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Europameisterschaften 2019

EM Rotterdam: Auch in der Kür keine Medaillen für die deutschen Para-Reiter

Es sei ein versöhnlicher Abschluss gewesen, sagte Bundestrainer Bernhard Fliegl, mehr allerdings war bei dieser Para-EM aus deutscher Sicht nicht zu holen. Die Goldmedaillen verteilten sich auf Dänemark, Großbritannien, Norwegen und die Niederlande.

Elke Philipp und Fürst Sinclair landeten auf Rang sechs.

Rotterdam/NED – Heute morgen um 8 Uhr ging Steffen Zeibig direkt als erster in Grade III an den Start. In den vergangenen Tagen hatte seine Stute Feel Good deutlich mit der Atmosphäre im Stadion zu kämpfen gehabt. Dies war so früh am Morgen deutlich besser. „Eine solide Vorstellung“, nannte es Fliegl. Mit 72,5 Prozent wurde es Rang vier. Der Sieg ging an Tobias Thorning Joergensen aus Dänemark mit der elfjährigen Blue Hors Don Schufro-Tochter Jolene Hill, der satte 79,093 Prozent holte. Rixt van der Horst aus den Niederlanden kam mit Findsley N.O.P. auf 77,327 Prozent und sicherte sich damit Silber vor der Belgierin Barbara Minneci mit Stuart, die mit 73,127 Prozent nur knapp vor Zeibig lag.

Auch in Grade II holte Deutschland Rang vier. EM-Debütantin Heidemarie Dresing und ihre erst sechsjährige Stute La Boum kamen im Laufe der Kür etwas vor die Musik, aber alles in allem sei es eine gute Runde gewesen, so das Urteil des Bundestrainers. 72,613 Prozent vergaben die Richter. Mit 78,187 Prozent ging der Titel an die Britin Georgia Wilson mit Midnight. Der Österreicher Pepo Puch holte mit Sailor’s Blue Silber mit 77,22 Prozent, Bronze sicherte sich die Niederländerin Nicole den Dulk mit Wallace N.O.P. mit 74,313 Prozent.

Mit dem sechsten Rang in Grade I beendete Elke Philipp das Turnier. Die spastisch gelähmte Reiterin gab selbst zu, dass sie mit ihrem neunjährigen Oldenburger Hengst Fürst Sinclair noch in der Findungsphase ist. Spider – so sein Spitzname, weil er so großrahmig und teils noch etwas unbeholfen im Bewegungsablauf ist – hat zwar einen überragenden Schritt, aber die im Rumpf instabile Reiterin muss erst das richtige Maß finden, in dem sie den Schritt rauslassen kann, ohne selbst aus der Balance zu geraten. „Würde er einen Satz zur Seite machen oder antraben, hätte ich keine Möglichkeit, mich zu halten“, erklärte die 55-Jährige, die den Hengst hauptsächlich über die Stimme zum Mittelschritt treibt. „Ich kann mit den Beinen nicht treiben“, macht sie deutlich. Mit 73,627 Prozent lag sie im guten Mittelfeld. Gold holte der Norweger Jens-Lasse Dokkan mit Aladdin, einem elfjährigen Wallach, dessen Gleichmaß in jeglichem Schritttempo überragend war. Dafür gab es 80,193 Prozent. Silber holte die Italienerin Sara Morganti mit Royal Delight (79,273) vor Rihards Snikus (LAT) mit King of the dance mit 77,387 Prozent.

Auch in Grade V gewannen die üblichen Verdächtigen: Der Niederländer Frank Hosmar sicherte sich den Titel mit Alphaville N.O.P. mit einer grandiosen Runde, für die es 79,9 Prozent gab. Die Britin Sophie Wells blieb ihm mit C Fatal Attraction auf den Fersen und kam mit 78,375 Prozent auf den Silberrang. Bronze ging an die Belgierin Michele George mit Best of 8 (74,720). Die Deutsche Regine Mispelkamp musste ihren Start zurückziehen, weil Look at me Now lahmte.

Grade IV fand generell ohne deutsche Beteiligung statt. Hier dominierte die Niederländerin Sanne Voets auch die Kür. Mit Demantur Rs2 N.O.P. holte sie 79,720 Prozent. Das war eindeutig Gold. Silber ging an die Schwedin Louise Etzner Jakobsson und Zernard. Das Paar hatte deutlichen Abstand zu den Siegern und belegte mit 73,775 Prozent Rang zwei. Bronze holte Manon Claeys aus Belgien mit San Dior mit 73,355 Prozent.