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Mareike Harm holt Platz drei in Stuttgart

Vierspänner-Fahrerin Mareike Harm ist allein unter Männern im Weltcup: Als erste Frau nimmt sie am Hallenevent teil - und schlägt sich wahrlich prächtig. Nach Platz vier in Maastricht hieß es nun dritter Platz in Stuttgart.

Mareike Harm hat allen Grund stolz auf ihre Leistung zu blicken.

Stuttgart/GER - Mareike Harm (Negernbötel) ist die erste Frau an den Leinen eines Vierspänners, die sich für den Weltcup qualifiziert hat. Und sie behauptet sich ausgezeichnet in der Riege der besten Fahrer der Welt, die sich um ein Ticket für das Finale in Bordeaux qualifizieren möchten. Beim Turnier in der Hanns-Martin Schleyer Halle in Stuttgart belegte sie den dritten Platz, musste lediglich Weltmeister Boyd Exell und Vize-Weltmeister Chester Weber den Vortritt lassen.

Schon vor einer Woche in Maastricht in den Niederlanden, der zweiten Weltcup-Station der Saison 2019/2020, machte sie mit ihrem vierten Platz darauf aufmerksam, dass sie nicht nur bei Outdoor-Turnieren ganz vorne mitfährt, sondern auch bei den spektakulären Indoor-Veranstaltungen mithalten kann. In Stuttgart unterstrich sie bereits in der Einlaufprüfung mit dem dritten Platz ihre gute Form, die sie mit einer strafpunktfreien Runde und Platz drei im Umlauf in der für die Weltcup-Punkte entscheidenden Prüfung am Samstag bestätigte. „Mein Plan war einfach, eine ruhige und fehlerfreie erste Runde zu fahren, um dann im zweiten Umlauf mehr Risiko zu gehen. Das hat super geklappt. Die Pferde waren richtig gut drauf und haben toll mitgemacht. Ich habe in der Abreitehalle gesehen, wie stark die Gespanne vor mir gefahren sind und habe gar nicht mehr daran geglaubt, dass ich es ins Stechen schaffe“.Das Stuttgarter Publikum liebt die Fahrprüfungen in der Hanns-Martin Schleyer Halle, unterstützt jedes Gespann lautstark. Besonders attraktiv war eine Wasserdurchfahrt, die erstmalig in Stuttgart zu bewältigen war. „Beim Reinfahren in die Arena habe ich versucht, gar nicht so sehr auf die Zuschauer und die Musik zu achten, sondern mich gut auf die Hindernisse zu fokussieren. Während der Fahrt habe ich aber immer mehr die Stimmung und die Anfeuerungen der Zuschauer wahrgenommen und auch die Pferde wurden dadurch richtig angespornt. Sie wissen: Wenn die Musik losgeht, dann geht es um etwas“. Für die zweite Runde benötigte die Holsteinerin drei Sekunden weniger als im Umlauf, leider fiel ein Ball, das bedeutete vier Strafsekunden. Mit 153,25 Sekunden hatte sie dennoch als erste Starterin im Stechen ein Ergebnis vorgelegt, das ihre Konkurrenten unter Druck setzte.

Nach Mareike Harm fuhr Chester Weber in die Halle, auch er wurde lautstark unterstützt vom Stuttgarter Publikum. Der US-Amerikaner ging volles Risiko, machte den Wettkampf spannend. Bei 144,29 Sekunden stoppte die Uhr, das war richtig schnell. Noch schneller allerdings schaffte es Boyd Exell, der sich trotz eines Abwurfs und den daraus resultierenden vier Strafsekunden mit 138,74 Sekunden den Sieg nicht nehmen ließ. Damit setzte er seine Siegesserie fort, nachdem er bereits die beiden ersten Stationen des Weltcups in Lyon und Maastricht für sich entschieden hatte. Der Australier erreicht seine guten Zeiten in erster Linie mit unglaublich engen Wendungen in den mobilen Hindernissen, hier ist er derzeit scheinbar unschlagbar.

Mit dieser Rangierung konnte Mareike Harm sehr gut leben. „Ich könnte glücklicher nicht sein, dass es hier so fantastisch gelaufen ist. Ich war in den letzten Jahren immer kurz davor, mich für den Weltcup zu qualifizieren, das war aber gar nicht der Plan. Jetzt ist es einfach passiert. In der Kürze der Zeit habe ich es nicht geschafft, ein komplett neues Indoor-Gespann aufzustellen und setze deshalb hauptsächlich auf meine Dressurpferde. Sie sind ein eingespieltes Team und gehen auch gut durchs Wasser. Sie sind große Pferde, aber sie gehen prima in der Halle und haben einen guten Rhythmus in den Hindernissen. In Stuttgart kamen drei meiner Outdoor-Pferde zum Einsatz sowie hinten rechts El Chico, den ich mir aus Holland geliehen habe“.

Chester Weber brachte seinen großen Respekt vor Mareike Harm zum Ausdruck. „Es ist wirklich spektakulär, nun mit ihr auf dem Podium zu sitzen“, lobte er sie bei der Pressekonferenz und sorgte damit für Szenenapplaus für die erfolgreiche Fahrerin.

Das komplette Ergebnis gibt es hier.

- fn-press -