Wie hat sich das Turnier in den letzten acht Jahren entwickelt?

Frank Kemperman: Das Turnier ist immer besser und immer schöner geworden. Noch viel wichtiger finde ich aber, dass sich in dieser Zeit auch die Qualität der Reiter und der Pferde deutlich verbessert hat. Klar, dass es noch nicht die Qualität wie in Europa hat, aber man sieht, dass sich der Sport in China entwickelt. Die Chinesen werden hier in diesem Jahr vorne mitmischen können. Es geht Schritt für Schritt voran.

Das besondere am Turnier ist aber das Konzept?

Das gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Normalerweise können die chinesischen Reiter auf der Tribüne sitzen und zugucken – hier können sie sich mit einigen der besten Reiter der Welt messen. Das Konzept sah von Anfang an vor, den Sport zu entwickeln und die besten Reiter Chinas mit internationalen Top-Stars zusammenzubringen. In meinen Augen ist das für beide Seiten eine tolle Erfahrung. Dazu kommt natürlich der außergewöhnliche Ort – das Bird’s Nest ist fantastisch, ein unglaubliches Bauwerk.

Wann werden wir den ersten chinesischen Reiter in der Weltspitze sehen?

Man sieht auch hier in den Rahmenprüfungen so viele junge Leute – irgendwann werden da auch Reiter bei sein, die sich ganz oben etablieren können. Es gibt jetzt ja schon einige, die immer wieder nach Europa kommen, um dort besser zu werden und weiter zu lernen. Andere haben es ja vorgemacht – mit Sameh el Dahan hat jetzt ein Ägypter in Spruce Meadows gewonnen, die Japaner sind auch unglaublich stark. Warum sollte nicht bald der erste Chinese in den Top 100 der Weltrangliste auftauchen?