Zuidwolde/NED - Sie lagen nach dem Einlaufspringen ziemlich ernüchternd auf Platz neun, kämpften sich dann im ersten Umlauf des entscheidenden Teamspringens auf Rang vier vor und holten am Ende Silber. Das ist mal ein spannender Wettbewerb. Die Junioren Beeke Carstensen, Anna Jurisch, Hannes Ahlmann und Matthis Westendarp werden in Zuidwolde Vize-Europameister hinter Spanien. "Die Junioren haben sich unheimlich konzentriert zusammengerissen. Unsere jungen, unerfahrenenen Reiter haben ebenso Top-Ergebnisse abgeliefert, wie unsere erfahrenen Leute", war Bundestrainer Peter Teeuwen voll des Lobes über die starke Mannschaft. "Dazu trägt sicher auch unser gutes Management bei. Wir haben einen starken Zusammenhalt im Team, mit allen die dazu gehören - über Sportpsychologin, bis zum Mannschaftstierarzt und natürlich unserer Chefin de Mission, Heidi van Thiel. Sie sorgt dafür, dass Reiter und Trainer alles haben, was sie brauchen, um gut agieren zu können."

Im ersten Umlauf des Nationenpreises kündigten die Deutschen schon an, dass sie den Kampf noch nicht aufgegeben hatten. Ohne Hindernisfehler, lediglich mit Zeitstrafpunkten bei Anna Jurisch mit Questo Vincitore und Hannes Ahlmann mit Nerrado waren fünf Ränge aufgeholt und die Medaillen in greifbare Nähe gerückt. Matthis Westendarp und Beeke Carstensen blieben im ersten Umlauf fehlerfrei.

Dann ging es in die finale Runde: Ein Hindernisfehler für Beeke Carstensen mit Caretina sowie ein weiterer Punkt für Zeitüberschreitung bei Anna Jurisch und Questo Vincitore waren der Auftakt. Hannes Ahlmann und Nerrado lieferten eine Nullrunde ab und nun konnte Schlussreiter Matthis Westendarp den Silber-Sack zumachen. Der 17-Jährige behielt die Nerven, blieb fehlerfrei und in der Zeit. Auch in der Einzelwertung ist der Wallenhorster auf Medaillenkurs.

Bei den Jungen Reitern ging es kurze Zeit später um die Team-Entscheidung. Niklas Betz mit Contan, Leonie Böckmann mit Label d’Amour, Max Haunhorst mit Chaccara, Philipp Schulze-Topphoff mit Concordess NRW und Cedric Wolf mit Chicitito waren ebenfalls stark dabei und gewannen Bronze hinter Belgien und den Niederlanden.

Ohne Springfehler im Einlaufspringen war die Erwartung für den Nationenpreis hoch. Aber auch die Belgier und die Niederländer hatten gut vorgelegt. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das sich auch durch das Teamspringen zog. Nach drei fehlerfreien Runden der Niederländer stand fest: Gold für die Gastgeber. Springfehler von Leonie Böckmann und Max Haunhorst sowie ein Zeitstrafpunkt von Cedric Wolf bedeuteten am Ende knapp die Bronzemedaille für Deutschland.

„Natürlich haben wir uns nach den guten Leistungen im Zeitspringen und im ersten Umlauf des Nationenpreises Hoffnungen auf Gold oder Silber gemacht. Uns trennt ein Springfehler von der Goldmedaille, dass es so knapp ist, tut natürlich weh. Aber wir untermauern die sehr hohe Qualität unserer Reiter und Pferde damit, dass wir alle fünf Jungen Reiter im Einzelfinale haben“, sagt Bundestrainer Peter Teeuwen.

Philipp Schulze-Topphoff und Concordess NRW gehen als bestes deutsches Paar komplett ohne Fehler ins Einzelfinale am Sonntag.