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Louisdor Preis für Veneziano

Mit diesem Sieger hatten die meisten im Vorfeld nicht gerechnet. Doch der aufstrebende Däne Daniel Bachmann Andersen präsentierte den erst acht Jahre alten Oldenburger Hengst Veneziano so gekonnt, dass ihm der Sieg nicht zu nehmen war.

Der Däne Daniel Bachmann Andersen und Blue Hors Veneziano zeigten in Frnakfurt eine famose Leistung.

Frankfurt - Der dänische Championatsreiter Daniel Bachmann Andersen war mit einer ganz klaren Devise in das diesjährige Louisdor-Preis-Finale gestartet: Eine lockere, fehlerfreie Runde mit seinem Veneziano zu zeigen. Der achtjährige Oldenburger Hengst (von Vivaldi – Donnerhall) aus dem Besitz des dänischen Gestüts Blue Hors erfüllte die Erwartungen seines Reiters voll und ganz. Mit 75.140 Prozentpunkten führten die beiden das Klassement an. Im April 2018 hatte sich das Paar in Hagen a.T.W. für das Finale in Frankfurt qualifiziert. „Veneziano ist ein ganz besonderes Pferd für mich. Ich reite ihn seit er vierjährig war und kenne ihn jetzt sehr gut. Er kämpft immer für mich, auch wenn er noch ein bisschen Kraft und Gelassenheit braucht“, sagte Bachmann Andersen. Mit seinem zweiten Pferd Blue Hors Zepter hatte er bereits den internationalen Grand Prix in der Festhalle gewonnen – ein rundum gelungenes Wochenende für ihn und seine Pferde. „Ich reite zum ersten Mal hier in Frankfurt und muss sagen, das Turnier ist einfach toll. Der Sieg im Grand Prix am Freitag war schon ein Highlight. Die Stimmung hier ist einfach gewaltig“, sagte er.

Der internationale Dressurrichter Dr. Dietrich Plewa kommentierte wie gewohnt die einzelnen Ritte. In der Vorstellung des Siegers sah er „keine Schwachpunkte, sehr gute Reiterei. Besser hätte man es nicht machen können. Auch wenn man dem Pferd die Anspannung noch ansah, stehen ihm alle Türen für weitere starke Ergebnisse auf Weltniveau offen.“ Besonders hob Plewa die „kleinen, gesetzten Pirouetten“ hervor, die Veneziano in seinem erst zweiten „langen“ Grand Prix zeigte.

Platz zwei belegte das Paar, das zwei Tage zuvor die Einlaufprüfung für sich entschieden hatte: der neunjährige Famoso OLD (von Farewell III – Welt Hit II) und Benjamin Werndl (Aubenhausen). Die beiden hatten sich in Ising für das Finale qualifiziert und zuletzt in München ihren ersten Grand Prix Special auf Anhieb mit 76.766 Prozent gewonnen. In Frankfurt bestätigten die beiden ihre starken Leistungen der vergangenen Monate, auch wenn sich zwei, drei kleinere Fehler in die Prüfung einschlichen. Diese nahm der Reiter aber umgehend auf die eigene Kappe: „Ich muss zugeben, dass heute vielleicht ich selbst das Problem war. Zum ersten Mal befand ich mich gefühlt in der Favoritenrolle, das bin ich so nicht gewohnt und das musste erstmal bei mir ankommen. Aber ich habe heute sehr viel gelernt“, sagte Benjamin Werndl. Von dieser Bescheidenheit wollte Plewa jedoch nicht allzu viel wissen. „Das war eine Prüfung mit jeder Menge Höhepunkten, wie etwa den Trabverstärkungen. Wir haben ein sehr talentiertes Pferd gesehen, das heute vielleicht nicht ganz so locker und losgelassen war. Aber dass gelegentlich Fehler passieren, ist ganz normal bei einem Nachwuchspferd, das auf dem Wege ist, ein Top-Pferd zu werden.“ Ihr Ergebnis lautete 74.6 Prozent.

Den dritten Platz belegte Mannschafts-Olympiasiegerin Kristina Bröring-Sprehe (Dinklage) mit Destiny OLD (von Desperados – Sandro Hit). Die beiden erreichten 73.120 Prozentpunkte. Am Vortag hatte Bröring-Sprehe mit Destinys Vater Desperados FRH den Grand Prix Special gewonnen. „Destiny hat viel von seinem Vater, zum Beispiel den Ehrgeiz und die Versammlungsbereitschaft. Heute bin ich super zufrieden und freue mich, dass sich Destiny in dieser besonderen Atmosphäre so gut gezeigt hat, auch wenn hier nicht alles so gut geklappt hat wie zu Hause. Aber das kommt mit mehr Routine, das war hier erst sein zweiter langer Grand Prix“, sagte die Reiterin. Lediglich die Piaffen wollten nicht so ganz gelingen, doch Plewa sah eine „gefällige Vorstellung, eine Symbiose von Reiterin und Pferd. Wenn es heute einen Preis für Harmonie und Eleganz geben würde, hätten ihn diese beiden verdient.“ Der Kommentator hob vor allem die Fähigkeit des neunjährigen Wallachs hervor, das Gewicht mit der Hinterhand aufzunehmen, was sich in den Galopp-Pirouetten deutlich zeigte.

Das komplette Ergebnis gibt es hier.

- fn-press -