Reitsportzentrum Massener Heide steht zum Verkauf
Unna – Medienberichten zufolge soll ein Makler derzeit nach einem Käufer für das Reitsportzentrum Massener Heide suchen. Betreibergesellschaft ist derzeit noch die Reitsport GmbH, die Thomas Wiese und der Wiese Familien GmbH gehört. Zum Reitsportzentrum gehören ein Fachgeschäft, eine Hengststation und zwei Gastronomiebetriebe. Zuletzt soll das Reitsportzentrum rote Zahlen geschrieben haben. Das Ergebnis der jüngsten Bilanz: eine derzeit ungünstige Kosten- und Personalstruktur, der mangelnde Bekanntheitsgrad sowie nicht ausreichende Auslastungen im Gastronomie- und Hotellierbereich.
2005 bauten Thomas und Irene Wiese das Reitsportzentrum auf einem ehemaligen Bauernhof mit sieben Hallen und 176 Pferdeboxen. 2013 kam die Hengststation mit 14 Hengsten und EU-Besamungsstation hinzu. Reitschule und Pensionsbetrieb sind von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung mit fünf Sternen ausgezeichnet. Insgesamt soll der Ausbau des Zentrums 39 Millionen Euro gekostet haben.
Ein weiterer Aspekt, der hinter dem Verkauf stehen könnte: Bis vor zwei Jahren war Thomas Wiese Mehrheitsaktionär des Aluminiumwerks in Unna, dem größten Arbeitgeber der Stadt. Im Sommer 2017 verkaufte er seine Anteile an eine chinesische Firma. Wiese blieb zunächst Vorstandsvorsitzender. Doch schon wenige Monate später entzog der Aufsichtsrat ihm das Vertrauen. Der Grund: Es geht um mehrere Millionen Euro, die als Vorauszahlung des Aluwerks an eine Tochtergesellschaft Wieses geflossen sein sollen sowie um einen Alleingang bei Investitionsentscheidungen. Zudem soll Wiese teure Sportwagen im Namen der Firma geleast haben. Mittlerweile soll die Staatsanwaltschaft Dortmund gegen Wiese und seine Ehefrau ermitteln. Die Vorwürfe: Veruntreuung und Unterschlagung. Ob das mit dem Verkauf des Reitsportzentrums zusammenhängt, ist nicht bekannt.