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Dressurreiter mit geistiger Behinderung erfolgreich bei Video-Turnier

Zum ersten Mal haben deutsche Dressurreiter mit geistiger Behinderung an einer internationalen Video-Competition teilgenommen und auf Anhieb den ersten und fünften Platz gemacht.

Die stolzen Teilnehmer mit ihren Heimtrainern, Betreuern und DKThR-Vorstandsmitglied Ulrich Nickel (2. v. l.) als Mitinitiator der Aktion.

Frechen/Warendorf – Die International Federation for Intellectual Impairment Sport (INAS) ermöglicht es Sportlern mit geistiger Behinderung, einen internationalen, über Europa hinausgehenden, sportlichen Vergleich anzutreten. Und zwar mit sogenannten „Video Competitions“.

Erstmals haben vier deutsche Dressurreiter aus dem Grade IV „ID“, also mit einem IQ unter 75, an einem solchen Wettbewerb teilgenommen. Das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR) hat diesen Grade neu entwickelt, um Reitern mit geistiger Behinderung, die bereits das Sportsystem von Special Olympics (SO) durchlaufen haben, eine weiterführende Perspektive im Turnierreitsport zu ermöglichen.

Vor gut einem Jahr nahmen Maximilian Abing (Neuenkirchen), Sophie Nieman (Kiel), Tatjana Raible (Horb), Janine Schwirblat (Münster) und Inka Thun (Kiel) an einer Sichtung in Frechen teil. Die deutschen Reiter trafen sich dann im September nochmals in Frechen, um das Video für den Wettbewerb aufzuzeichnen.

Die Aufzeichnung unterlag strengen Kriterien. Die erlaubte Ausrüstung war genau vorgeschrieben. Hilfszügel waren nicht erlaubt. Um sicherzustellen, dass kein Turniervideo eingereicht wurde, mussten alle Pferde weiß bandagiert werden.

Bei der mittlerweile dritten Video-Competition waren neben den deutschen Reitern Teilnehmer aus Australien, Frankreich, Großbritannien, Russland, Spanien und den USA dabei. Der beste der 15 Teilnehmer war mit 67,586 Prozent Maximilian Abing. Inka Thun kam mit 64,225 Prozent auf Rang fünf.

Ulrich Nickel, der als Vorstandsmitglied des DKThR das Training und die Prüfung in Frechen mit organisiert hatte, war begeistert von dem guten Einstand der deutschen Dressurreiter mit geistiger Behinderung. Auf nationaler Ebene gibt es bisher noch keine Turniere für Grade VI „ID-Dressurreiter“, da der Teilnehmerkreis noch zu klein ist.

PM/kia