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Weltreiterspiele 2018

Springreiten: Höher, schneller, weiter

Eine Sekunde zu viel, zwei Zentimeter zu wenig und die Medaille scheint meilenweit entfernt. Aber vielleicht ist sie doch noch erreichbar? Alles rund um Fehler, Zeit und das neue Einzelfinale der Springreiter.

Simone Blum und DSP Alice, hier beim Nationenpreis in Aachen 2018, sind Teil des deutschen Springteams.

Ein ganzes Stadion hält den Atem an, wenn sie für wenige Sekunden abheben. Keiner galoppiert schneller, fliegt höher und springt dabei weiter als die Springreiter bei den Weltreiterspielen. Die Hoffnungen einer Nation ruhen auf vier Reitern. Nationen, die kein Team stellen können, dürfen zwei Einzelreiter ins Rennen schicken. Pro Nation sind fünf Pferd-Reiter-Paare erlaubt. Vier Reiter starten im Team und zusätzlich noch ein Einzelreiter.

An vier Wettkampftagen werden die neuen Weltmeister des Springreitens ermittelt. Zwischen zwölf und vierzehn Hindernisse mit einer Höhe von 1,55 Meter bis 1,65 Meter müssen die Springreiter überwinden und das möglichst schnell. 350 Meter bis 400 Meter pro Minute legen die Pferd-Reiter-Paare zurück, um die angedachte Parcourszeit einzuhalten, ohne Fehler, wenn’s geht. Denn jeder Strafpunkt zählt bei der Endwertung.

Die besten Nationen

Mit einem Zeitspringen beginnen die Prüfungen der Springreiter. Für eine Nation dürfen vier Reiter starten, aber nur die drei besten Ergebnisse werden gewertet. Die gesammelten Strafpunkte zählen hier bereits für die Einzel- und Teamwertung. Einen Tag später starten alle Teams im ersten Umlauf des Nationenpreises. Die Hindernisse sind an diesem Tag maximal 1,65 Meter hoch und zwei Meter breit. Hier gilt es auch einen Wassergraben zu überwinden, der maximal vier Meter misst. Mindestens drei Mal während der Weltreiterspiele muss er Teil eines Parcours sein.

Die besten zehn Teams des ersten Nationenpreisumlaufs dürfen am nächsten Tag an der Team-Entscheidung teilnehmen. Sie starten in umgekehrter Reihenfolge. Am Ende zählt, wer in beiden Umläufen am wenigsten Fehler gemacht hat. Bei Gleichstand müssen die Teams ins Stechen. Gibt’s danach immer noch keinen Sieger, siegt das schnellere Team aus beiden Umläufen. Qualifiziert sich das Team eines Reiters nicht, aber er selbst ist einer der besten 60, hat er sich damit automatisch für das Einzelfinale qualifiziert.

Die neue Einzelentscheidung

Einen Tag Pause gibt es nach der Vergabe der Teammedaille für die Pferde. Dann geht es weiter mit der Einzelentscheidung, erstmals ohne Pferdewechsel. Die besten 25 Reiter der drei vorangegangenen Springen dürfen am ersten Umlauf teilnehmen. Aber nur, wenn sie in keiner der Prüfungen ausgeschieden sind. Nimmt jemand seinen Startplatz nicht wahr, rückt der Nächste auf der Liste nach. Die Starfolge ist in umgekehrter Reihenfolge nach den Strafpunkten aus allen Prüfungen. Ebenso im Finale. Hier dürfen die besten Zwölf des ersten Umlaufs um die Medaillen reiten. Gewonnen hat, wer die wenigsten Fehler an allen drei Wettkampftagen zählt. Bei Gleichstand gibt’s ein Stechen. Der Schnellste mit den wenigsten Fehlern siegt. Sollten Zeit und Fehler identisch sein, gibt es zwei Sieger.

Die Fehler

Schnell sein lohnt sich, denn bei einer Zeitüberschreitung gibt es für vier Sekunden einen Fehler. Im Stechen ist es sogar ein Fehler pro angefangene Sekunde. Fällt eine Stange oder gar das ganze Hindernis gibt’s vier Strafpunkte. Dasselbe gilt, wenn ein oder mehrere Füße in den Wassergraben treten oder die Markierung beschädigt wird. Vorbeiläufer, Verweigerungen oder Ungehorsam werden mit 4 Strafpunkten bewertet. Ein zweites Mal führt zum Ausschluss. Ebenso wenn Pferd oder Reiter stürzen oder das Pferd sich verletzt hat. Wer eine falsche Wendung nimmt oder ein falsches Hindernis springt wird von der Wertung ausgeschlossen. Vergisst jemand ein Hindernis, darf er auch nicht weitermachen. Falls nicht durch Ziel oder Start geritten wird, ist der Ritt ungültig.