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Deutsche Meisterschaften: Felix Haßmann ist Meister der Springreiter

Er war schon Berufsreiterchampion und hat diverse Große Preise gewonnen. Jetzt hat der 33-Jährige einen weiteren Titel in seiner Sammlung. Einen, auf den man die ganze Zeit hinarbeitet, wie er sagt.

Meister Felix Haßmann, Silbermedaillengewinner Jan Wernke (l.) und Bronzemedaillengewinner Hendrik Sosath.

Balve – Das Glück des Tüchtigen gehörte dazu. Als einer von zwei Reitern, die es über drei Runden geschafft hatten, fehlerfrei zu bleiben, startete Felix Haßmann gleich mit einem leichten Rumpler in den zweiten Umlauf. Der erste Sprung blieb aber liegen und auch die Mauer meinte es gut. Ein Element verrutschte etwas, als Haßmanns Holsteiner Hengst Cayenne WZ es streifte, aber nichts fiel. So machte er das Stechen perfekt, denn auch Jan Wernke war es mit 13-jährigen Nintender-Sohn Nashville HR gelungen, zwei Wertungsprüfungen mit je zwei Umläufen fehlerfrei zu beenden.

Schon viel gewonnen und jetzt den Titel: Felix Haßmann und Cayenne WZ.

„Wer gegen Felix im Stechen reiten muss, hat Pech“, sagte Jan Wernke schmunzelnd und spielte darauf an, dass Haßmann schon so manches Stechen gewinnen konnte. Co-Bundestrainer Heinrich-Hermann Engemann ließ sich sogar dazu hinreißen, zu sagen, dass ausgerechnet die beiden schnellsten Reiter Deutschlands ins Stechen gekommen sind.

Jan Wernke und Nashville - vier Runden ohne Fehler.

Vorlegen musste Jan Wernke. Der 30-Jährige aus Holdorf im Oldenburger Münsterland ging volles Risiko und kassierte zwei Abwürfe. Das machte es für Felix Haßmann leicht. Eine sichere, rhythmische Runde genügte, um die Goldmedaille zu sichern. Als einer der ersten Gratulanten kam Cayennes Besitzer Wolfgang Zipperle auf den Abreiteplatz, klopfte erst dem Reiter anerkennend auf die Schulter und dann seinem Schimmel den Hals. Haßmann und Cayenne hatten zudem das Springen gewonnen. Ein nettes Preisgeld von 17.500 Euro sprang dabei herum. „Der Besitzer hat mir den Hengst sechsjährig zur Verfügung gestellt. Mittlerweile ist er 14. Der Besitzer ist immer auf den Turnieren dabei und kann, glaub ich, gar nicht hinsehen, wenn wir starten“, erzählte Haßmann nach dem Sieg.

Hendrik Sosath und Schimmelhengst Casino Berlin.
In der Meisterschaft reihte sich hinter Haßmann und Jan Wernke der Niedersachse Hendrik Sosath ein. Der 32-Jährige beendete vier Umläufe mit insgesamt drei Fehlerpunkten. In den ersten drei Runden hatte er mit seinem elfjährigen Schimmelhengst Casino Berlin je einen Zeitfehler kassiert. „Er hält sich etwas länger in der Luft auf“, beschrieb Sosath, erklärte aber, dass seine Taktik durchaus aufgegangen sei, auch wenn die Zeitfehler natürlich kurzzeitig ärgerlich waren. „Mein Vater meinte nach der ersten Runde, wenn es so weitergehen würde, könnten wir absolut zufrieden sein.“ Zuhause drückten Hendrik Sosaths Frau und seine beiden Kinder alle Daumen. Gefeiert wird aber erst später. Casino Berlin ist übrigens im Besitz von Hendriks Vater Gerd Sosath. Der Hengst war 2017 Oldenburger Hengst des Jahres und ist ein Sohn von Eurocommerce Berlin, der unter dem Niederländer Gerco Schröder Mannschafts-Welt- und -Europameister wurde.

Pechvögel des Tages: Christian Kukuk und Colestus.
Die nach der ersten Wertungsprüfung führenden Christian Kukuk und Colestus passierte ein blödes Missgeschick im ersten Umlauf der Finalprüfung. Einen Steilsprung taxierten sie nicht richtig und sprangen nicht drüber, sondern mitten durch. Im zweiten Umlauf sprang Colestus den zweiten Sprung nicht richtig durch, kam zwar fehlerfrei hinüber, aber Christian Kukuk ist Pferdemann und verzichtete auf den Rest des Parcours. Es war nicht Colestus‘ Tag.

Von den 28 Paaren, die in der ersten Wertungsprüfung begonnen hatten, beendeten 18 auch die vierte Runde. Sechs Reiter hatten vor dem letzten Umlauf zurückgezogen.