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Neues Kapitel für Terhi Stegars – endlich Olympia​

„No Risk, no fun – Wir ziehen nach Österreich!“ So verkündet die finnische Grand-Prix-Reiterin Terhi Stegars ihre Neuigkeit: Sie wird neue Chefbereiterin auf dem Bartlgut. Ihr Ziel ist klar: Sie will zurück auf die internationale Dressurbühne. ​

Möchte zurück in den internationalen Sport: die Finnin Terhi Stegars.

Neuhofen im Innkreis/AUT – Die finnische Grand-Prix-Reiterin Terhi Stegars wird neue Chefbereiterin auf dem Bartlgut in Österreich. Das hat sie auf ihrer Internetseite und Social-Media-Kanälen bekanntgegeben. Damit tritt Terhi Stegars die Nachfolge von Ulrike Prunthaller an, die im Januar nach 20 Jahren das Bartlgut von Edda und Wenzel Schmidt verlassen hat, weil sie sich selbstständig machen wolle.

Terhi Stegars hat die vergangenen 14 Jahre in Luxemburg verbracht. Nach dieser langen Zeit sei es ein großer und beängstigender Schritt, gibt sie zu. Aber auf der anderen Seite ist da der tiefe Wunsch nach fast vier Jahren Turnierpause wieder ins große Viereck zu reiten. „So sehr ich auch versucht habe, meinen Frack im Schrank hängen zu lassen und mich auf die Ausbildung von Pferden und das Unterrichten anderer zu konzentrieren, so sehr bin ich im Herzen doch eine echte Turnierreiterin, und ich habe die Aufregung, in den größten Arenen der Welt aufzutreten, wirklich vermisst.“ Ihr Ziel: An den Olympischen Spielen teilzunehmen. „Ich bin fest entschlossen, diesen Traum zu verwirklichen, wenn nicht in Paris, dann in Los Angeles 2028.“ Mit nach Oberösterreich ziehen auch Terhis Ehemann John O’Sullivan und ihr sechs Jahre alte Sohn Tomi.

Über Terhi Stegars

Die heute 48-jährige Terhi Stegars hat knapp 20 Pferde in den Grand-Prix-Sport gebracht und nahm an fünf Championaten teil.

Sie stammt aus Kangasala, einer Stadt im Süd-Westen Finnlands. Mit 21 Jahren zog sie nach Deutschland, um bei Jürgen Böckmann und später beim deutschen Bundestrainer Holger Schmezer zu trainieren und Karriere als Dressurreiterin zu machen. Mit dem Trakehner Payano bestritt sie 2000 die Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde, wurde zweimal finnische Meisterin (2004 und 2005) und erwarb ihr Goldenes Reitabzeichen.

2010 zog Terhi Stegars nach Luxemburg und ritt für den Stall „A bis Grand Prix“ von Tanja Kayser. Ihre größten Erfolge feierte sie im Sattel des Trakehner-Hengstes Axis. Mit dem Rappen schaffte sie es unter die Top 30 der Weltrangliste, sondern vertrat auch Finnland 2011 und 2015 bei den Europameisterschaften und 2014 bei den Weltreiterspielen. 2015 und 2016 schafften es die zwei ins Weltcup-Finale. Im November 2017 schlug das Schicksal jedoch heftig zu: Axis brach im morgendlichen Training aufgrund eines Aortenrisses zusammen und starb – Terhi Stegars kam mit einer schweren Schulterverletzung ins Krankenhaus. Die Verletzung heilte, die Lücke, die Axis hinterließ, blieb.

Mit der Oldenburger Stute Thai Pee hatte sie sich ein weiteres Pferd als Verstärkung neben Axis für das internationale Viereck aufgebaut. Mit ihr startete Terhi Stegars 2017 und 2019 bei den Europameisterschaften und wurde von Kyra Kyrklund, dessen Mann Richard White, sowie vom Dänen Morten Thomsen und dem Niederländer Rien van der Schaft trainiert. Die EM in Rotterdam war der letzte internationale Turnierstart für Terhi Stegars.

Sie wechselte zum luxemburgischen „Contern Dressage Center“ und baute dort als Chefbereiterin und Managerin einen Ausbildungsbetrieb auf. Bis jetzt. „Obwohl es wundervoll war, Stabilität und Ruhe zu Hause zu haben, um Zeit mit meinem kleinen Sohn zu verbringen, habe ich es wirklich vermisst, in der Arena zu sein und an Wettkämpfen auf höchstem Niveau in dem Sport teilzunehmen, den ich liebe“, so Terhi Stegars. Und deshalb ergreift sie nun die Chance, um den großen olympischen Traum wahr werden zu lassen.