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Kommentar

Platzierungen sind relativ!

Clubturniere sind immer wieder in der Diskussion. Denn teils finden sich Reiter weit oben auf den Jahres-Ranglisten wieder, die hauptsächlich auf diesen Veranstaltungen ihre Punkte gemacht haben. Ein Kommentar.

Nicht immer spiegeln die Platzierungen die tatsächliche Leistung wieder.

Der skeptische Blick auf dieses System enttäuscht diejenigen, die sich dafür einsetzen, dass ambitionierte Amateure und erfolgsabhängige Profis im Winter wie im Sommer bei guten Bedingungen Turniere reiten können. In Zeiten, in denen immer weniger freiwillige Helfer zur Verfügung stehen und auch die Sponsoren nicht mehr so großzügig agieren, muss man sich die Frage stellen, wie sich derlei Veranstaltungen überhaupt finanzieren lassen. Eine Antwort darauf haben die Gründer dieser Clubs gefunden. Und das ist grundsätzlich eine gute Sache.

Der Zulauf zeigt außerdem, dass die Reiter die Chance, die diese Turniere bieten, gerne nutzen. Sie nehmen teils weite Anreisen auf sich, um das All Inclusive-Paket in Anspruch zu nehmen. Und daran ändern weder die teils teure Aufnahmegebühr noch der häufige Verzicht auf das Preisgeld etwas. Es geht für die meisten viel mehr darum, ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Prüfungsangebot vorzufinden. Und um Erfolg zu haben. Denn dafür startet man bekanntlich auf einem Turnier.

Dass sich Turniererfolge generell anhand von Platzierungen definieren, ist allerdings die Crux dieses Systems. Denn in Prüfungen, in denen es schlicht an Konkurrenz mangelt, sagt ein vorderer Platz letztendlich wenig über die Qualität des Rittes aus. Das ist aber nicht nur ein Problem gewisser Clubturniere, sondern lässt sich durchaus auch auf manchen regionalen Turnieren beobachten. Mit diesem Hintergrund muss man Platzierungen, Ranglisten und teils auch die Verleihung des Goldenen Reitabzeichens relativ betrachten. Die Prüfungsnoten sprechen manchmal doch eine andere Sprache.

Sarah Schnieder
Stellvertretende Chefredakteurin