Aachen – Thies Kaspareit und Wolfgang Egbers sind allzeit bereit. Und wer sie im Zelt nicht antrifft, kann im Notfall die dort angegebene Handynummer wählen. Gestern nutzten bereits ein paar Wenige die Möglichkeit, sich mit ihnen über Gebisse und korrektes Reiten auszutauschen. „Gute Gespräche“ seien es gewesen, sagt Kaspareit. Ob das Modell auch auf anderen Turnieren Einzug hält, um eine Brücke zwischen dem Top-Sport und den Kritikern zu bauen, ist noch kein Thema. Erst einmal bleibt es ein Pilot-Projekt.

Auf dem Spring-Abreiteplatz, nur wenige Meter weiter, braucht es keine Info-Stewards. Erstaunlicherweise. Denn hier ist der Schlaufzügel allgegenwärtig. Aber eben regelkonform. Bei einem Abstecher an den Rand des großen Rasenplatzes sticht zum Glück einer heraus, der den Stilpreis – wenn es einen für schönes Abreiten beim Springen gäbe – durchaus verdient hätte. Der Franzose Olivier Robert demonstriert, dass auch Springreiter Dressur reiten können. Sein Pferd mit feiner Hand leicht im Genick gestellt (ohne Schlaufzügel!), setzte er auf flach angelegte Galopptraversalen, daraus wieder locker nach vorne und erneut in die Traversale. Durchlässigkeitstraining, wie man es sich gerne anschaut und abschaut.

Seine Springreiter-Kollegin, Einzel-Weltmeisterin Simone Blum, überzeugt ebenfalls mit gutem Reiten. So sehr, dass heute Reitmodenhersteller Pikeur/Eskadron verkündet hat, dass die Bayerin von nun an Markenbotschafterin des Unternehmens ist. Mit den Outfits der Championats-Equipe, die schon seit Jahrzehnten von Pikeur bereitgestellt werden, hat sie ihre bislang größten Erfolge erreicht. Ein gutes Omen für eine langjährige Partnerschaft. Ihre Pferde fühlen sich zumindest ziemlich wohl mit der Ausstattung und Simone Blum sagte lachend, dass sie die detailverliebt designten Reithosen und Jacketts mit ein wenig Glitzer besonders möge. „Ich bin da ein wirkliches Mädchen.“ Markus Brinkmann, geschäftsführender Gesellschafter der Muttergesellschaft bugatti Holding Brinkmann, freut’s und Vertriebsleiter Hans-Georg Johannsmann überlegt bereits, wie sich der Name von Super-Stute Alice für ein Produkt machen würde. Dass die eigenwillige Askari-Tochter ein Fan von Mangos ist, hat sich mittlerweile rumgesprochen. Markus Brinkmann hatte extra eine besorgt. So beginnt wohl eine gute Zusammenarbeit.