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Olympische Spiele 2012

Schrade reitet persönliches Bestergebnis

Führung! Zumindest vorübergehend! Deutschlands zweitem Reiter, Dirk Schrade, gelang eine Top-Dressur, die mit 39,8 Minuspunkten belohnt wurde.

London/GBR - "Das ist eine unglaubliche Kulisse", sagte der 34-Jährige nach dem gelungenen Ritt und grinste. Ein kurzes Luftanhalten bescherten er und sein 16-jähriger King Artus dem Publikum, als sie nach der ersten Grußaufstellung angaloppierten, statt die Aufgabe im Trab zu beginnen. Aber diese Übermotivation wurde dem Pferd nachgesehen. Sauber gesprungene fliegende Wechsel, ein taktreiner Mitteltrab, nur der Schritt war nicht gerade ein Höhepunkt. "Aber für einen Holsteiner schreitet er doch ganz ordentlich", flachste der Reiter und grinste: "Der wird von Jahr zu Jahr besser. Mit 20 bekommt er dafür vielleicht ne Acht."
Die Höhepunkte in den anderen Lektionen machten den Schritt heute aber vergessen. 39,8 Minuspunkte lautete das Gesamtergebnis, für das letzte Halten gab es sogar eine Zehn. "Mein bislang bestes Ergebnis in einer Vier-Sterne-Prüfung", so Schrade. Auch Bundestrainer Hans Melzer hatte sein Lachen wiedergefunden: "Er ist auf den Punkt perfekt abgeritten und auf vollen Risiko gegangen." King Artus' Pflegerin standen die Rührungs-Tränen in den Augen. Mal schauen, wie es damit nach dem Gelände aussieht, dass in zwei Tagen ansteht. "Wenn man hier schnell reiten will, können Fehler passieren", so Schrades Eindruck der Strecke. Da ist es wichtig, eine gute Taktik zu haben. Deshalb wird er den Kurs heute bereits zum dritten Mal ablaufen. Ein bis zwei Male kommen noch hinzu. Ob seinem Pferd der Kurs liege, wurde er von einem Journalisten gefragt. Die Antwort: "Dem liegt jeder Kurs!"
Vor Dirk Schrade war bereits die US-Amerikanerin Karen O'Connor mit Frank Ostholts ehemaligem Championatspferd Mr. Medicott im Viereck. Der Fuchs wirkte etwas heiß und geriet unter Spannung ins Laufen. Trotzdem gelang die Vorstellung ohne große Fehler. 48,2 Minuspunkte gaben die Richter. Ein paar unschöne Dressurbilder mit Taktfehlern und schlecht sitzenden Reitern gab es unter den ersten Reitern auch zu sehen. Der Großteil demonstrierte bislang aber, dass auch Vielseitigkeitspferde ihre Dressur-Hausaufgaben machen. -schn-

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