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Vierspänner-EM: Deutschland auf Goldkurs

Mit einer überragenden Leistung im Gelände sorgte vor allem Michael Brauchle dafür, dass Deutschland vor dem abschließenden Kegelfahren bei der Vierspänner-EM in Budapest in Führung liegt. Und auch in der Einzelwertung gibt es beste Medaillenchancen.

Michael Brauchle (hier 2019 in Aachen) war in Budapest eine Klasse für sich auf dem Geländekurs.

Budapest/HUN - „Das war überragend“, sagte Bundestrainer Karl-Heinz Geiger zur Geländeprüfung von Michael Brauchle. Bei den Europameisterschaften der Vierspänner in Budapest hat Michael Brauchle aus Aalen in Baden-Württemberg den Marathon mit vier Punkten Vorsprung gewonnen. Aber auch die beiden anderen deutschen Mannschaftsfahrer Georg von Stein und Mareike Harm zeigten starke Leistungen im anspruchsvollen Gelände von Budapest und konnten nach Dressur und Gelände nun die Führung in der Teamwertung übernehmen. Damit liegen die Titelverteidiger aus Deutschland nun vor dem morgigen Kegelfahren auf Goldkurs.

„Der Marathon war wie erwartet sehr schwer und schnell. Es gab lange Hindernisse und davon zwei Wasser-Hindernisse, die nochmal Kraft kosteten“, fasste Bundestrainer Geiger zusammen. „Aber die deutschen Pferde waren topfit und besonders bei Michis Pferden merkt man, dass es zuhause hügelig ist und sie richtig Kondition haben.“ Mit Bestzeiten in fast allen Hindernissen und umgerechnet dann 112,02 Strafpunkten gewann Michael Brauchle die Teilprüfung vor dem Niederländer Koos de Ronde (118,72 Strafpunkte).

Der zweite Mannschaftsfahrer Georg von Stein aus Modautal in Hessen wurde Siebter im Marathon (121,95). „Georg hatte leider zwei kleine Patzer, er musste in zwei Hindernissen eine extra Volte fahren, da er das Tor nicht erwischt hatte, das kostete dann natürlich Zeit, sonst wäre er vermutlich vielleicht sogar Zweiter geworden“, sagte Geiger. Auch die dritte Mannschaftsfahrerin Mareike Harm aus Negernbötel in Schleswig-Holstein, die am Vortag die Dressur gewonnen hatte, zeigte eine gute Vorstellung in den acht Hindernissen. „Auch unsere Dressurspezialistin hat einen guten Marathon abgeliefert“, so Geiger zufrieden.

Teamwertung: Deutschland knapp vor den NiederlandenDas deutsche Team kommt somit auf insgesamt 324,86 Punkte und führt damit sehr knapp vor den Niederländern (325,67). Für den Abwurf eines Balls im Kegelparcours gibt es drei Strafpunkte, das wird im abschließenden Kegelfahren am Sonntag also noch einmal richtig spannend. Auf Rang drei liegen zur Zeit die Belgier (345,36) vor den Ungarn (351,10) und den Franzosen (356,77).

Spannend ist es auch in der Einzelwertung. Die ersten drei Fahrer liegen gerade mal einen Punkt auseinander. Nicht nur ein Ball, sondern auch schon ein Zeitstrafpunkt kann morgen über die Medaillen entscheiden. Es führt der amtierende Einzel-Europameister Bram Chardon aus den Niederlanden, nach Platz zwei in der Dressur und Platz vier im Marathon mit 163,18 Punkten. Allerdings ganz knapp vor Michael Brauchle, der nach Platz zehn in der Dressur und seinem Sieg im Marathon nun auf 163,26 Punkte kommt. Michael Brauchle war 2015 Einzel-Europameister und der 31-Jährige ist gemeinsam mit Georg von Stein und Anna Sandmann 2019 in Donaueschingen Mannschafts-Europameister geworden.

Auf Platz drei der Zwischenwertung liegt Ijsbrand Chardon, Vater des führenden Bram Chardon, mit 164,25 Punkten. Auch für Mareike Harm sind die Medaillen noch in greifbarer Nähe. Mit 170,72 Punkten befindet sie sich auf Rang fünf, direkt vor ihrem Teamkollegen Georg von Stein auf Rang sechs (172,19). „Wir haben drei starke Kegelfahrer im Team und wir haben das auch nochmal ganz viel im Trainingslager geübt. Die sollten am besten morgen alle Null fahren, denn wir möchten die Goldmedaille schon sehr gerne behalten“, so Geiger.

In Budapest für Deutschland am Start sind auch noch fünf Einzelfahrer. Nach Platz sechs in der Dressur, konnte Anna Sandmann (Lähden) ihren Platz nicht ganz halten. Sie belegte im Marathon Platz 22 und liegt nun auf Platz 14 der Kombinierten Wertung. „Anna hat ein paar jüngere Pferde dabei, denn ihre erfahrenen Top-Pferde sind schon in den Niederlanden, wo nächstes Wochenende die Zweispänner-WM stattfindet“, erklärte der Bundestrainer. Anna Sandmann fährt von der EM in Budapest direkt weiter zur Weltmeisterschaft der Zweispänner in Kronenberg in den Niederlanden.

Ihr Vater Christoph Sandmann hatte etwas Pech im Gelände. Im Wasserhindernis kam ein Vorderpferd über einen Strang, so dass er anhalten musste. Das kostete natürlich Zeit. Er belegt nach Platz 13 in der Dressur und Platz 37 im Gelände nun den 32. Rang. Rene Poensgen (Eschweiler) und Dirk Gerkens (Paderborn) zeigten beide gute Runden in den Geländehindernissen. Rene Poensgen liegt nach Platz 14 in der Dressur und Platz 20 im Gelände nun auf Platz 18 der Kombinierten Wertung. Dirk Gerkens nach einer nicht ganz so starken Dressur (Platz 32), aber mit gutem Gelände (Platz 15) nun auf Rang 20. Richtig Pech hatte Markus Stottmeister (Bösdorf). Seine Pferde kamen an einer Böschung in einem Hindernis ins Straucheln und mussten ausgespannt werden und der Fahrer schied aus. „Den Pferden ist nichts passiert, aber das war schon sehr schade für Markus“, so Karl-Heinz Geiger.

Das komplette Ergebnis gibt es hier.

- fn-press -

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