Peking/CHN - Zum ersten Mal, so hatte Springreiter Ludger Beerbaum gemutmaßt, könnte beim „Longines Beijing Masters“ ein Chinese den Großen Preis gewinnen. Er behielt fast recht. Letztlich siegte mit Henrik von Eckermann aber ein alter Bekannter im „Bird’s Nest“, dem legendären Olympiastadion von Peking.

Zweiter wurde mit Ciren Bianba ein einheimischer Reiter, vor Daniel Deußer aus Deutschland. Sieben Reiter hatten es im von Frank und Isabel Rothenberger aufgebauten Parcours ins Stechen geschafft, darunter vier Chinesen. Dies zeigt bereits, welch' gute Entwicklung der Pferdesport in China genommen hat. Diese Entwicklung weiter zu fördern, ist ein zentraler Anspruch des Turniers. Zehn internationale Reiter starten gegegen die besten Reiter des Riesenreichs, die sich über viele Monate für das Turnier qualifizieren mussten. Aufgrund der Quarantänebestimmungen starten die internationalen Reiter dabei auf Leihpferden, „das macht es für uns natürlich ein bisschen zu einem Glücksspiel“, sagte Harrie Smolders aus den Niederlanden, die derzeitige Nummer Eins der Weltrangliste.

Anfangs hatte es auch für Henrik von Eckermann im Sattel von Cincitty noch nicht so gut ausgesehen. Im Eröffnungsspringen hatte er noch drei Abwürfe, doch bereits im Teamspringen blieb er fehlerfrei und siegte letztlich mit seiner Mannschaft sogar. Der Höhepunkt war dann aber der Große Preis, als er mit einem furiosen Ritt nach 38,38 Sekunden ins Ziel kam – diese Zeit wurde nicht mehr unterboten und das Double war perfekt. „Ich freue mich riesig, in diesem fantastischen Stadion den Vorjahressieg wiederholt zu haben, einfach super“, so Eckermann, der jetzt „mit einem großartigen Gefühl wieder nach Hause fliegt.“