Lausanne/SUI – Mit Ulrike Nivelle gibt es nun insgesamt sieben deutsche Dressur-Richter, die auf dem höchsten Niveau richten. Dazu gehören außerdem: Dr. Evi Eisenhardt, Elke Ebert, Peter Holler, Henning Lehrmann, Gotthilf Riexinger und Katrina Wüst.

Ulrike Nivelle ist selbst bis zum Grand-Prix-Sport erfolgreich gewesen, hat sich aber schon mit 33 Jahren der Richterei verschrieben. Im Alter von neun Jahren fing sie in einem Schulbetrieb in der Nähe von Düsseldorf an zu reiten, startete später im Gelände durch. Sie ritt Vielseitigkeitsprüfungen bis hin zur Kreismeisterschaft und war bis zum S-Niveau im Parcours unterwegs. Dann folgte der Umstieg in den Dressursattel. Auf Seiten der Ausbilder habe ihr ehemaliger Mann, Jan, sie am meisten geprägt, so Nivelle.

Nach ihrer Richterprüfung absolvierte sie zügig die Laufbahn bis zur Grand-Prix-Reife. Ein internationaler Richterkurs in London folgte, dann die Drei- und die Vier-Sterne-Prüfung. Einsätze als Richterin bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde, bei den Europameisterschaften der Ponyreiter und Jungen Reiter sowie der erste Einsatz beim CHIO Aachen 2015 gehören zu ihren besonders schönen Erinnerungen.

Die 61-Jährige hat Medizin studiert und parallel die Ausbildung zur Medizinisch-Technischen-Assistentin gemacht. Aber ihr Herz schlug immer für die Pferde, den Pferdesport und die Richterei. „Für schöne Pferde und gutes Reiten kann ich mich immer wieder begeistern. Ich bekomme oft Gänsehaut, wenn ich am Richtertisch sitze.“ Schwierig wird es für Nivelle, wenn sie „hartes Reiten“, „harte Hände“ oder Verbissenheit im Viereck erlebt. „Das mag ich überhaupt nicht. Oder wenn ich merke, dass die Pferde es gerade nicht gern machen. Ich gucke oft in die Gesichter der Pferde, da sieht man sehr viel.“

Vor gut zehn Jahren übernahm Nivelle die Nachfolge von Angelika Frömming bei der Deutschen Richtervereinigung und bildet seitdem mit großer Leidenschaft Nachwuchsrichter aus, bereitet sie auf ihre Prüfungen vor, nimmt die Grand-Prix-Richterprüfungen in Warendorf ab und hält Vorträge.

Quelle: Dressursport Deutschland, fn-press