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FEI sperrt Leandro Aparecido da Silva wegen Tierquälerei

Im August 2020 gelangte ein Video an die Öffentlichkeit, in dem der brasilianische Olympiareiter Leandro Aparecido da Silva kleines Pony traktiert. Dafür musste er sich nun vor dem FEI-Tribunal verantworten.

Das Video, das zeigt wie Leandro Aparecido da Silva das Pony traktiert, ist noch immer online.

Lausanne (SUI) – Der Weltreiterverband (FEI) sprach den Dressurreiter schuldig und hat eine dreijährige Sperre ausgesprochen. Außerdem muss er eine Strafe von 5.000 Schweizer Franken zahlen und die Kosten des Verfahrens in Höhe von 2.000 Schweizer Franken zahlen. Das wollte da Silva nicht akzeptieren, da sein Einkommen zu niedrig sei. Seine Einkünfte offenlegen wolle er jedoch auch nicht.

Der Weltreiterverband urteilte, dass der Reiter zu groß und zu schwer für das Pony sei und dass er diesem durch Ziehen und Rucken an den Zügeln und Schläge mit den Zügeln Schmerzen zugefügt habe. Hinzu komme die psychische Belastung für das Pony, da der Reiter es auf einem sehr kleinen Kreis laufen ließ. Zusätzlich habe er zugelassen, dass ein Hund es dabei verfolgte. Für die FEI unterm Strich ein klarer Fall von "horse abuse", also Missbrauch des Pferdes.

Leandro Aparecido da Silva hatte zugegeben, dass er der Reiter sei, der auf dem Video zu sehen ist, das Pony aber normalerweise nur von Kindern geritten werde. Warum er überhaupt auf das Pony stieg, ist nicht ganz klar. Da Silva behauptete vor dem Tribunal, es habe seine Tochter kurz zuvor gebissen, woraufhin er es korrigieren wollte. In einer ersten Erklärung hieß es noch, das Pony habe den Kindern nicht mehr gehorcht. Beweisen konnte er den Biss nicht.

Außerdem habe es noch ein weiteres Video gegeben, das dem Tribunal vorlag. Darauf war zu sehen, wie ein zu großer Reiter auf dem gleichen Pony sitzt und es über viel zu hohe Hindernisse springen lässt, wobei es einige Stangen abwarf. Der Angeklagte bestreitet zwar, hier auf dem Rücken den Ponys gesessen zu haben. Das FEI-Tribunal sieht es dennoch als eine weitere Misshandlung des gleichen Ponys auf dem Hof des Angeklagten - wofür er letztendlich verantwortlich sei. Auch das Gelächter, das im Hintergrund zu hören war, stuft das Tribunal als fragwürdig ein.

Mit diesem Urteil wird Leandro Aparecido da Silva sowohl die Olympischen Spiele, als auch die nächsten Weltreiterspiele verpassen. Erst am 30. November 2023 endet seine Sperre. Vorausgesetzt er akzeptiert sie. Denn er hat nun 21 Tage Zeit vorm Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Berufung zu gehen. Der brasilianische Reiterverband hatte sich zuvor aus der Verantwortung gezogen, da der Vorfall nicht auf einem offiziellen Turnier passiert sei.

Quelle