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Weniger Schutz für den Wolf?

Acht Bundesländer fordern die Herabstufung des Schutzstatus von Wölfen in Deutschland. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung betont, dass Menschen im Ländlichen Raum mit dem wachsenden Wolfsbestand und den daraus resultierenden Rissen allein gelassen würden. Pferdehalter unterstützen dies.

Der Wolf: Manche lieben ihn, andere wünschen sich, er wäre nie nach Deutschland zurückgekehrt.

Kiel – Acht Bundesländer haben auf der Agrarministerkonferenz die Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf gefordert. Im Protokoll wurde festgehalten: Die Bundesregierung soll sich auf EU-Ebene dafür einsetzen. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßen diesen Schritt. Ein gezieltes Wolfsmanagement könnte damit in Deutschland möglich werden. Dafür braucht die EU-Kommission aber aktuelle Bestandszahlen aus Deutschland. Ob diese in Brüssel vorliegen, bezweifelt Bernhard Feßler, Leiter des FN-Hauptstadtbüros: „Stattdessen setzt Ministerin Lemke auf eine Verschleppungsstrategie. Bis vergangenen Freitag sollten alle Mitgliedstaaten an die EU-Kommission aktuelle Daten über die wachsenden Wolfspopulationen und die Folgen melden. Wir gehen davon aus, dass das Bundesumweltministerium wie schon zuvor keine neuen Zahlen geliefert hat“, sagt er.

DJV und FN fordern daher, dass die inzwischen vorliegenden Monitoringdaten für das Wolfsjahr 2022/23 umgehend der EU-Kommission in Brüssel gemeldet werden, heißt es in einer Pressemitteilung der FN. Demzufolge gehen die der EU-Kommission vorliegenden Daten nur bis zum Jahr 2017 – übermittelt 2019. Die nächste turnusmäßige Meldung sei erst für 2025 geplant. DJV und FN kritisieren, dass Menschen im ländlichen Raum mit den Folgen der exponentiellen Ausbreitung von Wölfen für Weidetierhaltung und Naturschutz alleine gelassen würden.

Ein aktuelles Gutachten des Staatsrechtlers Michael Brenner zeige, betont die Deutsche Reiterlicher Vereinigung, dass dies europarechtskonform möglich ist. Laut aktuellen Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf gab es im Jahr 2022 einen neuen Höchstwert von über 4.000 verletzten und getöteten Nutztieren – darunter neben Schafen und Ziegen auch Rinder, Pferde und landwirtschaftlich gehaltene Wildtiere.