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Olympische Spiele 2012

Sandra Auffarth kämpft gegen den Wind

Die deutsche Olympia-Debütantin erbrachte eine Glanzleistung im Sattel und manövrierte ihren etwas spannigen Opgun Louvo so optimal es eben ging durchs Viereck.

London/GBR – Eine 40er Dressur ist nicht unbedingt das Ergebnis, was sich Sandra Auffarth vor ihrem Ritt erhofft hatte. Trotzdem strahlte Bundestrainer Hans Melzer nach der letzten Grußaufstellung, weil er wusste, was seine Reiterin geleistet hatte. Mit den Wolken zog in der vergangenen Stunde auch Wind auf und brachte kurz vor Auffarths Start das Vordach des einen Richterhäuschens ins Wanken. Die Reparatur dauert ein paar Minuten, so dass Opgun Louvo quasi in die Warteschleife rückte und anschließend bei stark wehenden Flaggen schon auf dem Weg rund ums Viereck ein bisschen Respekt bekam. "Im Stadion war es viel windiger als draußen", erklärte Sandra Auffarth nach ihrem Ritt. "Er war nicht so losgelassen wie sonst." Dafür bewies seine Reiterin Nerven wie Drahtseile und ritt die Aufgabe souverän durch. 40,0 Minuspunkte auf dem Konto bedeuten vorerst Rang vier gemeinsam mit der Australierin Lucinda Fredericks mit Flying Finish. Ingrid Klimke führt weiterhin. Zu ihr hat sich allerdings die Schwedin Sara Algotsson-Ostholt mit Wega gesellt, die ebenfalls 39,30 Punkte erritt. Deren Ehemann Frank Ostholt ist als Begleiter jetzt im Schweden-Outfit unterwegs, nachdem er für das deutsche Team nicht nominiert wurde.
Auch die mittlerweile angekommenen deutschen Dressurreiterinnen drückten im Stadion die Daumen – und machten sich wohl ihre eigenen Gedanken zur gewaltigen Atmosphäre. Sorgen mache sie sich noch nicht, meinte Anabel Balkenhol anschließend trotzdem recht gelassen. "In Kentucky war es auch nicht viel anders. Kurz vor meinem Start kann ich mir immer noch Gedanken machen." Kristina Sprehe testete Desperados' Losgelassenheit schon auf dem Trainingsviereck an, zeitgleich mit den Niederländern. "Er war ganz gelassen", resümierte Vater Paul Sprehe. Das sei bei Hengsten ja manchmal schwierig. Auch Damon Hill und Diva Royal sind bester Laune, bestätigten Helen Langehanenberg und Dorothee Schneider. Bis Michael Jung um 15.02 Uhr ins Viereck muss, ist ja auch noch ein bisschen Zeit, um den Pferden den Greenwich Park gänzlich schmackhaft zu machen. -schn-