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WM Herning 2022

Para-Dressur: Gold für Belgien in Grade V, Regine Mispelkamp wird Fünfte

In fünf Grades haben die Para-Reiter bereits ihre Weltmeister in Herning ermittelt. Eine deutsche Medaille war noch nicht dabei. Heute gibt es die nächsten Chancen.

Regine Mispelkamp war mit ihrem "Delight" sehr zufrieden bei den Weltmeisterschaften in Herning. Der Dunkelfuchs war konzentriert im Viereck.

Herning/DEN – Die Belgierin Michèle George sicherte sich im Grade V den Weltmeister-Titel. Die 48-jährige Reiterin, die seit einem Reitunfall halbseitig gelähmt ist, gewann bereits 2009 ihre erste EM-Silbermedaille. In Herning sitzt sie im Sattel der Hannoveraner Stute Best of 8 aus der Zucht von Dirk Radek aus Walle. Er hat übrigens auch die Stute La Boum von Heidemarie Dresing gezogen und hat damit gleich zwei Pferde in der WM-Para-Dressur am Start. Mit einem Ergebnis von 76,419 Prozent verwies George die Britin Sophie Wells mit Dona Cara auf den Silberrang (75,279 Prozent), auch sie eines der bekannten Gesichter in der Para-Dressurszene. 2010 gab sie ihr Debüt bei den Weltreiterspielen in Lexington und startete im selben Jahr für das britische Team bei den U21-Europameisterschaften in Kronberg. Den dritten Platz belegt der Niederländer Frank Hosmar mit dem bereits 17-jährigen Alphaville N.O.P., mit dem er in den vergangenen Jahren zahlreiche Medaillenerfolge feierte (75,256 Prozent).

Regine Mispelkamp und Highlander Delight's zeigten eine tolle Runde.

Die deutsche Starterin Regine Mispelkamp ritt bei wunderbarer Sommerabendstimmung ins Viereck ein. Beim Umrunden des Vierecks zuckte ihr Dunkelfuchs Highlander Delight's – laut Mispelkamp „eine Mischung aus Clooney und Glööckler“ – vor der dicht am Viereck stehenden Fernsehkamera zurück, doch die Reiterin reagierte rasch, umrundete das Viereck in der anderen Richtung und war rechtzeitig am Start. Während der Prüfung blieb Highlander Delight's dann auf seine Reiterin fokussiert, am Ende sprangen aber dennoch nicht mehr als 71,954 Prozent für sie heraus. „Er hat sich gut angefühlt. Ich bin schon ein bisschen enttäuscht über diese Wertung. Vom Gefühl dachte ich, dass es so 73 oder 74 Prozent werden“, sagte sie. Im vergangenen Jahr bei den Paralympics hatte das Paar Bronze in der Kür gewonnen.

Die Einzelwertung in Grade III am frühen Nachmittag hatte wie schon Grade I ohne deutsche Beteiligung stattgefunden. Hier gelang es dem schon im Vorfeld als heißer Favorit gehandelten Tobias Thorning Joergensen, der seit 2013 an einer Myopathie leidet, mit seiner Schimmelstute Jolene Hill den Sieg für Dänemark zu sichern. Mit 78,676 Prozent setzte der 22-Jährige seine Goldserie von den Europameisterschaften 2019 und den Paralympics 2021 fort und fügte ihr nun auch den ersten Weltmeistertitel hinzu. Silber ging an die zweimalige Doppel-Paralympics-Siegerin Natasha Baker aus Großbritannien mit Keystone Dawn Chorus, einer elfjährigen Hannoveraner Stute von Dimaggio-Escudo (73,970 Prozent), gefolgt von einer weiteren Favoritin, Rebecca Hart aus den USA mit El Corona Texel und 73,147 Prozent. -FNpress-