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Olympische Spiele 2012

Vielseitigkeits-Zwischenstand nach der Dressur: Deutschland führt im Team – ein Japaner in der Einzelwertung!

Nach 74 Startern liegen die vorderen Reiter sehr nah beieinander, doch genauso wechselhaft und überraschend wie das Wetter heute mit Blitz und Donner im Greenwich Park war, so unerwartet landeten Außenseiter in der Dressur vorne und Favoriten fielen zurück.

London/GBR – 38,10 Minuspunkte – das ist die Marke, die die Bestleistung der Vielseitigkeits-Dressur bei den Olympischen Spielen in London bezeichnet. Geritten von Yoshiaki Oiwa mit der elfjährigen Selle Francais-Stute  Noonday de Conde! Der Japaner trainiert seit drei Jahren in Deutschland bei Dirk Schrade und sagte, er sei im ersten Moment ein wenig geschockt gewesen, als er das Ergebnis hörte. Sein Trainer habe ihm allerdings direkt gesagt: "Das kannst du besser!" flachste Oiwa in der anschließenden Pressekonferenz. Die Bedingungen bei seinem Ritt waren alles andere als optimal. "Mein Pferd hatte etwas Angst vor den Blitzen", grinste er, meinte dann aber, die Stute habe sich sehr gut angefühlt. Nur 0,40 Punkte mehr auf seinem Konto hat der Italiener Stefano Brecciaroli mit Apollo WD Wendi Kurt Hoev (38,50) und mit 39,10 Punkten rangiert Vielseitigkeits-Altmeister Mark Todd mit Campino auf Rang drei. Er durfte als letzter Reiter nach dem Gewitter ins Viereck und war "heilfroh, während des Donners im Stall zu sein." Die Deutschen rangieren mit Ingrid Klimke, Dirk Schrade und Sandra Auffarth auf den Rängen vier, sechs und sieben. Michael Jung liegt derzeit auf Rang elf und Peter Thomsen auf Rang 58. Da ziehen sich bei so manchem die Mundwinkel enttäuscht nach unten. Dabei gibt es für die deutsche Mannschaft eigentlich keinen Grund zum Trübsal blasen. Mit 119,10 Punkten liegt sie klar in Führung vor Australien (122,10) und Großbritannien (127). "Ich denke, dass wird morgen guter Sport", sagte Michael Jung. Die vorderen Paare liegen extrem nah beieinander. Und was gibt es Schöneres, als eine Vielseitigkeit, die im Gelände entschieden wird?! Das Teamergebnis stehe ganz klar im Vordergrund, bestätigte Jung, wobei Reiten ja doch eher ein Individualsport sei. "Es ist ja nicht wie im Fußball, dass einer den Pass spielt und der andere macht das Tor." Wenn alle ein Tor schießen, kann ja nichts mehr passieren. -schn-

Michael Jung, Zara Philipps und Londoner Wetter in unserer Bildergalerie: