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WM Herning 2022

Para-Dressur: Gelungene Premieren im deutschen Team

Die Para-Reiter haben ihre ersten Weltmeister gekürt. Im Grade IV belegte Anna-Lena Niehues den sechsten Platz, im Grade II sicherten sich Gianna Regenbrecht und Heidemarie Dresing die Plätze sechs und sieben. Die Titel gingen in die Niederlande und nach Dänemark.

Anna-Lena Niehues und Quimbaya feiern bei den Weltmeisterschaften ihre Championatspremiere.

Herning/DEN – Drei Reiter mit dem Grade II beendeten ihre Prüfung mit mehr als 75 Prozent und machten die Prüfung damit klar unter sich aus. Die Dänin Katrine Kristensen siegte auf ihrem dänischen Warmblut Goerklintgaards Quater mit 75,788 Prozent. Knapp auf dem Silberrang beendete Pepo Puch mit seinem Sailor’s Blue und 75,333 Prozent den Wettbewerb. Platz drei und damit Bronze sicherte sich die Britin Lee Pearson mit Breezer und 75,091 Prozent.

Für die deutschen Starterin Gianna Regenbrecht bedeutete ein Ergebnis von gut 71 Prozent den sechsten Platz. Die inkomplett querschnittgelähmte Medizinstudentin sitzt in Herning im Sattel des Oldenburger Rapphengstes Fürst Sinclair, mit dem dessen Besitzerin Elke Philipp bereits in Tryon Einzel-Bronze gewinnen konnte. „Das Gefühl hier zu reiten, ist unbeschreiblich. Ich finde die Arena unglaublich schön. Ich war schon total geflasht, als Fürst Sinclair so fertig vorbereitet vor mir stand. Ich reite ihn ja erst seit Januar und er hat sich in diesem halben Jahr schon so toll entwickelt, da fehlen mir die Worte“, sagte Gianna Regenbrecht und ergänzte: „Und obwohl es schon so cool war, weiß ich, dass noch ganz viel Luft nach oben ist.“.

Auf den siebten Platz ritt Heidemarie Dresing ihre Hannoveraner Stute La Boum mit einem Resultat von 70,97 Prozent. Das erfüllte nicht ihre Erwartungen: „Auf dem Vorbereitungsplatz war sehr viel Unruhe, so dass La Boum immer wieder geführt werden musste und ich zuerst gar nicht zum Reiten kam“, erklärte sie.

Grade IV: Premiere für Anna-Lena Niehues

Sanne Voets aus den Niederlanden ritt mit dem 14 Jahre alten Demantur zu Gold vor ihrer Landsmännin Demi Haerkens mit EHL DAula und dem Brasilianer Rodolpho Riskalla mit dem 19 Jahre alten Hannoveraner Don Henrico und einem Ergebnis von 74,925 Prozent.

Anna-Lena Niehues ist die Überraschung des Jahres 2022 im Para-Sport. Die Pferdewirtschaftsmeisterin gewann mit Quimbaya den deutschen Meistertitel in Grade IV und meisterte ihre internationale Premiere mit sehr guten Noten. Nun reitet sie ihre erste Weltmeisterschaft. In der Prüfung gelingt vieles nach Plan, aber nicht alles. Am Ende wird es Platz sechs mit 71,65 Prozent. „Es war spannend in so eine Arena einzureiten. Grundsätzlich bin ich super zufrieden mit meinem Pferd. Sie ist immer ein bisschen ängstlich und das hat man auch gemerkt, sie ist etwas heiß gelaufen. Aber sie war trotzdem noch bei mir und hat das Beste gegeben“, sagte die 37-Jährige nach ihrem Ritt. Nur das Rückwärtsrichten und der erste Galopp waren nicht ganz wie erhofft ausgefallen.

Gute Chancen auf das Kürfinale

Mit ihren Platzierungen haben alle drei deutschen Reiterinnen gute Chancen auf einen Einzug ins Kürfinale der besten acht Paare am Sonntag. Ausschlaggebend hierfür sind die Ergebnisse der Einzelwertung sowie der Teamwertung am Freitag und Samstag. Diese werden addiert und durch zwei geteilt.

Ohne deutsche Beteiligung fand am ersten Wettkampftag die Einzelwertung in Grade I statt, also derjenigen Reiter mit der stärksten Behinderung. In dieser Klasse wird entsprechend nur Schritt geritten. Neuer Weltmeister ist der Paralympics-Silbermedaillengewinner Rihards Snikus aus Lettland mit Lord of the Dance. Er setzte sich mit 78,535 Prozent gegen Mitfavoritin Sara Morganti aus Italien mit Royal Delight (78,393 Prozent) und den Iren Michael Murphy mit Cleverboy (74,143 Prozent) durch.

Die vierte und letzte deutsche Starterin, WM- und Paralympics-Bronzemedaillengewinnerin Regine Mispelkamp aus Geldern, ist mit Highlander Delight's am Donnerstag, 11. August um in Grade V um 20.04 Uhr als letzte Starterin an der Reihe. Die Einzelwertung in Grade III ab 14 Uhr findet ohne deutsche Beteiligung statt.