Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Europameisterschaften 2019

Blog IV aus Rotterdam: Mehr Blumen, weniger Transporter, dafür singende Springreiter

Das EM-Finale ist eingeläutet. Nur noch heute und morgen, dann wird aus der Arena wieder ein normaler Teil des Kralingse Parks. Aber bis dahin geht es noch um wichtige Entscheidungen. Hier sind schon mal die Startzeiten für die Kür.

Max Kühner verzichtet auf einen Start im Spring-Finale.

Rotterdam/NED – Irgendwann bekommt alles eine gewisse Gewohnheit. Die morgendliche Fahrt mit dem Shuttle vom Parkplatz zum Stadion zum Beispiel. Vorbei an der Reihe dicker Pferdetransporter, die von Tag zu Tag weniger werden. Wer sich nicht für Kür oder Spring-Einzelfinale qualifiziert hat, schickt zumindest schon mal sein Pferd nach Hause. Im heimischen Stall fühlt es sich ja nun einmal am wohlsten. Auch Chardonnay, der zwölfjährige Holsteiner von Max Kühner, hat die Heimreise angetreten. Nach dem Zeitspringen lag das Paar noch vielversprechend auf Platz zwei. Doch der mittlerweile für Österreich startende Kühner, der in Starnberg lebt und sich vor einigen Monaten an der Schulter verletzt hatte, konnte die Form nicht halten. Zwar wäre er theoretisch für das morgige Einzelfinale qualifiziert, aber die Chancen auf einen vorderen Platz sind aussichtslos. Deshalb hat er zum Wohle des Pferdes beschlossen, auf einen Start zu verzichten. Auch Christian Ahlmann hat einen Start im Einzel-Finale abgesagt. Mehr Infos dazu finden Sie hier.

Anders sieht es da beim Schweizer Martin Fuchs aus, der mit seinem Schimmel Clooney eine Einzelmedaille im Visier hat. In Sachen Gewohnheit ist er mittlerweile unter die Sänger gegangen. Denn in jeder Parcourspause versuchen die Stadionsprecher, das Publikum mit schlageraufbereiteten Evergreens zum Singen, Grölen und La Ola zu bewegen. So richtig Stimmung will nicht aufkommen, was auch daran liegt, dass die im Vergleich zu Aachen generell eher kleinen Tribünen bisher maximal halbvoll waren. Aber immerhin gab die Teilnehmertribüne vor dem Mannschafts-Finale gestern schon mal ein bisschen Gas. Martin Fuchs schmetterte gut gelaunt „Let it be“ von den Beatles raus. Kann für ihn ja auch so weitergehen.

In Sachen Stimmung fehlte es bis gestern auch noch etwas an EM-würdiger Detailverliebtheit. Im ersten Umlauf des Nationenpreises am Donnerstag war der Blumenschmuck im Parcours so spärlich, dass man sich am liebsten noch nach einer Gärtnerei umgesehen hätte, um dem ganzen selbst ein bisschen Farbe zu verleihen. Das war gestern schon anders. Im Land der Tulpen gab es zwar keine Tulpen, aber es war immerhin grün am Rande der Hindernisse. Das freut die Fotografen, die sich damit keine Sorgen um die Bildhintergründe machen müssen.

In der Dressur geht es heute ab 15 Uhr um die Kür-Entscheidung. Die Ode an die Freude versus Queens Show must go on oder den Soundtrack aus dem Hollywood-Streifen La La Land. Welche Musik zu wem gehört, dürfen Sie selbst raten. Oder es heute Nachmittag auf sportschau.de ab 16.30 im Livestream verfolgen. Die Startzeiten der Deutschen: 17.10 Uhr Jessica von Bredow-Werndl/TSF Dalera BB, 17.30 Uhr Isabell Werth/Bella Rose und 17.40 Uhr Dorothee Schneider/Showtime FRH.