Münster: Marc Houtzager gewinnt Großen Preis
Münster/GER - Es war ein Kraftakt, den die Pferde am Sonntag in Münster leisteten. Aufgrund eines kleinen Bürokratiefehlers, für den sich Gastgeber Hendrik Snoek schon im Vorab-Pressegespräch entschuldigt hatte, galt es nicht nur, den normalen Umlauf zu bewältigen. Die besten zehn Paare traten im zweiten Umlauf erneut gegeneinander an – und für die daraus resultierenden drei Pferde mit „Doppel-Null“-Ergebnis ging es abschließend ins Stechen. Eine echte Herausforderung also, die aber alle drei Paare, die sich fürs abschließende Stechen qualifiziert hatten, mit Bravour meisterten.
Der Niederländer Marc Houtzager und seine Stute Sterrehof’s Dante ritten als erstes Paar in den Stechparcours und legten eine blitzschnelle fehlerfreie Runde in 39,73 Sekunden vor. An dieses Ergebnis sollte niemand mehr herankommen: Markus Renzel, der im Sattel von Pikeur Lemar direkt folgte, ließ es bewusst ruhiger angehen und sicherte sich mit einer Null-Runde in 43,35 Sekunden Platz 2. Dem japanischen Springreiter Eiken Sato unterlief mit Chadellano Jra ein Hindernisfehler – das bedeutete Rang 3.
Und so ertönte schlussendlich die niederländische Hymne auf Münsters Schlossplatz. Für Houtzager war der Sieg der Endpunkt einer emotionalen Berg-und-Tal-Fahrt: Am Samstagnachmittag war er im Stechen der Großen Tour von seinem Pferd Sterrehof’s Calimero gestürzt. Pferd und Reiter blieben zum Glück unverletzt. Aber damit war die Freude umso größer, als es am Sonntag, nur einen Tag später, für den Sieg mit Erfolgsstute Dante reichte.
„Nun hat sie erst einmal sechs Wochen Pause“, sagte Houtzager nach dem Sieg. „Ich musste mich entscheiden, ob ich mit ihr in Münster oder Calgary reiten möchte, denn beides wäre zu viel geworden. Aber Münster ist eines jener Turniere, die mit so viel Liebe gemacht werden – diese Turniere gibt es immer seltener. Darum kommen wir Jahr für Jahr hierher, und darum sollte mein bestes Pferd auch hier an den Start gehen.“
Worte des Lobes für sein Pferd fand auch der Zweitplatzierte Markus Renzel. „Ich freue mich, als hätte ich gewonnen“, sagte er. „Ganz einfach, weil nun alle sehen konnten, was für ein Pferd Pikeur Lemar ist, und das schon jetzt mit neun Jahren. Ich habe ihn seit einigen Jahren und habe ihn selbst ausgebildet – das macht mich stolz. Er ist wie ein Mensch für mich – wie ein Freund.“
„Es waren vier wirklich schöne Tage“, resümierte auch Hendrik Snoek, Präsident des gastgebenden Westfälischen Reitervereins. „Das Turnier war sehr gut besucht – und das nicht nur in der Dressur, sondern auch im Springen. Selbst für die Siegerehrungen blieben die Ränge voll, das war toll mitanzusehen. Und das gibt natürlich Rückenwind.“
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„Das war unser bester Special bisher“, kommentierte Katharina Hemmer ihre Top-Leistung am Sonntag beim Turnier der Sieger. Auf Denoix zeigte sie eine harmonische und präzise Vorstellung und setzte sich damit vor Carina Scholz und Tarantino.Münster: Katharina Hemmer und Denoix siegen im Grand Prix Special