Pinneberg – Das muss ein tränenreicher Abschied gewesen sein. Nach neun Jahren trennen sich die Wege von Springreiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann und ihrem Goja. Der mittlerweile 16-jährige Fuchs wird Lehrpferd für den Spanier Carlos Borho Junior.

Mit Goja verbindet die Amazone aus Pinneberg eine erfolgreiche Zeit im großen Sport. Er brachte sie wieder zurück in den A-Kader, er trug sie wie einst ihr „Mops“ Lambrasco über die schwersten Parcours. In den Großen Preisen von Aachen, Hamburg, Stuttgart, Doha, St. Gallen, Wien, Brüssel, Barcelona, Villach oder Mannheim waren sie platziert. Sie waren siegreich in Nationenpreisen und 2016 im Nationenpreis-Finale in Barcelona, gewannen die Riders Tour 2015. Ihre Hoch-Zeiten hatten sie in den Jahren 2015 bis 2018 – aber auch vorher und in den Jahren danach waren sie immer für eine gute Zeit im Parcours zu haben, „die schnellen Stechen haben uns beiden unendlich viel Spaß gemacht!“

Die eher kleine Reiterin und ihr großer Fuchs, der gewaltig galoppieren und springen konnte und kann, waren das, was man wohl ein Dreamteam nennt. In einem Interview beschrieb sie ihn einmal als eigen, als Einzelgänger, der sich seine Freunde selbst aussucht, aber auch einer, dem sie immer vertrauen kann, einer mit einem schier unendlichen Bewegungsdrang, einer mit einer ganz besonderen Persönlichkeit. „Seine Art zu springen ist alles andere als klassisch, aber er ist ein Pferd das Springen liebt, auf den ich mich immer zu 100 Prozent verlassen konnte und der mit mir über die höchsten Parcours der Welt geflogen ist, als wären sie kleine Cavalettis“, schreibt Janne Meyer-Zimmermann auf ihren social-media-Kanälen.

Siebenjährig kam der belgisch gezogene Wandor van de Mispelaere zu Janne Meyer-Zimmermann. Zuvor hatte ihn die Luxemburgerin Charlotte Bettendorf in Ausbildung. Sie ritt mit ihm 2012 auch in die vorderen Ränge bei der Weltmeisterschaft der sechsjährigen Springpferde in Lanaken. Jürgen Fitschen kaufte Goja 2013 und stellte ihn seitdem Janne Friederike Meyer-Zimmermann zur Verfügung.

„Die Entscheidung unseren langjährigen vierbeinigen Partner aus dem Stall zu lassen, war sehr schwer, aber wir sind sicher, dass Goja als zukünftiger Lehrmeister bei unseren Freunden Familie Borho ein wunderbares Leben und mit Carlos Borho Junior einen sehr talentierten jungen Reiter bekommt. Goja ist gern in der Wärme, mag große Plätze und liebt es bei der Mediterranean Equestrian Tour am Strand durchs Wasser zu spazieren“, so Gojas bisherige Reiterin.

Die Familie Borho ist federführend bei der Mediterranean Equestrian Tour, Luis Borho ist Direktor des Reitsportzentrums im spanischen Oliva Nova. Carlos Borho ist jetzt 14 Jahre alt und bisher in internationalen Ein-Stern-Prüfungen unterwegs. Er kann sich nun mit Goja auf einen erfahrenen Lehrmeister und ein Ausnahmepferd freuen. „Ich werde ihn oft besuchen und dem neuen Paar die Daumen drücken und beiseite stehen“, schreibt Janne Meyer-Zimmermann. „Danke, Goja!“