Oslo/NOR – Bei Regen, Wind und Kälten ziehen wir Menschen uns nicht nur gerne selber eine dicke Jacke an, sondern packen auch unsere Pferde in Decken ein. Ob das sinnvoll ist, wird oft in Frage gestellt. Kritikpunkte: Die Decken stören die Wärmeableitung des Pferdes und schränken zusätzlich seine Bewegungsfreiheit ein. Außerdem seien Pferde deutlich besser an niedrige Temperaturen angepasst als wir Menschen.

Wie Pferde zu dem Thema Decken stehen, haben nun norwegische Forscher untersucht. Cecilie Mejdell, Grete Jørgensen, Turid Buvik, Torfinn Torp und Knut E. Bøe prüften, wie sich die Vorlieben von Pferden für Decken abhängig vom Wetter verändern. Dafür starten sie eine Testreihe mit zehn Pferden, die normalerweise Decken tragen, und 13 Pferden, die im Regelfall nicht eingedeckt sind. Täglich wurden die Pferde für zwei Stunden, je nach ihrem Routineverfahren, mit oder ohne Decke auf die Koppel gestellt. Danach wurden sie auf ein Testgelände geführt und durften sich entscheiden: Berührten sie mit dem Maul das „Wechsel“-Symbol, wurden Pferde ohne Decke eingedeckt und Pferden mit Decke wurde diese abgenommen. Berührten Sie dagegen „Keine Änderung“ brachte man die Pferde ohne Deckenwechsel zurück auf die Koppel.

Das Ergebnis der Studie: Bei einer Temperatur von minus zehn Grad Celsius entschieden sich 90 Prozent der Tiere für eine Decke, egal ob sie vorher eine Decke trugen oder nicht. Bei einer Temperatur über 20 Grad Celsius entschieden sich alle Pferde gegen die Decke. Aber nicht nur die Temperatur hatte Einfluss auf die Vorliebe der Tiere: Bei Regen oder starkem Wind bevorzugten es mehr Pferde eingedeckt zu werden, bei Sonnenschein waren die Tiere dagegen lieber ohne Decke unterwegs.

Die Studie zum Nachlesen finden Sie hier.