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Maurice Tebbel und Don Diarado gewinnen die Riders Tour in Hagen

Der erste Sieger der Riders Tour 2021 ist Maurice Tebbel. Er setzte sich am Sonntag in Hagen gegen Patrick Stühlmeyer und Christopher Kläsener durch. Die erste Etappe der U25-Tour sicherte sich Hannes Ahlmann.

Die Sieger in der Riders Tour: Maurice Tebbel und Don Diarado.

Hagen a.T.W./GER - Der deutsche Olympiakader-Reiter Maurice Tebbel (Emsbüren) hat mit seinem Spitzenhengst Don Diarado einen perfekten Auftakt in die grüne Saison gefeiert. Beim internationalen Springturnier Horses&Dreams auf dem Hof Kasselmann gewannen die beiden den Großen Preis vor Patrick Stühlmeyer (Steinfeld) mit Varihoka Du Temple und Christopher Kläsener (Emsbüren) mit Classic Man V. Die Prüfung war zugleich Auftakt der Bemer Riders Tour.

Platz zwei für Patrick Stühlmeyer und Varihoka Du Temple.

Dass große Sport-Events in Corona-Zeiten überhaupt stattfinden können, ist auch nach mehr als einem Jahr Pandemie noch nicht selbstverständlich. Möglichen machen das vor allem die unermüdlichen Veranstalter*innen mit Hilfe ihrer Sponsor*innen und akribisch erarbeiteten Infektionsschutzkonzepten. So groß die Freude darüber war, dass Horses&Dreams stattfinden konnte, so sehr hätte man Maurice Tebbel an diesem Sonntag ein frenetisch jubelndes Publikum gewünscht. Nach neun Jahren ist es ihm nun erstmals gelungen, den Großen Preis von Hagen zu gewinnen, das quasi sein Heimatturnier ist. Nicht einmal 45 Auto-Minuten vom Hof Kasselmann entfernt lebt die Familie Tebbel in Emsbüren. „Hagen ist für mich immer ein absolutes Highlight, normalerweise treffe ich hier auch immer viele Bekannte. Vor neun Jahren bin ich hier zum ersten Mal den Großen Preis geritten, umso glücklicher bin ich, dass es jetzt endlich mit einem Sieg geklappt hat“, sagte Tebbel, der doppelten Grund zum Feiern hatte, denn vor zwei Tagen wurde er 27 Jahre alt.

Spannender hätte diese erste Etappe der Riders Tour nicht verlaufen können. 13 Reiter*innen hatten sich mit ihren Pferden für den entscheidenden zweiten Umlauf qualifiziert. Christopher Kläsener, der sich im vergangenen Jahr auf der Anlage der Tebbels selbstständig gemacht hat, gelang mit dem Westfalen-Wallach Classic Man V (von Cornet ObolenskyGralshüter) eine fehlerfreie und vor allem schnelle Runde im zweiten Durchgang: 43.41 Sekunden. Patrick Stühlmeyer schaffte es anschließend mit dem französischen Hengst Varihoka Du Temple diese Zeit knapp zu unterbieten. Die beiden benötigten 43.38 Sekunden für den Parcours.

Was für ein Sprung: Christopher Kläsener und Classic Man V.

Maurice Tebbel hatte die Entscheidung als letzter Starter selbst in der Hand. Mit dem zwölfjährigen Rheinländer Hengst Don Diarado (von DiaradoLord Lancer), mit dem er 2018 schon die deutschen Farben bei den Weltreiterspielen in Tryon/USA vertreten hatte, galoppierte Tebbel in 42.96 Sekunden über die Ziellinie. „Ich hatte schon im ersten Umlauf ein gutes Gefühl. Das Stechen fing an mit einem langen Weg, dann kamen die Kurven und Wendungen, da musste man erstmal den richtigen Fluss finden. Aber mein Pferd hat super mitgemacht. Er ging am Freitag schon richtig gut und war zweimal fehlerfrei, das hat mir auch für heute ein gutes Gefühl gegeben. Ich freue mich, dass der Plan für dieses Wochenende so gut aufgegangen ist“, sagte Tebbel nach der Siegerehrung.

Die beste Amazone: Alexa Stais und Quintato.

Für den Springsport sei es von großer Bedeutung, dass die Bemer Riders Tour 2021 weitergeht, so Maurice Tebbel. „Vor allem, weil eben auch jüngere Reiter eine Chance bekommen, bei diesen Turnieren zu starten. Jetzt mit den ersten 20 Punkten ist man natürlich noch motivierter.” Respekt zollten die Springreiter*innen den Veranstaltern Ullrich und Francois Kasselmann, die keine Mühen gescheut hatten, um Horses&Dreams unter den schwierigen Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie überhaupt zu realisieren und tatsächlich eine Turnieratmosphäre schufen, obwohl das Publikum schmerzlich vermisst wurde. Die zweite Etappe der Riders Tour beginnt bereits am 7. Mai und geht bis zum 9. Mai beim Pferdefestival Redefin. Als weitere Stationen sind geplant Pferd International in München, das Fest der Pferde auf Hof Frese Immenhöfe, das Hamburger Derby, eine weitere Etappe im Rahmen der Europameisterschaften im Springen in Hagen a.T.W. sowie das Finale im Februar 2022 in Neumünster.

U25-Springpokal Sieg für Hannes Ahlmann

Er reitet auf einer Erfolgswelle: Hannes Ahlmann. Der amtierende Deutsche Meister der Jungen Reiter gewinnt die erste Qualifikation von Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter in Hagen am Teutoburger Wald. Drei Paare blieben im abschließenden Stechen fehlerfrei, wobei der 20-Jährige und sein Holsteiner Hengst Nerrado die Schnellsten waren. Marvin Carl Haarmann und Labonita OLD platzierten sich auf Rang zwei. Platz drei ging an Niklas Betz und Contan.

Sieger im U25-Springpokal: Hannes Ahlmann und Nerrado.

„Ich hätte mir das heute nicht schöner ausmalen können“, gab Hannes Ahlmann aus Reher nach seinem Ritt zu. Der 20-Jährige war mit zwei Pferden, Nerrado und Caracas, nach Hagen gereist und hat sie in den ersten beiden Prüfungen der Turnierserie vorgestellt. Für die Finalqualifikation musste er sich jedoch, wie alle anderen, für ein Pferd entscheiden: „Leider lief es die letzten zwei Wochen mit Nerrado und mir nicht ganz so wie ich mir das vorgestellt habe. Deshalb wollte ich heute eigentlich Caracas reiten, habe mich aber doch für Nerrado entschieden und bin deshalb besonders stolz, dass es geklappt hat.“ Die beiden waren im Umlauf und im Stechen fehlerfrei geblieben und sicherten sich in 36.83 Sekunden Platz eins.

Zuhause ist Hannes Ahlmann im hohen Norden auf der Hengststation seines Vaters Dirk Ahlmann. Er hat im Nachwuchslager bereits zahlreiche Erfolge bei Nationenpreisen und Championaten zu verzeichnen. 2020 war seine erste Saison in der Altersklasse der Jungen Reiter, in der er prompt Deutscher Meister wurde. Sein Fokus für diese Saison liegt auf der Teilnahme an der U21-Europameisterschaft: „Die Europameisterschaften sind ein großes Ziel von mir. Nerrado hat nach Hagen zwei Wochen Pause bevor wir im Mai beim Preis der Besten, der Qualifikation für die EM, an den Start gehen“, erklärte Hannes Ahlmann. Neben seiner Familie wird der 20-Jährige von Prof. Dr. Bernd Heicke vom Gestüt Fohlenhof in Haßloch unterstützt, der Anfang 2021 auch eine Förderpatenschaft im Rahmen des Talentpools der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport für ihn übernommen hat.

Zwei, die sich schon lange kennen, sind Marvin Carl Haarmann und Labonita OLD.

Der zweite Platz der Finalqualifikation ging an Marvin Carl Haarmann (Ahaus) und Labonita OLD. Die beiden zeigten über das gesamte Wochenende solide Runden und verzeichneten ausschließlich in der Prüfung am Samstag einen Springfehler. Das abschließende Stechen beendeten sie mit 39.15 Sekunden auf Rang zwei. Kaum einen Wimpernschlag hinter ihm landeten Niklas Betz (Kirkel/Hagen a.T.W.) und Contan, die ebenfalls ein fehlerfreies Stechen zeigten und mit 39.16 Sekunden ins Ziel kamen. „Die Reiter haben sich hier von Tag zu Tag weiter entwickelt, so dass wir vor allem in der Finalqualifikation sehr guten Sport gesehen haben“, zog Bundestrainer Peter Teeuwen sein Fazit.

Bis 2019 hätte der Sieg von Hannes Ahlmann für ihn die sichere Qualifikation für das Finale beim CHIO Aachen bedeutet, doch der Modus ist geändert worden. Die Athleten sammeln bei jeder Qualifikation Punkte und die fünf Punktbesten lösen ihr Finalticket. Leider waren Hannes und Nerrado in der Qualifikation am Samstag gleich mehrere Springfehler unterlaufen, so dass sie keine Punkte bekamen. Marvin Carl Haarmann und Niklas Betz hingegen sammelten über das Wochenende ausreichend Punkte und sind für das Finale in der Aachener Soers qualifiziert.

Niklas Betz und Contan ritten auf den dritten Platz und komplettierten das Siegertreppchen.

Das internationale Turnier „Horses & Dreams“ am Hof Kasselmann in Hagen am Teutoburger Wald ist seit 2019 Station von Deutschlands U25 Springpokal. Letztes Jahr war das Turnier aufgrund der Auswirkungen der Pandemie abgesagt worden, dieses Jahr fand es unter besonderen Bedingungen statt: „In Hagen zu reiten war unglaublich. Der Veranstalter hat sich viel Mühe gegeben und ein sehr gutes Corona- und auch Herpeskonzept umgesetzt. Wir haben uns sehr sicher gefühlt. Man merkt einfach, dass das Turnier von Menschen mit viel Herzblut organisiert ist und das macht viel Spaß“, sagte Ahlmann.

Alle Spring- und Dressurergebnisse aus Hagen gibt es hier.

- fn-press -


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