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Olympische Spiele in Tokio

Michael Jungs Protest abgewiesen

Das ist bitte für den dreifachen Olympiasieger, der in Tokio einen neuen Rekord hätte aufstellen können. Er hatte auf einer Videoaufzeichnung den Sprung, an dem sein Pferd Chipmunk das MIM-System ausgelöst hatte, noch einmal genau analysiert und daraufhin Protest eingelegt.

Michael Jung und fischerChipmunk FRH kamen ohne Hindernisfehler in der Zeit ins Ziel. Doch das Auslösen eines Sicherheitsstiftes brachten elf Strafpunkte.

Tokio/JPN - Das Quäntchen Glück hat gefehlt, sagte Bundestrainer Hans Melzer schon direkt nach dem Ritt. Treffender lässt es sich kaum formulieren. Normalerweise ist das sogenannte MIM-System dafür da, schwere Stürze zu verhindern, indem es auslöst, wenn ein Pferd mit starkem Druck gegen das Hindernis schlägt. Der Balken oder Stamm wird nach unten entriegelt, sodass ein Hängenbleiben verhindert wird. In diesem Fall war es ein leichtes Anstoßen, dass zum Auslösen des Sicherheitsstiftes führte. Und damit Michael Jungs Punktekonto mit weiteren elf Minuspunkten belastete. Damit liegt der nach der Dressur Führende nun auf Rang zehn und hat kaum noch Chancen auf einen Medaillenrang.

Dass das deutsche Team Protest einlegte, ist umso verständlicher. "Ich habe ein Video, das ist nicht zeigen darf, auf dem ein guter Sprung über diese Ecke zu sehen ist und drei Galoppsprünge später hörte ich den Knall und sah, wie der Pfahl fällt. Ich kann es nicht verstehen", schrieb Michael Jung auf seinem Instagram-Account. Und kurze Zeit später: "Traurigerweise wurde der Protest nicht akzeptiert. Ich behalte die elf Minuspunkte." Wie das Deutsche Olympiade Komitee für Reiterei (DOKR) bekannt gab, habe die Ground Jury den eingelegten Protest abgewiesen, weil belegbar war, dass nach dem Neuseeländer Tim Price die Clips des MiM-Systems gewechselt wurden. Entsprechend seien Michael Jung und Chipmunk über das Hindernis mit neuen korrekt eingesetzten Clips gesprungen. Vor das Tribunal des Weltreiterverbandes (FEI) will das deutsche Vielseitigkeitsteam nicht gehen, da die Aussichten auf Erfolg gering sind. "Das MIM-System sei sinnvoll, um Stürzte zu verhindern, betonte Michael Jung auf seinem Instagram-Account, doch "Chip hat einen guten Sprung gemacht und hat das nicht verdient. Es ist wirklich hart, dass soetwas bei den Olympischen Spielen passiert."