Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Balve: Isabell Werth ist Deutsche Meisterin in der Kür

Mit Weihegold OLD knackte sie als einzige die 90 Prozent. Damit hat sich die Rheinbergerin ihren 16. Titel gesichert.

Die alte und neue Deutsche Meisterin in der Kür: Isabell Werth. Silber ging wie 2019 an Jessica von Bredow-Werndl, Bronze an Dorothee Schneider.

Balve – Einmal Gold, einmal Silber – das gab es bei diesen Deutschen Meisterschaften nicht nur für Jessica von Bredow-Werndl, sondern auch für Isabell Werth. Die beiden Reiterinnen spielten in der Kür in einer eigenen Liga und machten es am Ende die achtköpfigen Starterfeldes so richtig spannend. Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB legten als vorletztes Paar mit ihrer bewährten, fehlerfrei gezeigten, harmonischen Kür zur Musik des Hollywood-Films La La Land ordentlich vor. 89,35 Prozent und in der künstlerischen Note zwischen 94 und 96 Prozent gaben die Richter für klare Höhepunkte in der Piaffe-Passage-Tour, die teils mit der Bestnote 10,0 belohnt wurde, ebenso wie die Harmonie zwischen Pferd und Reiterin, Choreographie und Schwierigkeitsgrad. Extrem hohes Niveau, das es für Isabell Werth zu toppen galt.

Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB: Silber in der Kür.

Kür-Sieg und Titel Nr. 16: Isabell Werth und Weihegold OLD.

Aber die 51-Jährige ist für ihren Kampfgeist bekannt und ließ keine Punkte liegen. Exakte Übergänge und Piaffen und Passagen wie ein Metronom machten die eher schwache Trabverstärkung von Weihegold OLD wett, die trotzdem noch mit 7,5 beziehungsweise einer 8,0 bewertet wurden. Für Musik und Interpretation bekam Werth mit der 15-jährigen Don Schufro-Tochter fünfmal die 10,0. Am Ende waren es 90,825 Prozent, die ihr Gold bescherten. Silber gab es, wie im letzten Jahr, für die neue Deutsche Meisterin im Special, Jessica von Bredow-Werndl. „Wir haben auf den Punkt performen können. Ich bin mit Dalera super zufrieden. Sie hat Kraft ohne Ende, war total frisch und es fühlt sich mit ihr einfach leicht an“, war die 34-Jährige keineswegs enttäuscht, auch wenn sie natürlich gerne gewonnen hätte. Auch Isabell Werth attestierte ihrem Pferd eine Top-Runde. „Das war eine der besten Küren von Weihegold. Sie war voll auf den Punkt. Wir haben nichts liegengelassen.“

Seine erste vierte Kür überhaupt: Faustus trug Dorothee Schneider zu Bronze.

Bronze ging an Dorothee Schneider und Faustus. Der zwölfjährige Hannoveraner hatte seiner Reiterin bereits gestern den dritten Rang beschert und es freute sie umso mehr, dass er auch in seiner erst vierten Kür überhaupt seine Leistung bestätigte. „Wir haben noch viel Luft nach oben, aber ich freue mich sehr über seine Entwicklung“, erzählte die Reiterin. Zwar gelang nicht jeder Übergang mühelos und in die Serienwechsel schlichen sich Fehler, aber auch Verstärkungs-Wunder Franziskus und Reitmeisterin Ingrid Klimke blieben nicht ganz fehlerfrei. Knapp ging die Medaille an Dorothee Schneider mit 81,6 Prozent. Klimke reihte sich mit 81,35 Prozent auf dem in diesem Fall undankbaren vierten Rang ein.

Statt der Meistertaufe im Wassergraben, wie sie sonst immer im Springstadion stattfindet, versuchte man die neue Kür-Meisterin treffsicher mit Wasser aus Eimern zu taufen. Aber nach 16 Titeln ist Isabell Werth auch Profi darin, der Zeremonie geschickt auszuweichen.

Für Veranstalterin Rosalie Landsberg-Velen belohnte der Sport die Mühe, dieses Event in Corona-Zeiten auf die Beine zu stellen. Auch wenn keine Chance bestand, dass am Ende eine schwarze Null hinter der Meisterschaft steht, sei es besser als kein Turnier veranstaltet zu haben, sagte sie. Im nächsten Jahr hofft man darauf, auch die Springreiter wieder dabei zu haben und zur Normalität zurückzufinden.