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Sport

CHIO: Preis von NRW – Beerbaum gewinnt, Ehning Dritter

Der RWE Preis von Nordrhein-Westfalen war beim internationalen Reitturnier CHIO in Aachen das Trostpflaster fürs deutsche Team, nach dem gestrigen verpatzten Nationenpreis. Sieben deutsche Reiter waren im Stechen ...

Aachen. Das wichtigste Springen am heutigen CHIO-Freitag konnte Ludger Beerbaum mit Chaman gewinnen. Ausgerechnet das Pferd, mit dem er in dieesem Jahr schon so viele Große Preise gewonnen hat und von dem er immer wieder sagt, es sei kein Championatspferd. Und ausgerechnet heute, am Geburtstag seiner Mäzenin und Pferdebesitzerin Madeleine Winter-Schulze, "daran dachte ich, als ich ins Ziel ritt", sagte Beerbaum, der das Stechen in 38,12 Sekunden hinter sich brachte und damit 25.000 Euro gewonnen hat. "Es war wirklich ein verdammt gutes Stechen, ich will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber Chaman war vom ersten Sprung an total fokussiert, es war ein Zug, ein Go bis ins Ziel. Es war wie Geige spielen, weder das Pferd noch bei mir gab es ein nasses Haar." So zeigte sich der Reiter aus Riesenbeck glücklich, nachdem gestern der erhoffte Nationenpreis-Sieg flöten ging (Deutschland wurde Dritter, siehe www.reiterrevue.de).

Für Bundestrainer Otto Becker war das – trotz des Sturzes von Andreas Kreuzer, dazu später – auch ein erfolgreicher Tag: Sieben seiner Reiter schafften es in die Top 12, mit der für die Ukraine startende Katharina Offel wären es sogar acht deutsche von 18 Reitern gewesen, die es ins Stechen schafften.

Zweite wurde die US-Amerikanerin Laura Kraut mit ihrem Schimmel Cedric, der Holsteiner gab alles, die Amerikaner lag schier auf dem Hals und wollte es wirklich wissen, schaffte es mit 39,77 Sekunden ins Ziel. An Beerbaum kam sie so nicht ran, aber Marcus Ehning schubste sie auf Rang drei. Der sah mit seinem inzwischen 16-jährigen Plot Blue zu jedem Moment im Umlauf und im Stechen aus wie in einem Stilspringen, einfach wunderschön anzusehen, und gleichzeitig 40,45 Sekunden schnell. Für den Geldbeutel gab es dafür auch noch 15.000 Euro.

Carsten-Otto-Nagel wurde mit Corradina Sechster, Dabiel Deusser mit Evita van de Veldbalie Siebter, Hans-Dieter Dreher hatte es mit seinem Kamikaze-Ritt auf Embassy II fast egschafft, wurde aber wegen eines Fehlers Achter, Christian Ahlmann Neunter und Meredith Michaels-Beerbaum Zwölfte.


49 Reiter waren am Start, für einige war die Prüfung auch die letzte Chance auf eine Qualifikation zum Großen Preis am Sonntag – auch für Marcus Ehning.

Für einen riesigen Schrecken sorgte der Sturz von Andreas Kreuzer. Beim Aussprung des doppelten Wassergrabens strauchelte sein Pferd und beide landeten, aber nebeneinander, auf dem Rasen. Während das Pferd sofort aufstehen konnte, blieb Kreuzer liegen. Sanitäter, Otto Becker und Paul Schockemöhle kamen angerannt, der Krankenwagen brachte ihn ins Klinikum und einige Zeit später kam die gute Nachricht: Nur eine Gehirnerschütterung.

Marcus Ehning sagte dazu in der Pressekonferenz: "Ich habe den Sturz gesehen, das Pferd war noch nicht sehr erfahren, es hat auch einfach falsch reagiert. Das Pferd ließ sich einfach sacken, da konnte Andreas nichts tun. Ich glaube, er hat verdammt Glück gehabt."
Ludger Beerbaum meinte, ein Reiter würde einen solchen Sturz schnell verdauen, vielleicht würde er nächstes Jahr beim doppelten Wasser kurz eine Erinnerung an das Unglück haben. "Beim Pferd ist das was anderes. Der wird nicht mehr über ein doppeltes Wasser gehen. Sowas können die kaum verarbeiten." Überhaupt sieht er die Kombination jeweils mit Wasser unter den Sprüngen als schwierig, vor allen, weil es direkt neben dem Aachener Teich steht, der auch noch tiefer liegt. "Das ist mehr was für Polizeipferde als Schreckhindernis." Auch der Stadionsprecher hat diese Hindernisfolge als Tücke des Parcours bezeichnet, noch bevor das Springen begonnen hatte.
-coh-

Alle Ergebnisse sehen Sie hier: http://www.chioaachen.de/de/starterlisten?iEventId=950&sListLabel=Ergebnisse%20S9&bNonMobilePage=true