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DM Balve: Sönke Rothenberger holt den zweiten Titel

In Abwesenheit von Isabell Werth und Weihegold OLD war mit einem Sieg in der Kür zu rechnen, aber der Mannschafts-Olympiasieger dominierte die Prüfung mit seinem Cosmo mit großem Abstand.

Auch in der Kür die Deutschen Meister: Sönke Rothenberger und Cosmo.

Balve – Die Grand Prix Kür war für die Zuschauer wie eine große Theater-Inszenierung mit verschiedenen Höhepunkten. Das große Finale bildeten Sönke Rothenberger und Cosmo, die trotz eines Wechselfehlers in den Zweiern und der Tatsache, dass sie im Laufe des Rittes vor der Musik lagen, das Publikum komplett mitnahmen. Das Viereck wirkte für die große Übersetzung des elfjährigen Van Gogh-Sohnes fast zu klein. Die Musik aus dem Film „Stirb langsam“ setzte die Piaffe-Passage-Tour mit Klavierklängen in Szene und steigerte sich mit den Verstärkungen. Das Publikum genoss Cosmos Präsenz, an der der Wallach noch deutlich gewonnen hat. Allein durch die Erfahrung, die ihm die vergangenen zwei Grand Prix-Jahren eingebracht haben. Dass er ein Pferd für internationale Einzelmedaillen ist, hat er schon im vergangenen Jahr in Göteborg unter Beweis gestellt. Dennoch sagte sein 23-jähriger Reiter, die Konkurrenz aus dem Ausland dürfe man auch in Hinblick auf die Weltreiterspiele in Tryon/USA nicht unterschätzen. „Mein Pferd kann jede Lektion für eine 9,5 oder eine 10 gehen. Wir müssen dieses Niveau nur konstant hinbekommen“, sagte er.

Silber für Dorothee Schneider und Sammy Davis Jr.

Ein neuer Zweikampf

In Balve waren er und Cosmo mit 88,425 Prozent aber „eine eigene Liga“, wie Dorothee Schneider und Jessica von Bredow-Werndl anerkennend zugaben. Die Beiden sorgten für den aufregenden Zweikampf, den Sönke Rothenberger und Isabell Werth noch gestern für sich beanspruchten. Denn es wurde denkbar knapp zwischen Rang zwei und drei. 82,975 Prozent waren das Ergebnis von Dorothee Schneider und Sammy Davis Jr., die eine frische Kür zur Filmmusik aus dem Richard Gere-Streifen „Darf ich bitten“ darboten. „Er ist momentan in einer tollen Verfassung“, lobte Schneider ihren „Tanzpartner“, den zwölfjährigen San Remo-Sohn. „Ich finde, es war seine beste Kür bisher. Und wenn man dann vom Publikum so aus dem Viereck begleitet wird, ist das schon toll.“ Die Zuschauer feierten die fehlerfreie Kür mit einigen Höhepunkten, wie den kadenzierten Piaffen und Passagen. „Er hat die drei Prüfungen super durchgehalten und wirkte auch heute nicht müde“, so Schneider.

Bronze für Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB.

Ähnlich begeistert sprach Jessica von Bredow-Werndl von ihrer Nachwuchs-Hoffnung TSF Dalera BB, die seit gestern zu ihren nun drei Pferden im Championatskader zählt. „Sie war so bei mir und hat auch in der Siegerehrung den Applaus richtig genossen“, beschrieb die 32-Jährige ihre elfjährige Trakehnerstute. „Es ist unglaublich, wie präsent und reif sie in den letzten Monaten geworden ist. Ich bin selbst sprachlos über diese schnelle Entwicklung.“ 82,675 Prozent gab es für ihre Kür zur Musik aus dem Film La La Land. „Mein Ziel war es, hinter Sönke Silber zu bekommen“, lachte Dorothee Schneider in der Pressekonferenz und Jessica von Bredow-Werndl nickte schmunzelnd: „Meines auch.“ Bronze war aber kein schlechter Ersatz. Außerdem reihte sie sich mit ihrem zweiten Pferd Zaire-E noch auf Platz vier ein. Mit ihr hatte sie die Messlatte gleich als erste Starterin hoch gehängt. Zu Magic Moments sorgte die 14-jährige KWPN-Stute, die in ihrer Anfangszeit ein eher dünnes Nervenkostüm hatte, aber mittlerweile ihre Erfahrung ausspielt, für Gänsehautmomente. 79,75 Prozent waren das Ergebnis. Von Bredow-Werndls Bruder Benjamin Werndl wurde mit Daily Mirror Fünfter mit 76,825 Prozent.

Zufriedener Blick Richtung Weltreiterspiele

Bundestrainerin Monica Theodorescu war mehr als zufrieden mit dem hohen Niveau und dem Wissen, dass sich allein in Balve schon einige Pferde für die Weltreiterspiele in Tryon empfohlen haben. Weitere, wie Emilio von Isabell Werth oder Showtime von Dorothee Schneider, sind ebenso noch im Rennen. Und auch Helen Langehanenberg, die in den kommenden Wochen ihr zweites Kind erwartet, wird vermutlich wieder schnell in den Sattel von Damsey FRH steigen, der sich im Februar in guter Form in die Pause verabschiedet hatte. Der Ausblick in Richtung der Weltreiterspiele ist demnach höchst positiv.