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Pferde gegen Depressionen

Ein ganz besonderes Projekt läuft an der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Münster: Die jungen Patienten mit Depressionen kommen mit Pferden in Kontakt und das tut ihnen sehr gut. Nun wurde die Förderung des Projekts für ein Jahr verlängert.

Gemeinsam was bewegen: Dr. Antje Herbst (UKM), Elke Lindner (DKThR), Sabine Flock (Sozial- und Erlebnispädagogin UKM), Claudia Augenstein (Hof Krützkemper), Ina El Kobbia (Geschäftsführerin DKThR) und Verena Landwehr (Psychologin M.Sc. UKM) (v.l.) besuchten das geförderte Projekt vor Ort

Münster – Stolz, Mut und Begeisterung zeigen sich in den Gesichtern der Jugendlichen, wenn sie mit den Pferden arbeiten. Während die ersten sich bereits ans Galoppieren trauen, gewöhnen sich andere Teilnehmende erst noch an den Umgang mit den großen Tieren. Doch alle haben etwas gemeinsam: Die jungen Patientinnen und Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKM (Universitätsklinikum Münster) profitieren bei ihrer Behandlung von der pferdgestützten (Heil)Pädagogik auf dem Hof Krützkemper am Rande von Münster und können gleichzeitig den Klinikalltag für einen kurzen Moment vergessen.

„Pferde sind ausgesprochen feinfühlige Lebewesen, die vielfältige Kommunikation ohne Worte ermöglichen und jede Menge positiver Energie schenken. Pferde lösen bei Kindern und Jugendlichen eine hohe Motivation zur Mitarbeit aus und eignen sich hervorragend als Medium in der therapeutischen Arbeit“, sagt Dr. Antje Herbst, leitende Oberärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie. Auf dem Reitplatz kann man beobachten, wie aus den Jugendlichen und Pferden ein Team wird. Die sanftmütigen Pferde begleiten die Jugendlichen entspannt durch die rund zweistündigen Therapieeinheiten. Die Patientinnen und Patienten arbeiten nicht nur an ihren Ängsten, sie gewinnen mit der Zeit an Selbstvertrauen und ihr Auftreten verändert sich zum Positiven, was sich auch im Verhalten der Tiere bemerkbar macht.

„In der Förderung mit dem Pferd erlebe ich immer wieder, wie Körper, Geist und Seele zusammenspielen - wie Ganzheitlichkeit funktioniert. Die körperliche Konstitution verbessert sich im Umgang mit dem Pferd und somit auch die seelische Verfassung und der mentale Zustand“, resümiert Diplom-Pädagogin und Hofbesitzerin Claudia Augenstein. Um das Projekt zu finanzieren, ist das UKM auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Für das Jahr 2023 fördert das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR) die Reittherapie des UKM und übernimmt die Therapiekosten aus seinem Fonds für ein Jahr. „Es ist uns ein Anliegen, dass das Projekt, welches schon einige Jahre erfolgreich verläuft, nahtlos fortgeführt wird und damit den Jugendlichen ohne Unterbrechung weitergeholfen werden kann“, erklärt Ina El Kobbia, hauptamtliche Geschäftsführerin des Bundesfachverbands.