Münster – Diese Gefühl hat wohl jeden schon einmal ereilt – Seitenstechen. Ausruhen, tief durchatmen, strecken und dann ist es schnell wieder verschwunden. Bekommen auch Pferde Seitenstiche?

Vorweg sei gesagt: Noch immer streiten die Wissenschaftler, wie diese beim Menschen überhaupt entstehen. Eine Überbeanspruchung des Zwerchfells durch die erhöhte Atemfrequenz vermuten die einen, Minderdurchblutung von Milz und Leber und dadurch verursachte Verformungen der beiden Organe, glauben die anderen. Dann gibt es noch die Theorie von der überreizten Nervenbahn im Rücken durch eine krumme Haltung beim Sport. Und die Theorie von der angeschwollenen Milz, weil sie beim Sport zu viel Blut abbekomme. Ihr Peritonealüberzug dehne sich dann aus, wird behauptet. Vielleicht ist es aber auch ein Krampf des Dickdarms, der nicht mit genügend Blut versorgt wird.

Und so bleibt es auch beim Pferd eine offene Frage, denn: „Wofür es beim Menschen keine Erklärung gibt, wird sich beim Pferd nicht entschlüsseln lassen“, sagt Monica Venner. Sie ist Internistin in der Pferdeklinik Destedt. „Wenn Pferde Seitenstiche hätten, würden wir sie von außen nicht zwangsläufig als solche erkennen.“ Ohne eine genaue Ursache zu kennen, könne beim Pferd auch kein Impuls gegeben werden, der Seitenstiche auslöst, um sie zu untersuchen.