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CHIO Aachen

Jessica von Bredow-Werndl und Ferdinand BB gewinnen Nationenpreis-Spezial

Ferdinand BB hat heute bewiesen: Er ist im großen Sport angekommen. Zwar noch ein bisschen grün, aber dafür mit viel Ehrgeiz. Mit seiner Reiterin Jessica von Bredow-Werndl holte er in Aachen bei seinem dritten internationalen Auftritt die Goldene Schleife.

Schon nach dem Grand Prix gestern strahlte Jessica von Bredow-Werndl. Jetzt hat sie noch einen Grund mehr.

Aachen – Jessica von Bredow-Werndl hat in diesem Jahr ihre Erfolgssammlung um einige eindrucksvolle Titel erweitert: Doppel-Olympiasiegerin, Dreifach-Europameisterin – und nun feierte sie im Sattel von Ferdinand BB ihren ersten Fünf Sterne-Einzelsieg in Aachen. Dabei ist die internationale Bühne noch neu für ihren zwölf Jahre alten Hannoveraner-Wallach. „Ihm fehlt noch ein bisschen die Kraft, in manchen Lektionen ist er noch recht grün“, beschreibt von Bredow-Werndl. „Aber er will!“ Das hat er auch heute bewiesen.

Für die Traversalen regnete es Achter. Passage, der starke Schritt und die Pirouetten wurden ähnlich hoch bewertet. Ausreißer nach unten gab es in den Einerwechseln und im starken Trab in Richtung F. Insgesamt 73,511 Prozent zeigen: da ist noch Luft nach oben. Seine Reiterin ist dennoch vollkommen zufrieden: „Er hatte erst Probleme damit, manche Dinge zu lernen, aber es fällt ihm immer leichter. Das Reitgefühl heute war noch einen Ticken besser als gestern.“ Einen Plan für Aachen habe sie vorher nicht gemacht, außer ihr Bestes zu geben. Dass es für den Sieg gereicht hat, ist dann wohl das Sahnehäubchen. Wie genau es nach den letzten, turbulenten Wochen weitergeht, weiß sie noch nicht. "Erstmal ein paar Tage Urlaub machen", verriet sie. Und: "Ich würde gern den ein oder anderen Weltcup mit Ferdinand reiten."

Bundestrainerin: "Lässt für die Zukunft hoffen"

Auch Bundestrainerin Monica Theodorescu ist angetan von dem Florencio-Nachkommen: „Ferdinand hat es sehr gut gemacht. Es waren noch ein paar kleine Fehler drin und sie hat auch Glück gehabt, weil das Ergebnis sehr knapp ausgefallen ist. Aber er ist ein Pferd mit Perspektive, dass sich zum ersten Mal auf dem großen Parkett gezeigt hat und ich muss sagen: Das lässt sehr hoffen für die Zukunft.“

Platz zwei im Spezial sicherte sich die Australierin Simone Pearce, die den 14-jährigen Desperados-Sohn Destano vom Gestüt Sprehe vorstellte. Mit 73,426 Prozent landete sie nur knapp hinter der Olympiasiegerin und amtierenden Europameisterin. Die 30-Jährige verließ früh ihre Heimat, um in Europa ihre Dressurkarriere aufzubauen. Das ist ihr gelungen, mit Destano war sie bei den Olympischen Spielen in Tokio am Start und bei den Weltmeisterschaften der Jungen Dressurpferde ritt sie gleich zwei Nachwuchspferde in die Top-Ten. Hinzu kommt eine beachtliche Zahl von Siegen auf vier Sterne-Niveau.

Das erste Mal in Aachen ist der Spanier Jose Daniel Martin Dockx – und kam nach seinem Ritt im Dressurstadion heute aus dem Strahlen nicht mehr heraus. Im Sattel seines elf Jahre alten PRE-Hengstes Malagueno LXXXIII erreichte er 72,787 Prozent und somit Platz drei. „Ich hatte ein großartiges Gefühl mit meinem Pferd, er war heute sehr selbstbewusst“, freute sich der Reiter aus Spanien. Den imposanten Hengst reitet er nun seit zweieinhalb Jahren und hat ihn selbst auf Grand Prix-Niveau gebracht, verriet er.

Ärgerlicher Patzer für Carina Scholz

Ihren zweiten Start in Aachen hatte heute auch Carina Scholz mit Tarantino. Die Vorstellung der beiden begann vielversprechend, mit tollen Piaffen, Passagen und starken Traversalen. Doch in der Piaffe bei I stieg der 14-jährige Toronto-Sohn aus. Entsprechend niedrig die Bewertung der Richter. Ärgerlich, weil diese Lektion doppelt zählt. Reiterin und Pferd fanden zwar schnell wieder zusammen und konnten die Prüfung souverän beenden, doch ein Platz auf den vorderen Rängen war nicht mehr drin. 69,043 Prozent bedeuteten den vorletzten Platz.

Ärgerlich für Carina Scholz, aber für das deutsche Team ist noch alles offen. Schließlich zählen nur die drei besten Ergebnisse aus Spezial und der Kür morgen für die Wertung. Morgen starten für Deutschland Frederic Wandres mit Duke of Britain FRH und Isabell Werth mit DSP Quantaz. Im Grand Prix gestern haben die deutschen Reiter sich bereits eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Es werden nämlich nicht Prozente, sondern die Platzierungen zusammengerechnet. Das Team mit den wenigsten Punkten gewinnt am Ende den Nationenpreis.

Das Ergebnis finden Sie hier.