Pisa/ITA (ubl) – Das Team rund um Paolo Baragali von der Universität Pisa unterzog insgesamt 30 Pferde drei einfachen Tests. Bei jedem dieser Tiere stellten sie einen Tisch vor die Box, daneben platzierten sie zwei Personen. Eine dritte Person legte einen Apfel oder eine Möhre auf den Tisch, danach verschwand sie. Es gab drei Testsituationen: 1. nichts auf dem Tisch, 2. Futter auf dem Tisch in Reichweite, 3. Futter auf dem Tisch außerhalb der Reichweite des Pferdes. Interessant war vor allem Situation 3: War die Möhre außerhalb ihrer Reichweite, richteten die Pferde ein Ohr auf das Futter und drehten das andere seitlich zu einer Personen hin. Sie teilten ihre Aufmerksamkeit also zwischen Futter und Mensch auf und baten die Personen sozusagen um Hilfe. Um sicher zu gehen, dass die Pferde ihre Ohren nicht aus einem anderen Grund drehten, wiederholten die Wissenschaftler den Test mit 18 weiteren Tieren, aber ohne Menschen neben dem Tisch. Diese Probanden lenkten ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf das Futter. Paolo Baragali zufolge erscheint das Versuchsergebnis angesichts des fast 360 Grad umfassenden Gesichtsfelds nur logisch: Als Beutetiere sind Pferde darauf angewiesen, zu fressen und ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf potenzielle Gefahren lenken zu können.