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Sieben tote Koniks im Meldorfer Speicherkoog

Der Naturschutzbund Schleswig-Holstein hält eine Herde Koniks zur Landschaftspflege in Dithmarschen. Nun starben mehrere Pferde, eines ist nachweislich verhungert. Spaziergänger sollen zuerst auf den schlechten Zustand der Pferde aufmerksam gemacht haben. Die Naturschützer bestritten die Vorwürfe zuerst, nun geben sie Landwirten die Schuld.

Sieben Koniks sollen mittlerweile im Kreis Dithmarschen verstorben sein. Eines ist nachweislich verhungert. (Symbolbild.)

Speicherkoog – Inzwischen sollen sieben Konik-Pferde des Naturschutzbundes (Nabu) im Speicherkoog (Kreis Dithmarschen) tot sein. Wie der NDR unter Berufung auf die Naturschützer meldet, seien drei Stuten und vier Fohlen seit dem 26. Februar tot. Eines der Tiere ist laut Obduktionsbericht verhungert.

Laut Fachleuten ist das Naturschutzgebiet Wöhrdener Loch mit 80 Tieren überbelegt, so dass die natürliche Futtergrundlage nicht mehr ausreicht. Statt Gras und Schilf gebe es nur Moss und Wasser, hieß es. Auf behördliche Anweisung mussten die Naturschützer bereits mehrere Tiere von der Weide holen. Ein Tierarzt bestätigte nach Untersuchung, dass die Wildpferde entkräftet und unterernährt seien. Zuletzt sei das Pferd gestorben, dass in Medienberichten Anfang der Woche während der Bergungsaktion zu sehen war. Es habe nach der Rettung zwar gefressen, sei dann aber doch verendet, so der Sender.

Wie der Tierarzt weiter erläuterte, könne man die „Wildpferde“ nicht einfach frei laufen und sich selbst überlassen. Denn in der Natur würden sie zu neuen Weidegründen wandern, in Naturschutzgebieten müssten sie jedoch zugefüttert werden. Die Verantwortung dafür liegt in seinen Augen beim Nabu. "Ich denke, dass der Besitzer der Tiere die Verantwortung für die Tiere hat und sich darum kümmern muss."

Nabu schiebt Schuld zwei Landwirten zu

Der Naturschutzbund NABU als Eigentümer der Herde bedauert, dass es dazu gekommen ist, dass die Tiere unterernährt sind. Die Betreuung der Tiere sei vertraglich so geregelt, dass zwei Dithmarscher Landwirte tägliche Kontrollen der Herde durchführen sollten, sagte NABU-Geschäftsführer Ludwichowski NDR Schleswig-Holstein. In den vergangenen 10 Jahren habe es keinen Grund zur Beschwerde gegeben und auch in den regelmäßigen Telefonkonferenzen sei nicht erkennbar gewesen, dass es Unregelmäßigkeiten gegeben habe, so Ludwichowski.

Zuvor hatte der Landesvorsitzende des NABU Schleswig-Holstein, Hermann Schultz, noch behauptet, die Tiere seien weder verwahrlost noch verhungert. Eines sei seinen Angaben zufolge an einem Herz-Kreislaufversagen gestorben, die anderen waren totgeborene Fohlen. Der Tierarzt stellt hierzu gegenüber dem NDR klar: "Wenn man verhungert, dann stirbt man irgendwann an Herz und Kreislaufversagen - und nicht an Verstopfung."

Mehrere Anwohner haben inzwischen Strafanzeige gegen den Nabu gestellt.

Mehr zu den Hintergründen erfahren Sie hier.

Autor Alfons Deter schreibt für die Fachzeitschrift Top Agrar.