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Pfingstturnier Wiesbaden: Sieg für die Olympiasiegerinnen Julia Krajewski und Amande de B’Neville

Besser hätte es nicht laufen können beim ersten Start in diesem Jahr für die Olympiasiegerinnen Julia Krajewski und Amande de B’Neville. Sie siegten beim Pfingstturnier in Wiesbaden vor Michael Jung und Highlighter.

So sehen Sieger aus: Julia Krajewski und Amande de B’Neville in Wiesbaden.

Wiesbaden/GER - Julia Krajewski und Amande de B’Neville haben ihren ersten Auftritt in diesem Jahr souverän gewonnen. Beim Wiesbadener Pfingstturnier im Biebricher Schlosspark landete die Olympiasiegerin einen Start-Ziel-Sieg vor ihrem Tokioer Teamkollegen Michael Jung (Horb).

Nach zweijähriger Corona-Pause fand das Pfingstturnier wieder vor vollem Haus statt. Rund 10.000 Zuschauer säumten die Meter lange Geländestrecke im Schlosspark, die wie immer mit einer Schleife durch das Springstadion endet, wo weitere 7000 Menschen die ankommenden Reiter und Pferde bejubelten. Knackpunkt des Kurses war einmal mehr die Zeit. „Wir wissen, Wiesbaden hat seine eigenen Gesetze. Dadurch dass der Park nicht riesengroß ist wie in Badminton oder Burghley muss man die Gegebenheiten ausnutzen, um einen spannenden Geländeritt aufzubauen. Hier ein Kompliment an das Aufbauerteam um Rüdiger Schwarz. Das war eine anspruchsvolle Strecke, die in jeder Wendung akkurates Reiten verlangte und am Ende haben sich darin auch die topplatzierten Reiter und Pferde ausgezeichnet“, sagte Bundestrainer Peter Thomsen. „Der Zeit war der Schlüssel zum Sieg.“

Der Jubel nach dem Sieg von Julia Krajewski und Amande de B’Neville.

Dank ihres guten Dressurergebnisses und eines fehlerfreien Springens gingen Julia Krajewski und Mandy mit kleinem Vorsprung als Führende und Letzte auf die Strecke und verbrauchten dort lediglich zwei Sekunden von ihrem „Guthaben“. Mit einem Endstand von 26,8 Minuspunkten war ihnen der Sieg nicht zu nehmen. „Es war unsere erste richtige Geländerunde seit Tokio. Ich will nicht sagen, man ist da angespannt, aber man fragt sich schon, wie geht das jetzt los“, sagte Krajeweski. „Ich glaube schon, sie [Mandy] hätte sich gewünscht, dass sie erst einmal 2000 Meter geradeaus galoppieren darf, und war dann überrascht, als sie merkte, das geht jetzt hier rechts und links. Ab Sprung fünf, sechs hatten wir dann aber einen super Rhythmus. Und auch wenn ich wusste, dass ich ein bisschen Vorsprung habe, fühlte sich easy an, sie flott zu reiten.“ Für Krajewski, die seit 2011 zu den Dauergästen in Wiesbaden zählt, war es der zweite Sieg im Schlosspark. Für Amande de B’Neville war die Siegerehrung vor den gut gefüllten Zuschauerrängen allerdings eine recht neue Erfahrung, da sie ihre größten Erfolge bisher coronabedingt vor zuschauerlosen Turnieren feierte. „Ich glaube, sie fand die Kulisse gerade angemessen“, sagte ihre Reiterin lachend.

Erstes Turnier 2022 und gleich ein Sieg für die Olympiasiegerinnen.

Krajewskis Vorsprung machte es Michael Jung unmöglich, den Sieg noch davonzutragen – trotz der einzigen Nullrunde im Gelände. „Es ist schon ein spezieller Kurs. Ein bisschen kringelig, aber trotzdem traumhaft. Er ist schön aufgebaut und ich glaube, es ist auch für die Pferde eine gute Übung, ein bisschen spritzig zu werden und die enge Wendungen zu gehen.“ Mit dem elfjährigen Iren Highlighter war Jung nach Dressur noch dicht hinter Krajewski auf Platz zwei gelegen, jedoch hatte sich sein Abstand durch einen Abwurf im Springen auf 31,8 Minuspunkten vergrößert. „Ich habe mich vor allem auf Dressur konzentriert, im Springen war ein bisschen die Luft raus“, sagte Jung. Sein Pferd Highligher hat Jung sechsjährig in Irland entdeckt, seither wurde er von ihm selbst und seinem ehemaligen Trainingspartner Pietro Grandis langsam für größere Aufgaben vorbereitet. In diesem Jahr konnte Jung mit dem braunen Wallach bereits die beiden Turniere in Kreuth und Marbach gewinnen. Als Nächstes ist nun der Start bei den Deutschen Meisterschaften in Luhmühlen geplant.

Michael Jung und Highlighter gaben alles und wurden Zweite.

Hinter den beiden deutschen Stars des Vielseitigkeitssport ordnete sich Lea Siegl aus Österreich ein. Mit ihrem Olympiapferd DSP Fighting Line beendete die 23-Jährige die Prüfung mit 38,5 Minuspunkten auf Platz drei, dicht gefolgt von dem ein Jahr älteren Jerôme Robiné mit Brave Heart. Der aus Hessen stammende Warendorfer Sportsoldat gewann damit bereits zum dritten Mal die Sonderwertung im Rahmen des U25-Förderpreises Vielseitigkeit. „Am Anfang lief es nicht ganz optimal, vor allem weil Brave Heart an Hindernis fünf ein Eisen verloren hat“, erzählte der Reiter. Aber als der Rappe die beiden Gräben (Hindernis 11a und b) „ohne mit der Wimper zu zucken“ überwunden hatte, habe ihm das den nötigen Aufwind gegeben. Mit insgesamt nur sechs Zeitstrafpunkten kam das Paar auf einen Endstand von 39,8 Minuspunkten. Der Bundestrainer war zufrieden: „Bei Jérôme geht der Weg kontinuierlich bergauf. Ich könnte mir vorstellen, wenn das so weitergeht, sind die Europameisterschaften im kommenden Jahr ein reelles Ziel für ihn.“

Jerome Robine gewann die U25-Wertung auf Brave Heart.

Das komplette Ergebnis gibt es hier.

- fn-press -