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Bundeschampionate: Melaro gewinnt erstes Championat der Siebenjährigen

Dass es einen Bundeschampion der siebenjährigen Springpferde gibt, ist eine Premiere in diesem Jahr. Mit dieser Krone schmücken darf sich Melaro, ein Sohn des Messenger, der im Gestüt Lewitz gezüchtet und von Patrick Stühlmeyer vorgestellt wurde.

Melaro ist der erste Bundeschampion der siebenjährigen Springpferde.

Warendorf/GER - Neu ist beim diesjährigen Championat der Titel des Bundeschampions des siebenjährigen Deutschen Springpferdes, der aus dem ehemaligen Youngster-Championat hervorging und erstmals offiziell vergeben wurde. Erster Sieger ist der dunkelbraune Messenger-Sohn Melaro, vorgestellt von Paul Schockemöhles Bereiter Patrick Stühlmeyer. "Wir haben in Mühlen viele Messenger-Nachkommen", erklärt Patrick Stühlmeyer. "Ich habe auch das Glück mehrere unter dem Sattel zu haben. Morgen reite ich auch noch einen Sohn des Messenger bei den Sechsjährigen."

Das erstmalig ausgetragene Bundeschampionat für siebenjährige Springpferde wurde zu einem Triumph für das Gestüt Lewitz. Nicht nur Melaro, der neue Bundeschampion stammt aus der Zuchtstätte von Paul Schockemöhle, auch der Vize-Champion Camelot sowie der an dritter Stelle platzierte Mesulot sind in Lewitz geboren und aufgewachsen.

Von insgesamt 23 Starterpaaren erreichten vier das Stechen in der Springprüfung Klasse S*, außer den drei Lewitzer Pferden gelang auch Baloucan unter Hannes Ahlmann eine strafpunktfreie Runde im Umlauf. Die beiden mussten als erste in den Stechparcours, legten auch eine flotte Runde vor in 40,08 Sekunden, jedoch fiel am letzten Sprung eine Stange, vier Strafpunkte. In der Endabrechnung bedeutete das Platz vier für den Holsteiner Fuchshengst von Baloubet de Rouet – Cancara. Züchter des Baloucan ist Oliver Hartz aus Vaalerfeld, Besitzer der Stall Tjeerd Rijkens.

Die drei Medaillenträger haben nicht nur die Zuchtstätte und den Zuchtverband – Oldenburger Springpferd (OS) – gemeinsam, sie haben auch alle den westfälischen Stempelhengst Pilot in ihrem Pedigree. Melaros Reiter Patrick Stühlmeyer aus Steinfeld ist ein erfahrener Championatsreiter und kennt auch das Gefühl einen Champion zu reiten. Mit Diaron gewann er 2017 bei den fünfjährigen und 2018 bei den sechsjährigen Springpferden den Bundeschampionats-Titel. Heute war er „super zufrieden, ich hatte mir diesen Sieg auch fest vorgenommen, denn ich wollte unbedingt mal das Bundeschampionat der Siebenjährigen gewinnen“, wie er zugab. „Melaro hatte sich in diesem Jahr bereits supergezeigt. Ich wusste schon, dass er schnell gehen kann, das hatte er bereits bewiesen. Ich reite ihn seit er fünfjährig ist und kenne ihn sehr gut. Das Stechen mit den langen Wegen kam uns sehr entgegen, Melaro hat eine große Galoppade. Und er ist sehr vorsichtig, man kann also auch mal etwas riskieren“, beschrieb er den Ritt im Stechen, das Melaro in nur 38,71 Sekunden absolvierte. Ganz nah dran war Camelot unter Frederick Troschke aus Hagen mit einer Nullrunde in 38,83 Sekunden. Sein brauner Wallach Camelot ist ein Sohn des Cabachon – Baloubet de Rouet.

Messenger ist dagegen nicht nur der Vater des neuen Champions, sondern auch des dritter Stelle platzierten Mesulot, seine Mutter ist eine Tochter des Latus. Unter dem Japaner Eiken Sato, Bereiter im Stall Schockemöhle, legte auch er ein zügiges Tempo vor (39,18 Sekunden) vor, kassierte jedoch einen Abwurf.

Der Parcours war recht anspruchsvoll, nicht alle angetretenen Pferde waren dem schon gewachsen, sechs Paare beendeten den Parcours nicht. Dennoch kam die Entscheidung, aus dem Warendorfer Youngster Championat der vergangenen Jahre ein Bundeschampionat für siebenjährige Pferde zu machen, bei den Reitern und Trainern gut an.

Aufmerksam beobachtet wurde die Prüfung von Ludger Beerbaum, der das Bundeschampionat 2020 auch mit Ehrenpreisen unterstützt. Seiner Meinung nach „war es absolut die richtige Entscheidung, das Bundeschampionat auch unter Corona-Bedingungen durchzuführen. Das sehen wohl auch alle Pferdeleute so“. Überhaupt setzt er sich für den Erhalt des Bundeschampionats ein. „Daran sollten alle Interesse haben. Wir dürfen auch nicht immer nach Lanaken schielen, sondern sollten unser Konzept mit der Notengebung bei den fünfjährigen Pferden unbedingt beibehalten. Die Weltmeisterschaft in Lanaken fällt übrigens dieses Jahr aus. Umso mehr sollten wir uns freuen, ein – wenn auch verändertes – Bundeschampionat in Warendorf zu haben“, so Beerbaum. Auch Patrick Stühlmeyer stimmte ihm zu: "Natürlich macht Bundeschampionat mit Zuschauern mehr Spaß, aber die Bedingungen sind wirklich super in diesem Jahr, die Böden sind super, wir haben genug Platz und wirklich toll verbesserte Stallbereiche."

Zum kompletten Ergebnis geht es hier entlang.

- fn-press/AK -