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Die Kolumne über Haushaltsgegenstände im Stall

Wie fürs Pferd gemacht!

Wie viele Gegenstände aus Ihrem Haushalt sind mittlerweile im Stall Ihres Pferdes gelandet? Über die Jahre kommt da so einiges zusammen. Denn natürlich wissen nur Reiter, wofür Servierwagen, Körnerkissen und Co. eigentlich gemacht sind.

Das Körnerkissen macht sich ganz hervorragend in der Sattellage. Nicht der einzige Haushaltsgegenstand, der wie für den Stall gemacht zu sein scheint.

Mein Körnerkissen liegt gut. Es passt genau auf die Sattellage. Und seine Wirkung ist nicht zu verachten. Angewinkeltes Hinterbein, Kauen, dann hängt die Unterlippe leicht wippend herunter. Eine gute Investition. Ich kann mich nur beglückwünschen. Meine nächste Nackenverspannung muss ich eben anders kurieren. Die alte Wärmflasche tut es sicherlich noch.

Die Abwege des Körnerkissens sind kein Einzelfall. Vieles aus dem Haushalt findet sich irgendwann im Stall wieder. Was für uns gut ist, ist für unsere Pferde gerade gut genug. Wir Reiter teilen nicht nur gern, wir wissen Gegenstände auch ideal einzusetzen. Der große Salatlöffel bekommt den richtigen Dreh ins Mash, die Rührschüssel ist sowieso der perfekte Hafermessbecher, das große Saunahandtuch ist als Abschwitzdeckenersatz besonders bei Pferden mit Winterfell eine geniale Idee. Blöd nur, wenn im Haushalt jemand danach sucht. Nun gut, der bekommt ein neues und zur Not genügen ihm sicherlich auch die normalen Badehandtücher.

Das Interessante ist, dass manch ein Reiter gar vergisst, wofür die Gegenstände ursprünglich gedacht waren. Wissen Sie, was ein Tritt ist? Nein, nicht der vom Pferd. Irgendeine Idee? Aber unter Aufstieghilfe können Sie sich sofort etwas vorstellen. Stimmt‘s? Bei der Umfrage unter den Kollegen kam heraus, dass mein Einfallsreichtum an zweckentfremdeten Produkten noch nicht mal unter den Top Five ist. Ein Wasserkocher extra fürs Mash – muss sein! Oder die Tupper-Salatschüssel mit Deckel. „Die, die man sonst gerne zu Feiern mitnimmt“, beschrieb die Kollegin. Dank ihr koche man das Mash nicht im Stall, sondern bereits zu Hause. Ist eigentlich viel besser, habe ich mir sagen lassen. Denn so hat der Brei genug Zeit, auf Fresstemperatur herunterzukühlen. Damit sich der sensible Vierbeiner nicht das Maul verbrüht. In Corona-Zeiten muss man sich wenigstens keine Gedanken machen, dass man versehentlich den falschen Inhalt zur falschen Feier mitnimmt – fällt ja gerade alles flach.

IKEA ist übrigens ein heimliches Reitsportgeschäft, wenn es nach manchen Reitern geht. Putzkiste, Futtertonne und allerlei Kleinkram gibt es dort in allen Größen und Farbvarianten. Gut geeignet ist auch der Servierwagen. Ein Rolly für alle Fälle. Teller, Tassen und der Sonntagsbraten sind nicht alles, was der Caddy tragen kann. Putzzeug, Futter und vielleicht ‘nen Sattel? Einen Versuch ist es wert. Das gilt wahrscheinlich für alle zweckentfremdeten Produkte.

Was ist Ihnen aus dem Haushalt in den Stall gefolgt? Vermutlich nicht ganz freiwillig. Schreiben Sie uns an redaktion@reiterrevue.de. Was dies über Reiter aussagt? Ganz klar: Wer Badehandtuch, Körnerkissen und Salatschüssel anders zu nutzen weiß, ist praktisch veranlagt – und denkt auch zu Hause ständig an sein Pferd.

Diese Kolumne ist in unserer Dezember-Ausgabe erschienen, die Sie hier versandkostenfrei bestellen können. Und hier können Sie Ihr Jahresabo abschließen und sich eine tolle Prämie aussuchen.