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CHIO Aachen

Deutschland gewinnt Dressur-Nationenpreis, Isabell Werth siegt in der Kür

Anders als sonst waren es nicht die deutschen Top-Paare, die im Nationenpreis beim CHIO Aachen an den Start gingen. Gewonnen haben sie trotzdem. Und Isabell Werth mit DSP Quantaz obendrein die heutige Kür.

Team Deutschland holt den Dressur-Nationenpreis: Jessica von Bredow-Werndl und Ferdinand BB, Carina Scholz und Tarantino, Frederic Wandres und Duke of Britain FRH und Isabell Werth und DSP Quantaz.

Aachen – Mit 22 Punkten hat das deutsche Team den Nationenpreis beim CHIO Aachen gewonnen – vor den Niederlanden und dem Team aus den Niederlanden (40) und Großbritannien (47) und zum 39. Mal. Die Entscheidung darüber fiel heute in der Kür. Für Deutschland ritten Frederic Wandres mit Duke of Britain FRH und Isabell Werth mit DSP Quantaz ins Viereck. Ihre Teamkollegen Jessica von Bredow-Werndl mit Ferdinand BB und Carina Scholz mit Tarantino hatten bereits gestern im Spezial ihre zweite Teamleistung beigetragen.

Frederic Wandres und Duke of Britain FRH auf der Schlusslinie.

Frederic Wandres und Duke of Britain FRH machten aus deutscher Sicht den Anfang, zeigten ihre Kür zu poppigen Klängen aus den 80ern. Zwei Fehler passierten dem Paar. „Duke ist mir im ersten Traversalentritt kurz angesprungen, das war eine Unachtsamkeit“, analysierte der 33-jährige Bereiter vom Hof Kasselmann. Auch den in den Zweierwechseln passierte ein kleiner Patzer. Die Zuschauer waren dennoch aus dem Häuschen, begleiteten die Schlusslinie mit rhythmischem Klatschen. „Das ist natürlich toll“, fand Wandres. „Das Aachener Publikum supportet einen super. Das genießt man schon.“ 82,070 Prozent bedeuteten heute Platz 5 die zwei – und somit fünf Punkte für die deutsche Mannschaft. Sein Pferd Duke of Britain FRH beeindruckt ihn mit seiner Konstanz. „Er ist einfach ein super verlässlicher Partner. Diese Konstanz muss sich einfach irgendwann auszahlen“, findet er. Und über sein Debüt beim Nationenpreis in Aachen: „Carina und ich haben hier gezeigt, dass wir im internationalen Top-Starterfeld mithalten können.“ Für Frederic Wandres erfüllte sich mit dem Sieg im Nationenpreis heute ein Kindheitstraum: „Ich habe schon als Kind davon geträumt, einmal auf einem Teamfoto in der Siegerehrung mit Isabell Werth zu sein.“

DSP Quantaz als Nachfolger für Bella Rose und Weihegold OLD

Als letztes Paar gingen Isabell Werth und DSP Quantaz ins Viereck und sicherten sich mit 88,335 Prozent überlegen den Sieg in der Kür – und Deutschland somit den Sieg im Nationenpreis. Für Isabell Werth war es das 14. Mal, dass sie diese Prüfung für sich entscheiden konnte. Der elfjährige DSP Quantaz, der Madeleine Winter-Schulze und Victoria Max-Theurer gehört, tritt somit in die Hufspuren von Isabell Werths Erfolgspferden Bella Rose und Weihegold OLD. Beide wurden dieses Jahr in den Ruhestand geschickt. „Er hat heute gezeigt, dass er auf dem Top-Level angekommen ist und was möglich ist", so die Mannschafts-Olympiasiegerin und -Europameisterin über DSP Quantaz. "Am Freitag musste ich noch mit seinem Temperament umgehen, heute war er sehr konzentriert, trotz der Stimmung im Dressurstadion. Dafür bin ich sehr dankbar."

DSP Quantaz unter Isabell Werth. Heute deutlich konzentrierter als noch am Freitag im Grand Prix.

Platz zwei in der heutigen Kür ging an die Niederländerin Dinja van Liere und Hermes, die den Grand Prix am Freitag für sich entscheiden konnten – mit 86,74 Prozent und persönlicher Bestleistung. Und das in ihrer dritten Grand Prix-Kür überhaupt. „Wenn mir vor ein paar Wochen jemand gesagt hätte, dass ich hier heute neben Isabell Werth sitze – ich hätte denjenigen wohl für verrückt gehalten“, verrät die Reiterin. Platz drei mit 83,675 Prozent holten die Britin Charlotte Fry und Dark Legend und ihrem zweitbeste Ergebnis in einer Kür. Ihr bestes zeigte sie bei der Europameisterschaft in Hagen a.T.W vor zwei Wochen im Sattel von Everdale. Und dann wäre da auch noch der zehnjährige Glamourdale, den sie ebenfalls auf Grand Prix-Level hat. „Ich bin schon in einer ziemlich glücklichen Position mit drei Grand Prix-Pferden im Stall“, gab sie zu.

Freude über ihr "personal best" und Platz zwei in der Kür bei Dinja van Liere und ihrem Hermés.

Monica Theodorescu: „Nicht viel Zeit bis zur WM“

Bundestrainerin Monica Theodoerscu war zufrieden mit der Leistung ihres Teams: „Ich kenne alle Reiter und Pferde sehr gut.“ Frederic Wandres und Carina Scholz verbrachten als Olympia- Reservisten das Quarantäne-Trainingslager in Aachen. „Wir hatten eine gute Zeit hier“, so die Bundestrainerin. „Die zwei haben es verdient, hier mit im Team zu sein.“ Dass sie die beiden jungen Pferde DSP Quantaz und Ferdinand BB im Team haben möchte, entschied die Bundestrainerin ziemlich spontan. „So um Hagen herum“, sagte sie. „Es war nicht alles perfekt, aber es war eine tolle Woche am Ende einer tollen Saison“, lautete ihr Resümee. Ferdinand BB und DSP Quantaz haben hier ihre Visitenkarte für die kommende Saison abgegeben – im Hinblick auf die Weltreiterspiele. „Es ist wichtig, dass wir uns auf neue Pferde konzentrieren. Die WM kommt sehr schnell. Da bleibt nicht mehr viel Zeit.“

Das Ergebnis finden Sie hier.