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Was die Corona-Krise für Reitvereine bedeutet

"Natürlich bedeutet die Situation für uns finanzielle Einbußen"

Die Corona-Krise hat die Welt fest im Griff. Auch der Pferdesport bleibt von den Auswirkungen nicht verschont. Reitvereine trifft es besonders hart, da die Schulpferde momentan kein Geld einbringen. Thomas Wamser, erster Vorsitzender des Reitvereins Karben, berichtet, wie sein Verein mit der Situation umgeht.

Solange kein Reitunterricht stattfinden darf, bringen die Schulpferde ihrem Verein kein Geld ein.

Frankfurt a.M. – Reitunterricht fällt aus, Lehrgänge können nicht stattfinden. Reitanlagen sind für den Publikumsverkehr gesperrt. Wenige Personen kümmern sich um die Notversorgung der Schulpferde, die in Zeiten von Corona kein Geld einbringen.

Thomas Wamser ist erster Vorsitzender des Reitvereins Karben nahe Frankfurt a. M. Der Verein hat sich besonders auf den Unterricht mit Schulpferden spezialisiert. Auch zehn Privatpferde leben auf der Reitanlage. Mit Reiter Revue hat er über die aktuelle Situation gesprochen.

„Den Reitbetrieb haben wir komplett eingestellt. Die Notversorgung der 26 Pferde auf unserer Anlage ist in festen Zweier-Teams geregelt. Es sind nie mehr als zwei Personen gleichzeitig auf der Anlage. Wer hier ist, kümmert sich nicht nur um sein eigenes Pferd, sondern auch um die anderen Privat- und Schulpferde. Das läuft in Rotation, sodass jeder mal zu seinem Pferd kann. Aber es herrscht schon ein bisschen Unmut. Wir wollen in den kommenden Tagen abends weitere Zeitfenster einrichten, in denen Reiter einzeln kommen dürfen. So kommen wir momentan gut klar.

Den Pferden geht’s allen gut. Aber natürlich bedeutet die Situation für uns finanzielle Einbußen. Unsere Reitschüler haben ihre Reitstunden bis zu den Osterferien bezahlt. Ein geplanter Abzeichenlehrgang wurde abgesagt und die Wiederaufnahme des regulären Unterrichtbetriebes ist aktuell nicht absehbar. Wir fangen die Unterrichtsausfälle teils mit Online-Theorieunterricht mit Videos auf. Reitstunden können unsere Schüler nachholen, sobald sich die Situation beruhigt hat und ein regulärer Unterricht wieder möglich ist. In den Sommerferien dürfen sie zum Beispiel, sofern es die Lage in der Ferienzeit zulässt, auch den ganzen Tag zu uns kommen. Dann machen wir ein bisschen Theorie, ein bisschen reiten und Pferde versorgen. Wir holen sie aktiv zu uns und lassen sie die Zeit bei uns genießen – über die reguläre Reitstunde hinaus.

Da viele unserer Reitschüler in den Sommerferien womöglich nicht in den Urlaub fahren werden, gehen wir davon aus, dass wir viele Angebote machen können. Dies könnte einen Teil der finanziellen Einbußen wieder auffangen. So ist für den aktuell abgesagten Abzeichenlehrgang ein Nachholtermin in den Sommer- oder Herbstferien denkbar. Für die laufenden Kosten des Wirtschaftsbetriebes können wir Unterstützung beantragen, aber das macht ja auch keinem Trainer den Kühlschrank voll. Wenn es eng werden sollte, steht den Trainern eine finanzielle Hilfe auf Niveau der Grundsicherung zu.“

Was die Corona-Krise nicht nur für Reitvereine, sondern auch für Pensionsställe, Turnierveranstalter, selbstständige Trainer, die Industrie und die Pferdeklappe bedeutet, lesen Sie in der Mai-Ausgabe, die Sie hier versandkostenfrei bestellen können.