarah Schmierer (Erdmannhausen) mit Bundeschampion Moonlight Kiss und Anna-Katharina Vogel (Biessenhofen) mit Mac Ide zu spüren, die jeweils 16 Strafpunkte im Parcours in Kauf nehmen mussten. Damit wurden die beiden Teamreiterinnen, die zusammen mit Hanna Lea Kehrer und Katja Wolf (Ditzingen) mit Puccini die deutschen Farben im Alpencup vertraten, vom dritten beziehungsweise vierten Platz nach hinten durchgereicht. Für die deutsche Mannschaft hieß dies Platz zwei hinter den Franzosen, die sich mit 150,1 Minuspunkten den Sieg vor Deutschland (163,3) und Italien (176,4) sicherten. Das beste Einzelergebnis für Frankreich erzielte Justine Lacroix mit Piksou Perrochel. Sie belegte mit einem Endstand von 49,0 Minuspunkten Platz drei. -fn-press-