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Luhmühlen: Boyd Martin setzt sich im Vier-Sterne-Kurs an die Spitze – schwerer Sturz sorgt für Unterbrechung

Das Geläuf war perfekt präpariert, die Strecke einer Vier-Sterne Prüfung entsprechend schwer. „Schwerer als in den vergangenen Jahren“, waren sich die Reiter einig. 31 von 47 Paaren erreichten das Ziel. Eine Fehlerquelle waren die missing flags.

Boyd Martin und Shamwari liegen in Führung.

Luhmühlen - Satte 50 Strafpunkte gibt es, wenn Pferd und Reiter so knapp über das Hindernis rutschen, dass sie eine der Seitenflaggen voll erwischen und abreißen. Früher schied man aus, wenn nicht ersichtlich war, ob das Hindernis wirklich reell übersprungen wurde, deshalb ist die moderne Regelung deutlich angenehmer für die Reiter. Für den bis dato Führenden Tim Lips aus den Niederlanden wurde sie trotzdem zum Verhängnis. Er legte eine Bilderbuchrunde hin. Nur an der zweiten Ecke im Hauptstadion kam sein niederländisch gezogener Warmblutwallach Bayro zu weit aus der Kurve, um den Schmalsprung mittig zu treffen und sprang durch die rechte Seitenflagge hindurch. Damit fiel das Paar auf Rang 23 zurück.

Weg frei für den US-Amerikaner Boyd Martin und den 16-jährigen Hannoveraner Shamwari, denen die erste „Clear round in time“ gelang. „Er ist meiner Meinung nach das beste Pferd der Welt“, lobte Martin nach der glatten Runde. Er habe den Halbblüter seit Monaten auf dieses Event vorbereitet und profitiere nun von seiner Erfahrung. Nach der Dressur lag das Paar noch auf Rang acht, behielt aber seinen Kontostand von 27,4 Minuspunkten. Da es nur wenigen Paaren gelang, in der Zeit zu bleiben, rückte es bis an die Pole Position vor.

Dahinter reihen sich vor dem abschließenden Springen Jonelle Price (NZL) und Faerie Dianimo ein. Die 13-jährige von Dimaggio abstammende Stute legte eine ebenso souveräne Runde im Gelände hin wie Martins Shamwari, kassierte nur minimale Zeitstrafpunkte, was die Badminton-Siegerin „wütend auf sich selbst machte“, wie sie erzählte. Denn diese Fehler waren unnötig. Mit 28,3 Minuspunkten liegen sie aber auch weiterhin in Siegnähe.

Gleiches gilt für die Britin Laura Collett und Mr Bass, die von Rang 18 nach der Dressur auf Platz drei vorgerückt sind. 29,9 Minuspunkte haben sie auf dem Konto, genauso viele wie ihre Teamkollegen Willa Newton und Chance Remark. Doch Laura Collett und ihr zehnjähriger Holsteiner Wallach blieben im Kurs ohne Fehler, was ihnen den gewissen Vorsprung verschaffte. „Es war seine erste Vier-Sterne-Prüfung“, strahlte die Reiterin. Die Premiere ist eindeutig geglückt.

Andreas Dibowski und FRH Llanero in der ersten Vier-Sterne-Prüfung des 13-jährigen Hannoveraners.

Wenige deutsche Starter

Genau wie die Jörg Kurbel und Josera’s Entertain you, die zu den wenigen deutschen Paaren gehörten, die in dieser Prüfung am Start waren. Auch der zehnjährige Hannoveraner stand erstmals vor dieser schweren Aufgabe und meisterte sie mit Leichtigkeit. Lediglich 10,4 Zeitstrafpunkte brachten den 51-jährigen Reiter von Rang 38 nach der Dressur auf Platz 15. Damit ist er bester Deutscher. Felix Etzel mit Bandit und Andreas Dibowski auf FRH Llanero blieben nicht ganz fehlerfrei, beendeten den Kurs aber zufrieden. Auch für Dibowskis 13-jährigen Hannoveraner war es die erste Vier-Sterne-Prüfung. „Ich habe seinen Riesengalopp unterschätzt“, begründete der Reiter einen Vorbeiläufer an einer Ecke im Hauptstadion. Derzeit liegt Andreas Dibowski auf Platz 27. Felix Etzel ist 20.

Die Prüfung musste zwischenzeitlich unterbrochen werden, als die Belgierin Chloe Raty und ihr Wallach Axel Z am Wasserkomplex stürzten. Beide wurden medizinisch versorgt und in Kliniken untersucht. Bei der Reiterin gaben die Ärzte Entwarnung. Der Wallach musste aufgrund einer Wirbelsäulenverletzung eingeschläfert werden.