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Turf-Legende Hein Bollow ist tot

Er war eine „Lichtgestalt“ des Galopprennsports, eine Turf-Legende, er war ein hocherfolgreicher Jockey und Trainer. Nun ist Hein Bollow im Alter von 99 Jahren gestorben.

„Alles andere ist nebenbei, das Wichtigste ist das Pferd.“ Hein Bollow

Köln – „Alles andere ist nebenbei, das Wichtigste ist das Pferd.“ Ein Satz von Hein Bollow, der viel über ihn sagt. Sein Leben hatte er den Pferden verschrieben, den Vollblütern und dem Galopprennsport. Nun ist Hein Bollow im Alter von 99 Jahren in einem Kölner Krankenhaus an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben, den er am 15. April erlitten hatte.

„Wir sind sehr traurig. Eine prägende Persönlichkeit des deutschen Galopprennsports ist von uns gegangen. Alle Turf-Freunde verbinden mit Hein Bollow bleibende Erinnerungen. Der Deutsche Galopp trauert um seine Lichtgestalt. Wir sind in diesen Stunden in Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden. Ihnen sprechen wir unser herzliches Beileid aus.“, so Dr. Michael Vesper, Präsident von Deutscher Galopp e.V..

Heinrich „Hein“ Bollow wurde in Hamburg geboren, verbrachte seine Kindheit wenige Minuten entfernt vom berühmten Turnierplatz in Klein-Flottbek. Schon mit zehn Jahren fand Bollow den Weg in den Sattel, zunächst auf Polo-, Turnier- oder Springpferden. Anton „Pan“ Horalek in Hoppegarten wurde sein Lehrmeister als Jockey. Es folgte eine erste Karriere im Rennsattel von 1936 bis 1963. Eine hoch erfolgreiche, wie 1033 Siege für den nur 1,55 Meter großen Bollow dokumentieren. Allein viermal gewann er in seiner Heimatstadt Hamburg das Deutsche Derby. Ab 1964 machte er als Trainer auf sich aufmerksam. Stolze 1661 Siege erzielte er bis zum Jahr 1988, als seine zweite große Karriere zu Ende ging. Natürlich gehörte dazu auch ein Derby-Sieg – 1974 mit Marduk. Über ihn erzählte Bollow, der als Anerkennung seiner großen Verdienste 1975 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse erhielt, folgende Anekdote: „Das war ein sehr robustes Pferd. Wenn da ein Stallbursche sein Käsebrot in der Box liegengelassen hätte, Marduk hätte es gefressen. Ohne Nachwirkungen.“

1033 Siege feierte Hein Bollow als Jockey.

Hein Bollow lebte seit 1947 in Köln, 56 Jahre war er mit seiner Ehefrau Margot verheiratet. „Sie war der Motor für meine Erfolge, eine starke Frau ist eine wichtige Voraussetzung“, soll er einmal gesagt haben.

In einem Interview mit der „Zeit“ 1987 sagte er: „Ich würde für eine Theaterkarte nicht den kleinsten Umweg machen, aber für ein Pony, das ich für meinen Stall haben möchte, würde ich 500 Kilometer weit fahren.“ Bis zuletzt blieb diese Leidenschaft. Hein Bollow hielt den Pferden und dem Galopprennsport die Treue. Er hinterlässt dort eine große Lücke.

Quelle