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Weltreiterspiele 2018

Die Voltigierer: Akrobaten unter den Pferdesportlern

Zum ersten Mal tragen auch sie einen Nationenpreis bei den Weltreiterspielen aus – die Voltigierer. Leichtigkeit und Harmonie strahlen sie aus, wenn sie ihre Übungen auf dem Pferd turnen. Akrobatik, die vielen nicht einmal am Boden gelingt.

Kristina Boe startet in Tryon für die Damen im Einzelvoltigieren. Hier turnt sie auf Don de la Mare beim Weltcup Finale in Dortmund.

In fünf verschiedenen Wertungen ermitteln die Voltigierer ihre Titelträger. Bei den Damen und Herren im Einzel, Pas de Deux und in der Gruppenwertung. Neu mit dabei: der Nationenpreis. Zwei Einzelvoltigierer und eine Gruppe treten für eine Nation an. Das Besondere: nur eine Prüfung entscheidet. Die Startreihenfolge der Nationen wird nach den Leistungen in Pflicht-Prüfungen von Einzel- und Gruppenvoltigierern festgelegt. Gestartet wird in umgekehrter Reihenfolge. Bei einer Nation müssen die beiden Einzelvoltigierer zuerst an den Start. Wer hier zuerst turnt, ist nicht festgelegt. Danach muss das Team sein Können zeigen.

Pas de Deux, Team- und Einzelwertung

Abgesehen vom Nationenpreis sind die Einzel- und Mannschaftswertungen strikt voneinander getrennt. Den Auftakt machen die Gruppen- und Einzelvoltigierer mit der Pflicht. Ein Longenführer, ein Pferd und sechs Voltigierer bilden eine Gruppe. Zwei Prüfungen absolvieren sie, bevor die Medaillen vergeben werden: Pflicht und Kür. Wenn einer der Voltigierer bei der Kür nicht oder zu wenig turnt, gibt dies Abzüge. Gleichgewicht, Koordination und Körperspannung sind besonders wichtig. Eine Altersbegrenzung für die Teamvoltigierer gibt es nicht. Beim Pas de Deux und den Einzelwettbewerben müssen die Teilnehmer aber mindestens 16 Jahre alt sein. Übrigens: Man darf nur in einer Prüfungsart teilnehmen. Wer also zum Beispiel im Pas de Deux turnt, kann nicht Mitglied in einem Team sein.

Bei den Einzelprüfungen wird zusätzlich auch zwischen Damen und Herren unterschieden. Sie starten in bis zu vier Prüfungen. Begonnen wird mit der Pflicht in ausgeloster Startreihenfolge. Danach absolvieren die Voltigierer die Kür. Gestartet wird in umgekehrter Reihenfolge nach der Wertung in der Pflicht-Prüfung. Danach absolvieren die jeweils 15 besten Einzelvoltigierer eine Technikprüfung. Wer sich hier profiliert, startet auch in der zweiten Kür.

Im Pas de Deux dürfen Damen und Herren gemeinsam, aber auch als gleichgeschlechtlich Paar starten. Zwei Mal zeigen sie unterschiedliche Küren. Es ist Ehrensache jedes Jahr mit einer neuen Kür einzulaufen. Filmmusik mit passenden Outfits sind besonders beliebt. Mit nach Tryon dürfen zwei Reserve-Longenführer und ein Reserve-Pferd für alle Voltigierer einer Nation.

Pflicht, Kür und Technik

Die Noten in Pflicht-, Kür- und Technik-Prüfungen werden mit vier verschiedenen Bewertungsschwerpunkten und einem Koeffizienten von 25 Prozent berechnet. Fester Bestandteil ist die Pferdenote, bei der auch der Longenführers Einfluss nimmt. Auch er bekommt eine Medaille. In einer Pflicht-Prüfung liegt der Bewertungsschwerpunkt bei der exakten Ausführung der Aufgaben. Sie nimmt alle drei restlichen Bewertungsschwerpunkte ein. Bei der Kür hingegen zählt mehr die Technik und Artistik. Die Technik ist besonders wichtig, daher zählt sie doppelt, sprich 50 Prozent, während die Artistik nur einmal mit 25 Prozent gewertet wird. Bei der Technik-Prüfung achten die Richter mit einem Koeffizienten von 50 Prozent vermehrt auf die Ausführung. Aber auch auf die artistische Leistung nimmt mit 25 Prozent Einfluss.

Die Wertung

Bewertet wird bei den Voltigierern mit einer Notenskala von Null, nicht ausgeführt, bis Zehn, exzellent. Alle Ergebnisse werden bis zur Dritten Dezimalstelle gerundet. Begonnen wird die Wertung mit dem Betreten der Arena. Bei den Einzelvoltigierern ist das Ende der finale Abgang vom Pferd. Beim Team zählt auch das Grüßen und Verlassen der Arena mit in den Gesamteindruck.

Acht Richter vergeben Noten für die Leistungen der Athleten. Sie müssen aus mindestens sechs verschiedenen Nationen stammen. Dabei dürfen maximal zwei aus einem Land richten. Jeder darf seinen eigenen Schreiber mitbringen, damit auch nichts schiefgeht. Einen Ersatzrichter gibt’s auch. Er muss immer für den Einsatz bereitstehen.