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Aachen: Einmaliges Ereignis, top Besetzung und am Ende siegt ein Niederländer

Das Aachen International Jumping ist mit dem Großen Preis auf Drei-Sterne-Niveau zu Ende gegangen. Die Reiter waren zufrieden. Der Veranstalter auch.

Maikel van der Vleuten und Beauville Z gewinnen dort, wo sonst Isabell Werth und Co. reiten.

Aachen - Turnierchef Frank Kemperman sagt klar, dass dieses Event zwar gut angenommen wurde, allerdings keine Ergänzung zum CHIO werden kann: „Dafür ist der Turnierkalender zu voll. Normalerweise wäre jetzt im September mit Calgary eine Etappe des Rolex Grand Slam.“ Normalerweise. Allerdings ist in diesem Jahr nichts wirklich normal. Und so traf sich die Weltspitze der Springreiter zum Drei-Sterne-Turnier im Aachener Dressurstadion. Wenn sie nicht im Sattel saßen, traf man sie mit Maske an. Das war Pflicht auf dem Gelände. Sobald sie im Parcours waren, war die Normalität zurück. Dass die Pferde gut in Schuss sind, bewies das Stechen im Großen Preis mit 21 Teilnehmern von insgesamt 48 Startern. Da musste man schon äußerst flink sein, um ganz vorne zu landen. Das gelang dem Niederländer Maikel van der Vleuten am besten. Der 32-Jährige setzte auf den zehnjährigen Zangersheide Wallach Beauville Z, der sich auf dem Dressursand in der Soers ziemlich wohl fühlte. 44,77 Sekunden genügten dem Paar, um sich vor den Schweden Henrik von Eckermann und Peter Pan zu setzen, die 45,38 Sekunden benötigten. "Natürlich wollte ich gewinnen, aber in einem Stechen mit 21 Startern Zweiter zu werden, freut mich natürlich", sagte von Eckermann ähnlich zufrieden wie der Sieger. Dritter wurde der Franzose Julien Epaillard mit Safari D’Auge mit 46,18 Sekunden.

Zu den insgesamt sieben Paaren, die im Stechen fehlerfrei blieben, gehörte auch Ludger Beerbaum mit der erst achtjährigen Mila. Die Monte Bellini-Tochter ist fraglich ein Pferd für die Zukunft. Flink, ehrgeizig und ganz bei ihrem Reiter. Platz sechs in Aachen war ein guter Anfang.

Thibault Philippaerts und Laurier in der Junge-Reiter-Tour.

Im Springen der Jungen Reiter setzte sich übrigens ein paar Stunden zuvor einer durch, der klar signalisierte, irgendwann auch im großen Aachener Stadion beim CHIO dabei sein zu wollen: Thibault Philippaerts, Spross der bekannten belgischen Reiterfamilie hat die Ambitionen in die Fußstapfen seines Vaters und seiner Brüder zu treten. „Ist noch ein hartes Stück Arbeit“, weiß er, hat als Kind aber schon mal einen Schritt auf den „heiligen Rasen“ gewagt. Frank Kemperman witzelte: „Weißt du noch, dass ich dich damals vom Platz geschickt habe?“ Der junge Belgier grinste und nickte. So ändern sich die Zeiten. In Zukunft will er wieder drauf – dann aber mit Pferd.

Dass nur 300 Zuschauer pro Tag ins Stadion konnten, machte die Atmosphäre natürlich anders, aber eindeutig haben alle das Beste aus der Situation gemacht. Trotzdem hoffen alle, dass der CHIO vom 25. Juni bis 4. Juli 2021 wieder alle Plätze füllen darf.