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CHIO Aachen: Von Rückkehrern und Feldhasen-Flitzern

Halbzeit im Nationenpreis der Dressurreiter beim CHIO Aachen. Helen Langehanenberg und Dorothee Schneider haben ihren Grand Prix bereits gemeistert. Ein kleiner Hase stahl ihnen ein wenig die Show….

Comeback nach Babypause mehr als gelungen: Helen Langehanenberg und Damsey FRH.

Aachen – „Das war eine Punktlandung“, fasste Helen Langehanenberg am Rande des Dressurvierecks zusammen. Und sie hatte so recht. Ihr Wieder-Einstand ins internationale Dressurgeschehen – und das direkt im Nationenpreis in Aachen – ist ihr mehr als gelungen. Aktuell liegt sie sogar in Führung. 77, 034 Prozent bekam sie für ihre Runde mit Damsey FRH. Piaffen, Passagen wie am Schnürchen, Einerwechsel so gerade wie sie nur sein können. Der Ritt war ein Genuss. Punktlandung trifft es also ziemlich gut. Vier Wochen nach der Geburt ihrer zweiten Tochter Finja sind Helen Langehanenberg und Damsey wieder fit. „Es fehlt mir nur noch ein bisschen an Spannung.“

Helen Langehanenberg und ihr 16 Jahre alter Hengst haben sich übrigens beide wieder auf Vordermann gebracht, wie die Reiterin berichtete. „Damsey war genauso dickbäuchig wie ich, als wir wieder mit dem Training begonnen haben.“ In der Zeit zuvor wurde der Dressage Royal-Ritual-Sohn von der Bereiterin unter dem Sattel gearbeitet und viel von seiner Pflegerin geführt. „Wobei man sagen muss, dass die Pflegerin nicht einfach nur spazieren geht. Sie geht eher im Renntölt“, erzählte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Ihr voller Respekt galt Helen Langehanenberg: „Das war eine gewaltige Leistung, wie sie das körperlich gemeistert hat.“

Ohne ein gut funktionierendes Team würde solch eine ambitionierte Unternehmung allerdings auch nicht klappen, das weiß Helen Langehanenberg und betonte immer wieder die Wichtigkeit ihrer Mannschaft im Hintergrund. Sie selbst lief schon kurz nach ihrem Ritt wieder sonnenbebrillt in Jeans-Shorts und mit Finja im Arm über das Turniergelände und kann heute Nachmittag Daumen drücken, wenn Jessica von Bredow-Werndl und Isabell Werth an den Start gehen.

Der Dressur-Flitzer

Für Furore im Dressurstadion sorgte am späten Vormittag ein kleines, süßes Häschen. Es raste im starken Hoppelgalopp außerhalb der Begrenzung entlang der langen Seite durch das Dressurstadion, fasste sich ein Herz und überquerte das Viereck an der kurzen Seite. Ein Raunen ging da durchs Publikum. Schade nur, dass just in dem Moment eine Reiterin namens Dorothee Schneider mit ihrem Sammy Davis Jr. auf diese kurze Seite zusteuerte. Während der Einerwechsel! „Was war das, ein Eichhörnchen?“, fragte Schneider kurz nach ihrem Ritt. Weder sie noch Sammy hatten den Hasen wirklich wahrgenommen, dafür aber die Reaktion des Publikums. Die Reiterin war kurz irritiert, „ich dachte, ich hätte mich verritten“. Die Irritation führte zu einem Fehler in den Einerwechseln und das ausgerechnet in einer ansonsten rundum gelungenen Vorstellung.

Der Hasen-Flitzer, im gestreckten Galopp über den heiligen Soerser Sand.

Kurze Irritation bei Dorothee Schneider. Das Raunen des Publikums konnte sie zunächst nicht einordnen.

Sammy ging das zweite Mal in der Soers. „Letztes Jahr musste ich ihn hier noch ein bisschen motivieren. Dieses Jahr ist er einfach weiter, hat mehr Kraft, war immer vor mir und hat mir ein tolles Gefühl gegeben.“ Aktuell liegt sie mit ihrem smarten San Remo-Wenckstern-Sohn auf Platz drei mit 75,916 Prozent hinter der US-Amerikanerin Kasey Perry-Glass und Goerklintgaards Dublet (76,801 Prozent).

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