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Sport

Ein Jahr nach dem Titelgewinn: Andreas Kreuzer im Interview

Die Deutschen Meisterschaften der Dressur- und Springreiter stehen im Juni wieder auf dem Plan vieler Top-Reiter. Im vergangenen Jahr konnte Andreas Kreuzer den Titel der Springreiter holen. Was das für ihn bedeutet, lesen Sie im Interview.

Balve – Vom 8. bis 11. Juni werden beim Balve Optimum wieder die besten Spring- und Dressurreiter Deuschlands gesucht. Bei den Deutschen Meisterschaften geht es um Medaillen, Ruhm und Ehre. Was der Titel ihm bedeutet, erklärt Andreas Kreuzer im Interview:
 
Wie war es Deutscher Meister zu werden?
Andreas Kreuzer: "Mein Pferd Calvilot ist erst 9 Jahre alt, für ihn ist also ist ein Parcours auf der Deutschen Meisterschaft noch sehr anspruchsvoll. Anfangs war es gar nicht geplant ihn dort zu reiten, sondern ihn eher in der DKB Riders Tour und in einzelnen Global Champions Tour Springen einzusetzen. Das lief sehr gut und ich kam langsam auf die Idee, einen Einsatz Balve anzuvisieren. In Kooperation mit meinem Trainer Markus Beerbaum entschied ich dann, Calvilot dort an den Start zu bringen. Nachdem wir in der ersten Wertungsprüfung direkt mit einem Fehler gestartet waren, hatte ich eigentlich schon waren alle Hoffnungen begraben. Sonntag war der Parcours dann sehr schwer, es gab nur wenige Nullrunden und ich konnte einiges aufholen und ins Stechen einziehen. Nach diesem schlechten Einstieg mit so einem jungen Pferd zu gewinnen, war für mich und auch das ganze Team sehr emotional."

Wie war das Jahr als Deutscher Meister?
Andreas Kreuzer: "Wieder daheim kehrt natürlich schnell wieder Alltag ein, der Rückenwind durch den Erfolg bleibt aber, und ist auch im gesamten Team spürbar. Auch machen solche Erfolge häufig Investoren und Sponsoren wurden auf mich Aufmerksam, was sich positiv auf meinen Betrieb auswirkt."
 
Was bedeutet der Titel für Sie?
Andreas Kreuzer: "Der Titel ist eine Art Meilenstein, ein Lohn für harte Arbeit und ein Zeichen dafür, dass ich mit meiner Arbeit auf einem guten Weg bin. Trotz eines Ansporns weiter zu arbeiten, ist so ein Titelgewinn auch ein Anlass, sich etwas zurückzulehnen, zu entschleunigen und einfach mal stolz zu sein."
 
Werden Sie auch 2017 wieder in Balve angreifen?
Andreas Kreuzer: "Ja, das ist auf jeden Fall geplant, sofern ich und meine Pferde fit bleiben. Sollte das so sein, ist mein Ziel definitiv wieder vorne mit dabei zu sein."
 
Wie bereitesn Sie sich auf die Deutsche Meisterschaft vor?
Andreas Kreuzer: "Der Plan für die Pferde steht durch die vielen Turniere schon ziemlich lange im Voraus. Der Vorteil daran ist, dass die Pferde dadurch top in Form nach Balve kommen.  Letzten Endes zahlt sich die harte Arbeit über die Saison in so einer Situation aus, aber ein bisschen Glück kommt in einem Sport, in welchem hundertstel Sekunden und kleinste Fehler so viel ausmachen, natürlich auch immer dazu. Reiterlich fühle ich mich aktuell seht fit – eher an meiner körperlichen Fitness werde ich noch etwas arbeiten. Nachdem ich durch meine Selbstständigkeit immer viel im Kopf habe, möchte ich in der nächsten Zeit mit einem Mentaltrainer arbeiten, um mich in diesen zwei Minuten Parcours wirklich auf diese eine Sache fokussieren und konzentrieren zu können."
 
Wie ist der Stellenwert der Deutschen Meisterschaft verglichen mit anderen, hochdotierten Turnieren?
Andreas Kreuzer: "Hier muss ich etwas subjektiv antworten, denn meine Familie lebt in der Nähe von Balve. Dadurch steht natürlich der familiäre Bezug im Vordergrund. Trotzdem ist Balve ein Turnier, welches mit Herzblut gemacht ist. Das merkt man an dem Ambiente, dem Veranstalter und der besonderen Atmosphäre – auch unter den Zuschauern."
 
 
Welchen Stellenwert hat der Titel Deutscher Meister noch – auch verglichen mit dem Sieg auf anderen hochdotierten Turnieren?
Andreas Kreuzer: "In Shanghai beispielsweise habe ich mit David Will eine Etappe der Global Champions League gewonnen und der Ruhm hielt genau bis zur nächsten Woche – da war Hamburg und keiner hat mehr über Shanghai gesprochen. Deutscher Meister bleibt man ein Jahr und spürt auch länger den Impact davon. Persönlich und auch zwischenmenschlich. Trotzdem muss letzten Endes jeder Reiter selbst wissen, wo er lieber hinfährt." -PM/sag-